Violetter Bercherling auf vermorschtem Laubholz

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.401 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Chorknabe.

  • Hallo,


    einen zweiten Fund machte ich an einer verletzten Stelle eines Ahorn-Baums: ein violetter Becherling; Becher ausgebreitet und wellig verbogen; ungestielt; Durchmesser ca. 3cm. Es gab nur diesen einen Fruchtkörper. Auffällig für mich sind die sehr langgezogenen Sporen (ich hatte allerdings bislang kaum Ascos unterm Mikroskop). Mit PDS geschlüsselt lande ich bei Ascocoryne cylichnium bzw. Ascocoryne sarcoides. Kann das hinkommen?


    P.S.: Bitte verzeiht mir die etwas planlosen Mikro-Bilder, aber ich fange mit den Ascos gerade erst an :rolleyes:


  • Hi


    A. sarcoides und A. cylichnium kannst du mikroskopisch leicht an Form und Grösse der Sporen unterscheiden. Beim ersten sind sie kleiner und maximal einfach septiert, beim zweiten grösser und (wenn ich mich recht erinnere) bis dreifach septiert. Dein Fund ist wahrscheinlich A. cylichnium.


    Makroskopisch kannst du die beiden nur unterscheiden wenn die Nebenfruchtform dabei ist. Dann ist es A. sarcoides denn A. cylichnium hat keine Nebenfruchtform.

  • Hallo,


    Danke für die Bestätigung und Infos. Ich konnte bei den Sporen keine Septierung sehen, allerdings hatte ich auch nicht danach gesucht. Eine Frage dazu: die Sporen im Ascus sind ja noch nicht reif - macht es dann Sinn diese zu messen? Wie geht man da genau vor?

  • Hi


    Die Septen sind teilweise schwierig und sowieso erst an reifen Sporen zu sehen.


    Das ist so ne Sache mit den Sporen... Wenn du hier in diesem Fall Sporen in Asci findest die grösser sind als sie bei A. sarcoides sein können hast du gewonnen. Wenn man es genau wissen will oder muss sollte man nur abgeworfene Sporen in Wasser messen denn die Chemikalien (vor allem Baumwollblau) können zu wesentlichen Veränderungen führen. Sporenabwurfpräparate von Ascos zu kriegen ist aber einiges schwieriger als von Basidiomyceten. Gestern bin ich über diese Anleitung gestolpert, habe es aber noch nicht ausprobiert.

  • Hallo zusammen,


    das Sporenabwurfverfahren von Ralf funktioniert tatsächlich einwandfrei, wenn man mit größeren Ascomyceten hantiert. Wenn die Fruchtkörper in der Größenordnung eines Milimeters sind, geht das natürlich nicht mehr so gut.


    Björn

  • das Sporenabwurfverfahren von Ralf funktioniert tatsächlich einwandfrei, wenn man mit größeren Ascomyceten hantiert. Wenn die Fruchtkörper in der Größenordnung eines Milimeters sind, geht das natürlich nicht mehr so gut.


    Björn

    Hallo Björn,


    gut zu wissen. Allerdings ist es sehr unwahrscheinlich, dass ich mich mittelfristig mit Fruchtkörpern unter 1mm Durchmesser befassen werde 8o