Mehrere Pilze

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 4.236 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Toffel.

  • Hallo,


    ich habe hier ein Sammelsurium von einigen Pilzen:


    Pilz 1
    Ich nehme stark an, dass es sich um den Zunderschwamm handelt. Der rötliche Rand verunsichert mich etwas. Könnte es am Ende ein Feuerschwamm sein? Woran kann man die erkennen?


    Pilz 2
    Eine Tramete. Schmetterlingstramete? An einem Eichenstumpf.


    Die anderen Bilder befinden sich im Anhang.


    Pilz 3
    Die ersten beiden sind vermutlich Büschel-Raslinge. Beide wuchsen neben dem Fußweg an der Straße (der erste auf so einer Fläche Erde im Fußweg, die für den Baum angelegt wurde, ich weiß nicht, wie man das nennt ;-)) Beide Pilze rochen allerdings ziemlich muffig.


    Pilz 4
    Das dritte ist sicherlich ein Schüppling, ich denke Tonweißer Schüppling.


    Pilz 5
    Die Pilze auf dem vierten und fünften Bild sind dieselben.


    Pilz 6
    Der letzte ist eventuell der Violette Rötelritterling. Allerdings roch er nicht würzig, sondern eher pilzig bis erdartig. Demnach ist es eher der Lilafarbene Rötelritterling. Das untere Ende des Stiels war mit einem feinen Pelz überzogen und/oder durchsetzt. Ist das Schimmel oder das Mycel?


    P.S.: Wie kann ich den Speicherplatz der Bilder verringern, damit sie in den Anhang passen? Habe schon versucht mit Paint zu öffnen und sofort zu speichern. Das hilft zwar, aber meist sind die Bilder dann immernoch etwa 200 kB zu groß. Dann schneide ich etwas an den Bildern herum.


    Sorry für so viel Text. ;)


    Viele Grüße
    Toffel


    Edit: Habe die Bilder eingebunden und die Arten nummeriert.

  • Hallo Toffel!


    Pilz1: Der Zunderschwamm (Fomes fomentarius) hat zwar auch einen bräunlichen Zuwachsrand, allerdings ist der mehr samtig. Deine Pilze scheinen eher zu glänzen. Könnte also gut einer der dickwachsenden Lackporlinge sein, z.B. Ganoderma adspersum. Hast du mal auf der weißen Porenschicht gekratzt, ob darunter schokoladenbraune Farbe zum Vorschein kommt?


    Pilz2: Die Schmetterligs-Tramete ist ein Porling, sollte also Poren haben. Bei deinen vermute ich eher eine glatte Unterseite (ich erkenne es leider nicht sicher auf deinen Bildern). Hätte ich recht, wäre es Stereum hirsutum (Striegeliger Schichtpilz).


    Pilz3: Lyophyllum decastes (Büschelrasling) wäre auch mein Tipp.


    Pilz4: Pholiota (Schüppling) sollte es sein, der Tonweiße Schüppling (Ph. lenta) wächst allerdings nicht so offensichtlich an Holz und hat eine schleimige Hutoberseite.


    Pilz5: ich denke, das ist was besseres. Vermute was in Richtung Sägeblattling (Lentinus).


    Pilz6: das sollte schon der Violette Rötelritterling (Lepista nuda) sein. So richtig weiß ich nicht, was du mit Lilafarbiger Rötelritterling meinst. Vielleicht doch immer die wissenschaftlichen Namen mit angeben, das macht ´s sicherer.
    Das Weiße am Stielgrund ist Mycelfilz, das zum Pilz gehört.


    Auch eine durchgehende Nummerierung der Pilze macht ´s einfacher. Zurückhaltung bei der Angabe des Substrates ist nicht vorteilhaft.


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Hallo Ingo!


    Pilz1: Ja, ich habe gekratzt. Es ist zwar braun geworden, aber nicht so schön wie bei den Lackporlingen, bei denen ich das schon mal gemacht habe. Es war blasser, so dass ich vermutet habe, dass die Stellen durch aufgesogenes Wasser anlaufen.


    Pilz2: Ich glaube, die Unterseite war glatt. Es könnten aber auch ganz feine Poren gewesen sein. Habe nicht genau hingesehen. Ich hatte die Beschreibung der Trameten falsch verstanden (Eine Porenschicht ist vorhanden, aber nicht klar vom Fleisch abgegrenzt. Hatte das irrigerweise so verstanden, dass Ober- und Unterseite gleich aussehen.).


    Pilz4: Leider kann ich das Substrat nicht genau bestimmen. Das war ein abgesäger Laubbaum, der nicht viel besser erkennbar war als auf dem Bild (Rinde überall ab). In naher Umgebung standen aber Bäume wie der folgende. Ich glaube, das ist eine Steinbuche.

    (Jetzt habe ich entdeckt, wie das mit dem Einbinden geht ;-))


    Pilz5: Ich glaube, der wuchs auf Nadelholz.


    Pilz6: Mit Lilafarbiger Rötelritterling meine ich Lepista sordida var. lilacea.


    Viele Grüße
    Toffel


    Habe noch was vergessen:
    Ist der Büschel-Rasling wirklich wahrscheinlich bei dem auffällig muffigen Geruch? Ewald Gerhardt gibt einen unauffälligen Geruch an. Oder liegt das am Alter, der Feuchtigkeit oder der Nähe zur Straße?


    Grüße
    Toffel

  • Hallo Toffel!

    Zitat


    Pilz1: Ja, ich habe gekratzt. Es ist zwar braun geworden, aber nicht so schön wie bei den Lackporlingen, bei denen ich das schon mal gemacht habe. Es war blasser, so dass ich vermutet habe, dass die Stellen durch aufgesogenes Wasser anlaufen.


    Und schon favoritisiere ich wieder den Ausgangsgedanken vom Zunderschwamm.


    Pilz4-Substrat: Hätte ich bloß den Stamm mit der Rinde gesehen, hätte ich an Salweide (Salix caprea) gedacht. Die glänzigen Blätter passen da aber eher nicht. Wenn du mit Steinbuche die Hainbuche meinst, die erkenne ich da eher nicht (keine gerippten Blattränder, zu glänzig). Ein Nussbaum oder was exotisches? Keine Ahnung.


    Pilz5: Lentinellus ursinus (Geschichteter Zähling) wäre da so ein Gedanke.


    Pilz6: Nein, Lepista sordida var. lilacea, also die Lilaform des Schmutzigen Rötelritterlings ist deutlich kleiner und hat ganz kräftige Farben.


    Büschelrasling: hat für mich einen sehr geringen, aber wiedererkennbaren Geruch, den ich nur schwer in Worte fassen kann: so ein Zwischending von unreifen Walnüssen und etwas käsig, aber nicht unangenehm.
    Der Büschelrasling ist auffällig gummiartig-biegsam, vielleicht hilft das.


    VG Ingo W

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  • Hallo Ingo!


    Pilz4: Das Bild des Baumes ist nicht von dort, wo der Pilz gewachsen ist, aber vor allem der Stamm gleicht denen der Bäume vor Ort fast exakt, und ich meine, auch die Blätter. Ich könnte noch mal hin und die Bäume dort noch mal genauer untersuchen und auch schauen, ob ich was am Pilzsubstrat herausfinden kann. Die Steinbuche war nur eine Vermutung, weil der Baum dem auf diesem Bild recht ähnlich sieht: Eine Variation der Rotbuche, Fagus sylvatica var. quercoides.


    Pilz6: Ich hatte vermutet, es wäre genau umgekehrt, zumindest von der Farbe. Die schleimige Oberfläche und die Mycelfäden haben den Pilz wenig einladend erscheinen lassen. Zudem passte der Geruch nicht. Daher habe ich ihn stehen gelassen. Ärgert mich jetzt etwas. ;)


    Büschel-Rasling: Vor allem beim ersten Pilz ist mir die gummiartige Konsistenz gleich aufgefallen, aber nur beim Anfassen, ich habe ihn nicht gebogen. Aber der Geruch passt nicht: Er war ziemlich unangenehm muffig.


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo Toffel!


    Zitat


    Pilz6: Ich hatte vermutet, es wäre genau umgekehrt, zumindest von der Farbe. Die schleimige Oberfläche und die Mycelfäden haben den Pilz wenig einladend erscheinen lassen. Zudem passte der Geruch nicht. Daher habe ich ihn stehen gelassen. Ärgert mich jetzt etwas. ;)


    Blasse Farben hat Lepista sordida (Schmutziger Rötelritterling). Ist kleiner als nuda, verwaschen (kaum violett) und riecht so gut wie nach nichts.
    Was mich jetzt zum Grübeln bringt, ist die plötzliche Angabe von "schleimiger Oberfläche". Ich hoffe mal, du meinst die sich fettig anfühlende Hutoberfläche, denn Schleimigkeit passt jetzt gar nicht zu nuda.


    Beim muffigen Büschelrasling: immer schön in die Lamellen riechen, eventuell etwas dran reiben oder auch ein Stück abbrechen. Nicht, dass du eventuell am Stiel mit seinen Erdresten gerochen hast?


    VG Ingo W


    Beim ventuellen Lentinellus musst du dir keinen Stress machen, der ist sogar mit Mikroskop schwierig zu bestimmen, besonders weil sich die Literatur da oft widerspricht.

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  • Hallo Ingo!


    Zitat


    Blasse Farben hat Lepista sordida (Schmutziger Rötelritterling). Ist kleiner als nuda, verwaschen (kaum violett) und riecht so gut wie nach nichts.


    Gerhardt gibt für den Geruch (zumindest für die violette Variation) einen dumpfen bis erdigen Geruch an. Das passte mMn besser als das "angenehm würzig" des Violetten Rötelritterlings. Aber insgesamt dürfte der Violette besser passen.


    Zitat


    Was mich jetzt zum Grübeln bringt, ist die plötzliche Angabe von "schleimiger Oberfläche". Ich hoffe mal, du meinst die sich fettig anfühlende Hutoberfläche, denn Schleimigkeit passt jetzt gar nicht zu nuda.


    Ja, das kommt besser hin. Ich wollte erst schreiben, dass die Oberfläche wie von einer glasigen Schicht überzogen war. Ich habe die Oberfläche nicht berührt.


    Zitat


    Beim muffigen Büschelrasling: immer schön in die Lamellen riechen, eventuell etwas dran reiben oder auch ein Stück abbrechen. Nicht, dass du eventuell am Stiel mit seinen Erdresten gerochen hast?


    Oh ja, das kann sein. Das so wenig Erde so stark riechen kann... ;)


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo Toffel!


    Der Rötelritterling ist schon nuda, der Größe wegen schon. So, wie es auf deinen Bildern aussieht, gab ´s wohl etwas Frost bei dir?
    Frost ist Geruchskiller Nr.1, viele der schönsten Riechpilze verströmen ihren Geruch nicht mehr nach Frost, ob ´s nun normalerweise nitrös-riechende Helmlinge sind oder z.B. der Wohlriechende Schneckling (Hygrophorus agathosmus), dessen Marzipan-Geruch man normalerweise aus 5m Entfernung wahrnimmt.
    Manchmal hat man noch eine Chance, wenn man die Pilze normaler Raumtemperatur aussetzt, aber nur manchmal.


    Bei milchenden Helmlingen hat man nach Frost übrigens ein ähnliches Problem: Merkmal Milch ist weg.


    VG Ingo W

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  • Zitat


    Der Rötelritterling ist schon nuda, der Größe wegen schon. So, wie es auf deinen Bildern aussieht, gab ´s wohl etwas Frost bei dir?


    Stimmt wirklich. Hätte nicht gedacht, dass der Frost sowas anrichtet.


    Zitat


    Frost ist Geruchskiller Nr.1, viele der schönsten Riechpilze verströmen ihren Geruch nicht mehr nach Frost, ob ´s nun normalerweise nitrös-riechende Helmlinge sind oder z.B. der Wohlriechende Schneckling (Hygrophorus agathosmus), dessen Marzipan-Geruch man normalerweise aus 5m Entfernung wahrnimmt.
    Manchmal hat man noch eine Chance, wenn man die Pilze normaler Raumtemperatur aussetzt, aber nur manchmal.


    Bei milchenden Helmlingen hat man nach Frost übrigens ein ähnliches Problem: Merkmal Milch ist weg.


    Wieder was gelernt. Meine Güte, 5 Meter, da riecht's im Wald ja wie in der Konditorei. ;)


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hall Toffel!


    Zitat


    Meine Güte, 5 Meter, da riecht's im Wald ja wie in der Konditorei. ;)


    Vielleicht doch ein klein wenig von mir übertrieben dargestellt. :)
    Dass mit den 5 Metern geht aber z.B. beim Bruchreizker (Maggi).


    VG Ingo W

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  • Hallo Toffel!


    Uih, da bin ich überfragt und gebe die Frage weiter an Leute, die da besser Bescheid wissen.


    Für mein Empfinden käme Pappel schon in Frage, vielleicht ist es aber auch ein Obstbaum (Apfel, Birne?).
    Ich würde in der Umgebung nach was ähnlichem suchen, ansonsten hätte ich wohl auch keine Chance, das Problem nur ansatzweise zu lösen.


    VG Ingo W

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