Hallo miteinander
Als ich heute von der Arbeit nach Hause kam, stand meine Schwägerin quasi schon vor der Tür, mit einem Pilz in der Hand. Sie wollte lediglich wissen, ob dies ein Parasol sei, meinte aber, er sähe etwas komisch aus.
Auf den ersten Blick durchaus ein Macrolepiota s.l.; Parasol vorerst noch möglich. Doch der Blick auf den Stiel offenbarte: keinerlei Stielnatterung, also schon mal kein Parasol.
Der Geruch: etwas unangenehm, muffig. Der Fruchtkörper war aber auch nicht mehr der jüngste, es könnte also auch daran liegen.
Danach gleich natürlich die Frage nach dem Standort.
"Gleich hinterm Komposthaufen."
Jetzt begann es, interessant zu werden. Ein größerer Schirmling, nahe Kompost, das schrie förmlich nach Chlorophyllum brunneum. Den hatte ich bisher noch nicht in der Hand.
"Da stehen auch noch mehr."
Tatsächlich standen da noch zwei weitere Exemplare in deutlich besserem Zustand unter der Thujenhecke gleich hinterm Komposthaufen. Aber nachdem ich ein Exemplar davon entnommen hatte, merkte ich sogleich, dass das brunneum nicht sein konnte. Geruch war keiner festzustellen, die Knolle war auch nicht markant ausgebildet.
Dann also nochmal von vorn. Von oben sähe der schon noch einem Parasol ähnlich.
Doch bereits der Blick von der Seite lässt diesen schon mal ausscheiden. Auch, wenn es hier am Bild so scheint, als wäre der Stiel doch ganz fein genattert, er ist es nicht.
Die Stielbasis ist keulenförmig verdickt.
Der Stiel selbst braun überfasert.
Der doppelte Ring ließ sich leicht verschieben.
Der Stiel ist hohl, was aber, soweit ich weiß, ganz normal ist. Im Schnitt ergibt sich eine sofortige Rötung im Fleisch.
In Anbetracht aller Merkmale komme ich nun auf Chlorophyllum rachodes, Keulenstieliger Garten-Safranschirmling. Auch den hielt ich noch nicht in meinen Händen.
LG Matthias