Lasiobolidium spirale

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.020 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von nobi_†.

  • Hallo,

    ich suche Exsikkate von Lasiobolidium spirale, um sie nachzuuntersuchen und ggf. zu sequenzieren.

    Hat jemand schon einmal die Art gefunden? Sie soll auf Kuh- und Pferdedung vorkommen. Der Typus stammt aus den USA, aber möglicherweise gibt es die Art auch in Europa...

    Vielen Dank im voraus!

    Viele Grüße,

    Uwe

  • Hallo Uwe,


    auch wenn ich Dir in diesem Falle nicht helfen kann, möchte ich mich auf Deine Anfrage hin kurz melden.

    Ich beschäftige mich ja inzwischen seit weit über 20 Jahren mit den kleinen Gesellen an Dung.

    In all der Zeit bin ich nicht einmal in die Nähe der Gattung Lasiobolidium gekommen.;)

    Auch in diesem Forum, wo +/- rege über Dungpilze diskutiert wird, ist L. spirale noch nicht aufgetaucht.

    Da ich zudem in Kontakt mit den meisten Dungpilzspezies aus Deutschland stehe, hätte ich von solch einem Fund sicherlich erfahren.


    Ich empfehle Dir, die Anfrage bei Ascofrance nochmal einzustellen.

    Dort sind ja auch einige Mykologen aktiv, die sich mit coprophilen Pilzen beschäftigen.

    U.a. Dave Malloch, der ja 1971 die Art gemeinsam mit Roy Cain beschrieben hat! Vielleicht kann er Dir mit Exsikkaten aushelfen?

    Oder Du schreibst ihn direkt an, falls sich keiner diesbezüglich meldet.


    Liebe Grüße,

    Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Chips: 72

  • Hallo Nobi,

    ich habe mittlerweile die Typen (Holotypus und mehrere Paratypen) von L. spirale aus dem Herbar in Toronto ausleihen, untersuchen und sequenzieren können.

    Das überraschende Resultat der Sequenzierung: L. spirale ist sehr nahe mit mehreren Arten aus der Gattung Trichophaea verwandt. Morphologisch kaum zu glauben, aber die Genetik lässt keinen Zweifel daran.

    Die Art selbst ist im Übrigen sehr markant und ließ sich leicht auf den getrockneten Dungproben (Kuh, Pferd) aus dem Herbar finden. Seltsam, dass die Art bisher nur von wenigen Standorten aus den USA bekannt ist. Das Substrat ist ja wirklich sehr weit verbreitet.

    Mit besten Grüßen,

    Uwe

  • Prima, dass Du an der Sache drangeblieben bist, Uwe!

    Und ganz vielen Dank für die interessante und überraschende Antwort.

    Vielleicht taucht die Art ja irgendwann doch noch in Europa oder noch besser Deutschland auf. Schön wärs.


    LG, Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Chips: 72