Unterstützung Pilzbestimmung

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.155 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Climbingfreak.

  • Hallo,

    Und Willkommen hier im Forum.

    Aber um Leichen einer Familie oder Person zuordnen zu können brauchts eher eine Sequenzierung.

    Geruch geht nicht mehr (Bäh) Geschmack geht nicht mehr (Würg) Optik ist hinüber.

    Nicht böse sein.

    Gruß

    Norbert

    ------------------------------------------------------
    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

    ------------------------------------------------------

  • Moin,

    das Problem ist nur, dass das ein kleines Kind "halb" gegessen hat. Das Sporenbild passt auch zu Marasmius (nicht ornamentiert, Keimporus ist aber zu erkennen) , aber nicht die Magenprobleme 3 h nach Verzehr. Irgendwie muss ich kleine Aminitin-haltige Lepiota ausschließen, das fällt mir gerade schwer. Die Arten L. brunneoincarnata und L. josserandii würde ich auch mal ausschließen, das passt vom Habitus nicht. Gruß Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    Wenn man eindeutig verdorbene Lebensmittel isst , sind die Symptome klar.

    Bei dieser Ruine lässt sich aber nur weniges ausschliessen.

    Gruß

    Norbert

    ------------------------------------------------------
    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

    ------------------------------------------------------

  • das Problem ist nur, dass das ein kleines Kind "halb" gegessen hat. Das Sporenbild passt auch zu Marasmius (nicht ornamentiert, Keimporus ist aber zu erkennen) , aber nicht die Magenprobleme 3 h nach Verzehr. Irgendwie muss ich kleine Aminitin-haltige Lepiota ausschließen, das fällt mir gerade schwer. Die Arten L. brunneoincarnata und L. josserandii würde ich auch mal ausschließen, das passt vom Habitus nicht.

    Servus Wolfgang,


    wenn ein Kind den halben Fruchtkörper gegessen hat und dann auch noch Symptome zeigt, dann sollte ein in der Pilzmikroskopie geschulter PSV den Pilz unbedingt anschauen. Ob dann eine Fotobestimmung über ein Forum hilfreich ist, wage ich zu bezweifeln.


    Die Sporen von Marasmius-Arten haben keinen Keimporus - da passt schon was nicht... Hast du Fotos davon? Die Huthaut passt nicht zu Lepiota, so glatt... Ob die Lamellen frei sind, ist am Foto nicht zu sehen (wäre auch beim Nelkenschwindling gerne frei).


    Über den Giftnotruf solltest du an Telefonnummern von mikroskopierfähigen PSV kommen. Ich drücke dem Kind die Daumen!


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Moin Christoph,


    ich bin PSV und mit dem Mikroskop durchaus bewandt. Die Giftnotzentrale wurde auf mich verweisen. Keimporus und auch der Stil passt nicht richtig zu Marasmius, wobei Keimporus-Ansätze entgegen der Literatur auch bei Marasmius zu finden sind. Huthaut und "Sporenform" nicht zu Lepiota. Sporenpulver ist (wie zu erwarten) weiß, war erst heute morgen erkennbar. Lamellen sind für mich frei, soweit man dies bei einer solchen Ruine sicher sagen kann.

    Symptome waren beim Nachfragen nicht mehr ganz so eindeutig, das war das was mich am meisten irritiert hat. Kind wird heute morgen sicherheitshalber noch einmal auf Leberwerte untersucht.

    Auch als langjähriger PSV steht man manchmal etwas ratlos vor einem Objekt und fragt einmal in einem solchen Forum nach, ....manchmal verbeißt man sich in die erste spontane Bestimmung und kommt nur mit konkreten Hinweisen wieder raus (Kamera am Mikroskop sollte ich mal wieder einrichten, kann bei Nachfragen helfen).


    Gruß

    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    Magenprobleme nach 3h spricht erst mal nicht für Amanitin-haltige Pilze. hast Du mal einen Test nach Wieland gemacht? Eine Muscarin-Vergiftung hätte sich ebenfalls bereits längst bemerkbar gemacht?


    Ich denke bei Deinen Bildern an eine Laccaria (hygrophaner Hut!).

  • Hallo Thomas,

    danke für den Hinweis.

    Irgendwie passt alles nicht richtig. Magenprobleme nach 3 h wurden von den Eltern wieder "relativiert".

    Laccaria (rötliche oder braunrote Arten) wäre ein Option, aber die Lamellen sind "eher frei", ansonsten passt das von der Dicke der Lamellen.

    Wieland ist nicht gemacht worden, habe damit früher auch eher schlechte Erfahrungen gemacht.

    Für den konkreten Fall ist eine Überprüfung der Leberwerte aus Sicherheitsgründen der beste Weg. Muscarin hatte ich in dem Bericht auch schon ausgeschlossen, ebenso die anderen problematischen Vergiftungen (z.B. Orellalin).

    Persönlich gehe ich eher davon aus, dass es sich eher um eine leichte Lebensmittelvergiftung handelt.

    Gruß

    Wolfgang

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    Lepiotasporen wären in Melzers dextrinoid (zumindest bei den meisten Arten), wodurch die Gattung leicht mikroskopisch bestimmbar ist. Nur noch mal so als Ergänzung.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • ich bin PSV und mit dem Mikroskop durchaus bewandt. Die Giftnotzentrale wurde auf mich verweisen.

    [...]

    Auch als langjähriger PSV steht man manchmal etwas ratlos vor einem Objekt und fragt einmal in einem solchen Forum nach, ....manchmal verbeißt man sich in die erste spontane Bestimmung und kommt nur mit konkreten Hinweisen wieder raus (Kamera am Mikroskop sollte ich mal wieder einrichten, kann bei Nachfragen helfen).

    Servus Wolfgang,


    sorry, aus deinem Posting ging weder hervor, dass du PSV bist. Und klar, man steht manchmal einfach völlig ratlos da - vor allem bei so einem Pilz. Übrigens haben nicht alle Schirmlinge dextrinoide Sporen, aber sehr viele. Schirmling kannst du hier aber unabhängig davon eh ausschließen (Lamellen zu dick, Huthaut zu glatt). Das Subhymenium wäre wie bei Egerlingen aus sehr kurzen, teils kugeligen Zellen aufgebaut und nicht so schön kandelaberartig wie bei anderen Familien. An eine Agaricaceae glaube ich daher generell nicht.


    Die Fleischkonsistenz kann auch helfen, das Ding einzugrenzen. Wobei in solchen Fällen der Arzt ja auch anhand der Symptome arbeiten kann.


    Übringens sind die meisten Pilze roh giftig, auch Speisepilze - und wenn ein Kind wenig Körpermasse hat, reichen auch kleinere Mengen. Die Probleme müssen daher nicht von einer Lebensmittelvergiftung kommen (hat oft eine längere Latenzzeit und gaukelt durchaus mal ne Knollivergiftung vor - sowas hatte ich einmal, alte Parasole, die eine Lebensmittelvergiftung auslösten mit Latenzzeit von 10 Stunden).


    Dass bei Marasmius ein Keimporus auftreten kann, ist mir neu. Ich habe gerade in die Monographie von Antonín & Noordeloos geschaut, da steht auch nichts darüber. Was übrigens deutlich weiterhelfen würde, ist die Hutdeckschicht. Oder die Sporenform, Sporenmaße... nur anhand des Bildes ist es fast unmöglich. Der wurzelnde Stiel erinnert an Rhizomarasmius, aber da will mir die Hutfarbe nicht gefallen. Zudem wäre das was sehr seltenes und braucht Farnrhizome als Wirt (ist eine Physalacriaceae). Aber auch da: kein Keimporus.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    ich mache es ab einem gewissen Punkt so, dass ich die stark giftigen und tödlich giftigen Arten auschließe und dann auch keine weitere Arbeit in eine Gattungs- oder Artbestimmung von solchen Leichen verschwende. Wenn die gefährlichen Arten ausgeschlossen werden können reicht das im Regelfall...


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier