Mikrokamera

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 4.251 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wolfgang P..

  • Hallo zusammen,


    ich nutze nun seit gut zwei Jahren mein Mikroskop (HPM d1) und spiele langsam mit dem Gedanken mir dazu eine Kamera für den Fototubus zu kaufen. Bisher knipse ich nur mit dem Smartphone durchs Okular. Da fehlt mir auch irgendwie die Software zur Messung und Nachbearbeitung. Dabei ist mir schon klar, dass ein Foto immer ein Kompromiss ist und die Wirklichkeit nie so genau darstellen kann wie man sie mit eigenen Augen sieht und mit dem Feintrieb spielen kann.


    Welche Art Kamera verwendet ihr so, reichen gut 3 Megapixel oder machen 5 MP schon einen deutlichen Unterschied? Oder knipst ihr zum großen Teil ebenfalls mit Fotoausrüstung oder Smartphone die Bilder durchs Okular? Ich habe einmal bei einem Kurs sogar jemanden mit einem selbstgebauten Aufbau zur Handyablage gesehen :cool:.


    LG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • Hallo Thiemo,


    ich selber benutzt eine digitale Spiegelreflexkamera an einem Trinokularmikroskop. Das ist von der Auflösung her natürlich doch noch mal anders als eine 5 MP Mikrokamera. Ich weiß aber auch, daß andere Leute bewußt nicht die Kamera fest am Mikroskop montieren, weil es dann beim Auslösen immer Verwackelungen gibt. Das ist dann gerade die Motivation für diverse Aufbauten wo die Kamera quasi vors Mikroskop gehalten wird. Die Verwackelungen fallen umgekehrt bei Mikrokameras, die man über den Rechner auslöst, weg.


    Was das Sporenmessen angeht, empfehle ich übrigens Fiji. Das ist ein kostenfreies Open-Source Programm, das auf Java basiert und entsprechend unter Windows, MacOS und Linux läuft.


    Björn

  • Hallo Thiemo,

    Ich hab ja nur ein Billigmikro, aber darauf eine 5 MP-Kamera (allerdings nicht die beste)

    Vorteil : man kann direkt am Computer mikroskopieren , alle Einstellungen speichern und auch direkt messen (nach Kalibrierung aber das nur 1 Mal.)

    Ist unheimlich bequemes Arbeiten , vor allem mit meinen Sehproblemen (Brille auf , Brille ab , nervt)

    Tatsächlich habe ich keine Ahnung , wie das mit besserer Kamera und besserem Mikroskop aussehen würde.

    Kommt auch immer auf die Software an , welche mit der Kamera mitgeliefert wird.

    Gruß

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Ich weiß aber auch, daß andere Leute bewußt nicht die Kamera fest am Mikroskop montieren, weil es dann beim Auslösen immer Verwackelungen gibt.

    Hi Björn,

    das solle aber der Vergangenheit angehören, E-shutter gibt es ja seit mehren Kameragenerationen. ;)


    Hi Thiemo,

    würden den Tipp folgen und den Hersteller anrufen, jedes Mikroskope hat leider andere Veraussetzungen.

    NX1 Kamera Adaption


    VG Jo

  • Hallo Jo,


    klar gibt es die. Aber eine Spiegelreflexkamera zeichnet sich ja immer noch durch einen Spiegel aus, der mechanisch bewegt wird ;) Mit Spiegelvorauslösung läßt sich das Problem natürlich zum Großteil umgehen, aber ich weiß z.B. das Björn Wergen darauf schwört, die Kamera gerade nicht fest ans Mikroskop zu montieren.


    Björn

  • Ich weiß aber auch, daß andere Leute bewußt nicht die Kamera fest am Mikroskop montieren, weil es dann beim Auslösen immer Verwackelungen gibt.

    Hi Björn,

    das solle aber der Vergangenheit angehören, E-shutter gibt es ja seit mehren Kameragenerationen. ;)

    Hallo,


    ob die Kamera Verwacklungen auslöst oder nicht, merkt man meist erst, wenn man sie am Mikroskop beim 100er Objektiv benutzt. ;)

    Ob 3 oder 5 oder mehr Megapixel ist (normalerweise) vollkommen egal - am Bildschirm sieht man den Unterschied sowieso nicht.


    Vorher sollte man sich bewusst werden, was man mit der Kamera eigentlich will.

    - Möchte ich lieber am Bildschirm arbeiten oder durch die Okulare sehen?

    - Will ich auch Messungen am Bildschirm durchführen?

    - Möchte ich qualitativ hochwertige Bilder machen, evtl. sogar veröffentlichen?

    - Reichen mir einfache "Klickbilder", um zu zeigen, was ich gesehen habe?

    - Stören mich Farbränder im Motiv?

    Es ist immer eine Frage des persönlichen Anspruchs an die Qualität der eigenen Bilder und des Geldbeutels.


    Auch wenn man die Ausrüstung eines Charles Krebs besitzt (habe ich sogar), kann man noch lange nicht (oder auch nie) solche Bilder machen wie er.

    Viel entscheidender als die Ausrüstung ist der Mensch, der das "Zeugs" bedient!


    Mein Tipp: Sobald du genauer weißt, was du möchtest und wieviel du ausgeben willst, suche dir die Ausrüstung zusammen.

    Vertraue nicht Aussagen wie "müsste eigentlich funktionieren", "sollte besser sein", "viel Pixel machen automatisch bessere Bilder" .......


    Leider kenne ich dein Mikroskop nicht, so dass ich nicht weiter helfen kann.


    Gruß

    Peter

  • Hallo,


    vielen Dank für euer Interesse.

    Mir wäre es recht, nach der Suche und dem Fokusieren auf ein Merkmal, es am Bildschirm betrachten zu könne, da der längere Blick durchs Okuklar meine fehlsichtigen Augen doch recht anstrengt. Daher sind auch Messungen am Bildschirm wünschenswert, wohl wissend, dass eine genaue Messung wieder nur übers den Blick ins Okular gelingen kann, was ja auch mit Kamera nicht kategorisch ausscheiden muss. Bilder möchte ich keine für eine wissenschaftliche Arbeit machen. Das dient eher der persönlichen Dokumentation, aber auch zwecks der Kartierung von Arten, sowie dem zeigen oder vorstellen im Forum.

    Leider kenne ich dein Mikroskop nicht, so dass ich nicht weiter helfen kann.

    Ich hatte 2018 das angebotene Mikroskop vom mykoshop bestellt. Es handelt sich dabei um das trinokulare BMS (HPM) der d1 Reihe mit Köhler'scher Beleuchtung, wie es von Windaus Labortechnik vertreiben wird.


    Der genannte Händler bietet u.a. 3,1 und 5,1 MP Kameras an.

    (inkl. Ausgleichsoptik 0,4x, 0,5x Optik-Adapter auf 23,2 mm Tuben, mehrsprachiger Software mit Mess-Funktion, Metall-Apdapterhülsen 30,0 und 30,5 mm, Objektmikrometer 10 mm in 0,01 mm Teilen)


    Der Preis sollte die 350-400€ nicht übersteigen.


    Bei einer im Fototubus fixierten digitalen Mikrokamera treten aber keine Verwacklungen auf, hoffe ich. Das wäre schon etwas absurd, da kann ich sonst auch weiter durchs Okular knipsen. Und ich nutze das 100x Objektiv viel. :)


    Danke im Vorraus für weitere Informationen zum Thema.


    LG Thiemo

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  • Hallo Thiemo,


    die 3 MP Kamera von Windaus gibt es nicht mehr im Programm.

    Ich vertreibe die 5.1 MP Kamera, mit der ich auch selbst arbeite. Reicht für meine Zwecke völlig aus. Bei 357,00 Euro natürlich kein High-End-Gerät, aber wenn man gute Präparate macht dann bekommt man auch damit wirklich gute Bilder. Einzige Schwäche finde ich recht flaue Bilder bei bestimmte Blau-Tönen, wie z.B. das rosa und blau bei einer Brilliantkresylblau-Färbung (Metachromasie), aber das ist durch das Baumwollblau halt auch einfach zu wenig Kontrast im Präparat.

    Welche Kamera auch immer du DIr aussuchst, achte auf jeden Fall auf einen USB 3.0 Anschluss (nicht nur 2.0!), dann hast Du auch bei hoher Pixelzahl ein ruckelfreies Bild am Bildschirm.


    beste Grüße,

    Andreas

    Der genannte Händler bietet u.a. 3,1 und 5,1 MP Kameras an.

    (inkl. Ausgleichsoptik 0,4x, 0,5x Optik-Adapter auf 23,2 mm Tuben, mehrsprachiger Software mit Mess-Funktion, Metall-Apdapterhülsen 30,0 und 30,5 mm, Objektmikrometer 10 mm in 0,01 mm Teilen)

  • Hallo Andreas,


    danke für den Tip mit USB 3.0. Darauf hatte ich gar nicht geachtet. Bei der 3MP Kamera (mit USB 2.0) hätte ich zwar eine kostengünstige Bezugsmöglichkeit gefunden, aber das ist neben der geringeren Pixelzahl natürlich auch ein Manko. Mal sehen für was sich das Christkind entscheidet :saint:.


    LG Thiemo

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  • Hallo Thiemo,


    wenn Du überwiegend Bilder mit dem 100x-Objektiv im Durchlicht machen willst, reichen Dir sogar 2 MP, denn der begrenzende Faktor ist hier immer noch die Wellenlänge vom Licht. Pixelgenau die Heisenberg'sche Unschärfe auf ein Bild zu bannen, bringt zumindest mykologisch keinen Erkenntnisgewinn. Bei 10x-Objektiven sieht das etwas anders aus.


    Und 3 MP lassen sich besser mit USB2 transportieren als 5 MP, insofern ist das m.E. ein relativ nutzloses Wettrüsten - einfach weil's so billig geworden ist. Aber die Naturgesetze der Wellenoptik bleiben unerbittlich, auch wenn irgendwann die 10MP-Kameras mit USB4 auf den Markt kommen.


    Gruß,


    Wolfgang