Halde Rungenberg 15.11.2020

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 5.869 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von boccaccio.

  • Hallo zusammen,


    am letzten Sonntag war ich vormittags auf der Halde Rungenberg in Gelsenkirchen unterwegs. Auch hier macht sich bemerkbar, daß die Zeit der Großpilze langsam zu Ende geht. Außerdem war es die Woche über wieder relativ trocken. Aber Pilze gab es natürlich trotzdem


    1. Clavulina rugosa


    2. Auch auf dieser Halde fand sich Octospora gyalectoides


    3. Helvella crispa


    4. Hygrocybe conica


    5. Das dürfte ein Hymenoscyphus s.l. sein. Aber weiter komme ich leider nicht. Gefunden auf Laubholzstückchen, diese auffallend schwarz überzogen, wie man das auch vom Eschentriebsterben kennt. Eschen wuchsen dort aber keine. Sporengröße (15.3+-0.8) µm x (6.9+-0.3) µm, Q=2.2+-0.1 bzw. (13.6-16.8) µm x (6.3-7.3) µm, Q=2.1-2.6. Hat da jemand eine Idee?


    6. Cyathicula coronata


    7. Eine Hohenbuehelia. Leider waren die Fruchtkörper nicht reif, so daß kein Sporenabwurf machbar war. Entsprechend habe ich da noch eine gewisse Restunsicherheit, ob das H. leightonii oder H. cyphelliformis ist. Ich tendiere zu letzterer.

    Basidien und kristallbedeckte Zystiden

    Elemente der Huthaut

    Noch mal Zystiden

    Huthaut mit Pileozystiden


    8. Melampsoridium hiratsukanum ex Alnus glutinosa


    9. Cuphophyllus virgineus


    10. Phragmidium sanguisorbae ex Sanguisorba minor


    11. Ein blauer Saftporling auf Laubholz. Sporengröße (4.6+-0.2) µm x (1.2+-0.1) µm, Q=3.7+-0.3 bzw. (4.1-4.9) µm x (1.1-1.5) µm, Q=3.1-4.2. Mit FE10 ist man sofort bei Oligoporus caesius. Bei den "Polypores de France et d'Europe" gibt es dann einen ganzen Zoo an neuen Arten, wobei wohl insbesondere die Huthauthyphen wichtig werden... da müßte ich noch mal reinschauen. In "Polypores of the Mediterranean Region" braucht man keine Huthaut, aber das Substrat. Das kenne ich leider nicht genau, so daß ich mich nicht zwischen P. populi, P. caesiosimulans, P. alni und P. subcaesia entscheiden kann.


    12. Pluteus salicinus

    Huthaut

    Sporen


    13. Phyllactinia corni ex Cornus mas


    14. Auricularia mesenterica. Das ist echt der Endgegner, wenn es darum geht, ein gescheites Präparat zu erstellen. Bei Tremella, Exidia und Dacrymyces, muß man ja nur den Fruchtkörper einweichen, ein Stückchen davon nehmen und quetschen. Aber hier ist alles knorpelig fest.


    Björn

  • Hallo zusammen,


    bis jetzt hatte ich Melampsoridium hiratsukanum und Erysiphe penicillata immer nur einzeln. Auf einem Blatt zusammen fehlen sie mir noch.


    Der Rost ist auf jeden Fall mikroskopierpflichtig, da es mit M. betulinum eine Verwechslungsart gibt, die sich nur dadurch unterscheidet, daß bei ihr die Sporen eine stachelfreie Tonsur am oberen Ende haben. Den Mehltau sollte man mit etwas Erfahrung schon makroskopisch ansprechen können. Erysiphe vernalis, die ebenfalls auf Alnus vorkommt, ist wohl eine Frühjahrsart, die an jungen Zweigen und weiblichen Kätzchen vorkommt und Phyllactinia alnicola hat deutlich größere Fruchtkörper als Erysiphe penicillata.


    Björn

  • Seervus Björn,

    Deine Nr. 5 solltest du eher bei Rutstroemia/Ciboria / Lanzia als bei Hymenoscyphus finden.

    Evtl: R. luteovirescens

    Was war das denn für Holz ?

    Grüße

    Felli

  • Hallo Felli,


    genau kann ich leider nicht sagen, was das Substrat war. Aber es standen dort vor allem Ahorn und Linde, daneben noch diverses Gesträuch. Ich habe jetzt mit Zottos Darstellugn von R. luteovirescens verglichen und das paßt perfekt. Insbesondere, wenn man annimmt, daß das Substrat kein Stöckchen, sondern der Stängel eines Ahornblattes war. Das legt ja das eine Ende der Stöckchen von der Form her auch nahe.


    Björn