Hallo,
am Sonntag fand ich im Wald eine Gruppe von Saftlingen. Für mich ist das eine bislang unbeachtete Gattung (was nicht zuletzt daran liegt dass ich selten auf Magerrasen unterwegs bin).
Fundort war ein Ahorn-dominierter Laubwald (Eschen? Buchen?) mit eingestreuten Fichten und Kiefern auf Kalk. Am Fundort wuchs außerdem Immergrün. Der Hut ist kräftig rot, wird aber am Hutrand schnell orange bis gelb; später hat fast der gesamte Hut diese Farbe, die Hutmitte bleibt aber immer rötlich gefärbt. Hut anfangs klebrig und glänzend, später trocken und dann matt; hygrophan. Die Lamellen sind gerade angewachsen und mit Zahn herablaufend; relativ dünn; orange bis gelblich. Der Stiel ist jung schleimig, trocknet aber schnell ab. An der Stielspitze rot, dann nach unten schnell gelb werdend; an der Stielbasis mit weißlichem Mycel behangen.
Ein Geruch ist nicht vorhanden; der Geschmack ist kräftig bitter (bemerkt man bereits wenn man den Hut mit der Zunge antippt). Sporen sehr runterschiedlich geformt und teils kräftig eingeschnürt; Sporenmaße muss ich nachreichen (sie passen aber zu meiner Hypothese).
Nach Boertmann kommt eigentlich nichts anderes als der Bittere Saftling (Hygrocybe mucronella) in Frage. Einwände?
P.S.: Gibt es weitere Saftlinge mit bitterem Geschmack?