Hallo liebe Pilzfreunde,
die letzten zwei Jahre waren für unser Gebiet in Sachsen-Anhalt durch die Trockenheit nicht sehr pilzaffin.
Aber man kann trotz allem auch was Positives daran finden.
Im Juli 2018 gab es im Nordosten von Sachsen-Anhalt bei Coswig den größten Waldbrand seit 18 Jahren. Ausgelöst durch einen Feldbrand brannte damals eine Fläche von ca. 100 Fußballfeldern Kiefernwald ab.
Wir kamen bei einer Exkursion Anfang 2020 auf das Gelände und beschlossen es zu günstigerer Zeit mal aufzusuchen. Damals fanden wir trotz Winter schon den Kohleleistling - Faerberia carbonaria.
In Sachsen-Anhalt ist das Abbrennen von Gartenabfällen etc. seit Jahren verboten, deshalb sind pilzliche Brandstellenbewohner schon auf der Roten Liste verzeichnet.
Anfang November machten wir unser Vorhaben wahr und besuchten erneut die Fläche.
Inzwischen hat man schon die meisten Bereiche der Brandstelle gerodet und auch teilweise mit Laubbäumen oder auch Kiefern neu aufgeforstet.
Überall sieht man noch die angekohlten Kiefernstubben.
Dieses Mal konnten wir wieder eine große Zahl von Kohle-Leistlingen (Faerberia carbonaria) aber auch Kohle-Schüpplinge (Pholiota highlandensis) feststellen.
An einer Stelle fanden wir auch den Kohle-Tintling – Coprinellus angulatus.
Außerdem fanden wir an den angebrannten Kiefernstümpfen den Nadelwald-Schüppling - Pholiota spumosa.
Am letzten Wochenende besuchten wir erneut das Gebiet.
Am Morgen herrschte noch Frost. Die Dauerporlinge (Coltricia perennis) hatten sich mit glitzernden Kristallen geschmückt, die Kohle-Schüpplinge ebenso.
Diesen Mal wuchsen dort auch Kohle-Nabelinge - Myxomphalia maura.
Einer der Brandstellenbecherlinge Plicaria endocarpoides hatte Eis im Becher.
Auch Schleimpilze hatten sich verkohlte Stämme ausgesucht.
Badhamia utricularis - unreif und reif:
Enteridium olivaceum - ebenfalls unreif und reif:
Auf einem Holzlagerplatz nahebei, wo die angebrannten Kiefern und auch Robinien gelagert wurden, fanden wir weitere Schleimpilze.
Da fehlen aber noch die Fotos.
Sicher werden wir das Gebiet zu anderen Zeiten nochmals besuchen, um die Sukzession weiter zu beobachten.
Ich hoffe, es hat Euch Spaß gemacht unsere Exkursion virtuell zu begleiten.
LG Ulla