Hallo zusammen,
am Sonntag fand ich auf matschiger Erde am Wegrand (eine Art Beet im Park) diese Peziza, die ich zunächst für einen Kröten-Öhrling hielt. Falsch gedacht.
Nun schlüssele ich die ganze Zeit herum (ausgehend von Hohmeyer), aber merke irgendwann, dass mittlerweile Peziza phyllogena und Peziza badioconfusa unter demselben Taxon subsummiert werden, obwohl, je nach Literatur, völlig unterschiedliche Definitionen herrschen (z. B. keine Öltropfen vs. kleine Öltropfen vs. ein bis zwei große Öltropfen).
Meine Frage. Darf ich den Fund so nennen?
Die Kollektion besteht aus ziemlich geschlossenen Fruchtkörper mit bis zu 6 cm Durchmesser (geöffnet, sofern sich diese Art später überhaupt öffnen sollte, entsprechend mehr).
Die Fruchtkörper sondern keinerlei Milch ab, das Fleisch ist (auch in der Basis) bräunlich mit allerhöchstens minimalem Violetthauch.
Im Sporenabwurf fand ich nur wenige Sporen, die Fruchtkörper waren also noch nicht sehr reif.
Die freien Sporen sind meiner Messung nach im Mittel rund 17 x 9,5 µm lang bzw. breit, besitzen i. d. R. zwei große Öltropfen und ein Sporenornament, das aus einzelnen sowie zu Graten verbundenen Warzen besteht.
Die Paraphysen sind zur Spitze hin kaum verdickt und weisen i. d. R. gelbbräunlichen Inhalt auf.
An P. phyllogena / P. badioconfusa stört mich u. a. die Tatsache, dass das Fleisch typischerweise violett sein soll, was ich hier nicht nachvollziehen kann. Auch scheint die Sporenform nicht ganz zu passen. Diese müssten, den meisten Darstellungen folgend, schmaler und an den Enden zugespitzter geformt sein. Dass die Sporeninhaltsangaben stark variieren, habe ich ja schon erwähnt.
Ich bin gespannt auf eure Meinungen oder Anregungen.
Danke!
Beste Grüße
Jan-Arne