Rüdiger Nehberg Essbarkeitstest

Es gibt 33 Antworten in diesem Thema, welches 11.057 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von F. S..

  • Hallo Susanne,


    Du schreibst alles ist heute Käuflich zu erwerben und der Rüdiger schreibt nur für den Notfall.


    Also zum einen sollte man einmal an Katastrophen denken, und es dann mit dem Einkauf
    schlecht aussieht. Wenn man dann. eine par Vorkenntnis in dieser alternativen Ernährung hat
    ist das sicherlich nicht verkehrt. Im Weiteren möchte ich freundlichst darauf aufmerksam machen, das ich gefragt habe ob dieser test auch bei Pilzen anwendbar ist. (mittlerweile dürfte die Essenz so sein, das er nicht uneingeschränkt auf Pilze anwendbar ist, Geruch und Geschmack finden ja bei der Pilzbestimmung nach meinen Informationen durchaus Anwendung) das einige oder je nachdem viele Pilze roh nicht unbedingt bekömmlich sind
    sollte jeder wissen der Grundkenntnisse im kochen hat. Ich esse sehr gerne Champignons Roh, da haben die Dinger wenigstens noch ein bisschen Geschmack ( ich kenne nur gekaufte ).


    Susanne warum sammelst du Pilze, wenn sie käuflich erwerblich sind ? also ich würde sie sammeln aus volgenden gründen. 1 um in der Natur zu sein. Etwas leckeres und bis das was
    vom Himmel kommt ohne Zusätze und oder Bestrahlung auf den Tisch zu bekommen. und ein kleines bisschen Abenteuer ist auch dabei. Ich wünsche mir das ich mehr wissen über das leben in der freien Natur hätte den dann würde ich gerne mal vor der Zivilisation flüchten.
    bitte nehme das nicht irgend wie falsch auf, aus deinen Zeilen meine ich großen Sachverstand zu erkennen und bewundere dein wissen.


    Es währ glaube ich keine dumme Idee Herrn Nehberg einmal eine Mail in diesem Zusammenhang zu schicken.


    Aber mal ehrlich Liebe Leute, Hintergrund meiner frage war eigentlich wie kann ich als absoluter Leihe ( mit glück erkenne ich Marohnenröhrlinge ) wenigstens schon mal halbwegs Kontakt mit dem Freund Pilz aufnehmen.


    Ich habe dank diesem Forum die Information bekommen, das ich bei Röhrlings Pilzen
    beim sammeln bzw Verzehr wohl er weniger dem Tot ins Auge schaue das ist schon mal gut.


    Im weiteren würde mich jetzt interessieren welsche Pilze für Anfänger recht sicher sind ( in Bezug auf Doppelgänger die ganzböse auf meinen Organismus reagieren )
    Ich würde mich über eure Empfehlungen freuen die ich selbstverständlich weiter hinterfragen werde.


    Gruß Lippi

  • Im weiteren würde mich jetzt interessieren welsche Pilze für Anfänger recht sicher sind ( in Bezug auf Doppelgänger die ganzböse auf meinen Organismus reagieren )
    Ich würde mich über eure Empfehlungen freuen die ich selbstverständlich weiter hinterfragen werde.


    Hallo Lippi,


    schlage dir für den Anfang etwas Lektüre vor,in der die am häufigsten verkommenden Speisepilze und ihre giftigen Doppelgänger beschrieben werden.
    Ich konzentriere mich beim Sammeln für die
    Pfanne auf folgende Arten(Gattungen):
    Hallimasch
    Austernseitling
    Samtfußrübling
    Morcheln
    Stockschwämmchen
    Mairitterling
    Täublinge
    Parasol
    Steinpilz
    Maronen
    Egerlinge
    Pfifferling
    Schopftintling
    Krause Glucke
    Violetter Rötelritterling


    Habe zwischendrin bemerkt dass es doch zuviele werden würden,deshalb
    mal diese Auswahl.Wenn du dich erst einmal an diese Pilze(oder einige von ihnen)heranmachst,ihre Vorkommenszeiten,Habitate,Merkmale etc.,und ganz wichtig,ihre giftigen Doppelgänger kennenlernst,hast du glaube ich für den Anfang eine Aufgabe.Und,wirklich nichts in den Topf wandern lassen ohne vorher eine Fachperson zu Rate zu ziehen,und natürlich auch hier im Forum um Rat zu fragen.


    Gruß Detlef

  • Hallo,


    zu Runlama Heiko:
    Vielen Dank für Deine nette Begrüßung im Forum.


    zu Zühli Harald:
    Vielen Dank für Dein sorgfältiges Lesen und das Richtigstellen. Ich habe im Nachsatz etwas salopp formuliert und etwas zu hastig geschrieben: Das –žgattungstechnisch–œ gehört in Anführungszeichen oder gestrichen und –žsie haben MEIST hitzeinstabile Gifte–œ muß es richtig heißen.


    zu Lippi:
    Ich habe geschrieben, daß es hier (in Deutschland) an jeder Ecke Lebenmittel käuflich zu erwerben gibt.
    Ich selbst kaufe nur gelegentlich Zuchtchampignons. Ansonsten sammele ich meine Pilze selbst; da weiß ich wenigsten, daß die Qualität stimmt, und brauche mich nicht mit evtl. überalterter Supermarktsware abgeben.


    zu Datanem Detlef und für Lippi:
    Wenn ein Anfänger fragt, was er denn so sammeln soll, dann gehört meiner Meinung nach auf gar keinen Fall das Stockschwämmchen in diese Aufzählung. (Vgl. Hierzu den –žErfahrungsbericht–œ von Norbert. Bei dem habe ich mich auch schon gefragt, wieso sich bei seinen bis dato Pilzkenntnissen (Maronen, violette Rötelritterlinge, Krause Glucke, Schirmlinge (er meint wohl hoffentlich den Parasol und den Safranschrimling) und Nebelkappen (die umstritten sind)) ausgerechnet Stockschwämmchen und Perlpilze in seinem Gefrierschrank befanden!)
    Auch Mairitterlinge sind nicht ganz einfach und auch schon von Fachleuten falsch bestimmt worden.
    Weitere meiner Meinung nach empfehlenswerte Pilze sind weitere Röhrlinge und (eßbare, also milde) Täublinge.


    Zum Thema –žRoh eßbare Pilze–œ / zu Zühli und Hansflo:
    Ihr schreibt beide, daß Champignons roh eßbar sind. Woher habt ihr dieses Wissen ??
    In meiner Pilzausbildung habe ich von nur ca. 6-7 roh eßbaren Pilzen gehört, wovon ich nur vier in meine Speisepilzpfanne tun würde. Von denen kommen bei uns im Norden zwei gar nicht vor. Somit verbleiben nur noch: der Zuchtchampignon und der Steinpilz.
    Mit der Empfehlung, auf den Rohgenuß von selbst gesammelten Pilzen zu verzichten, liegt man auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Wer ein hinreichend gutes Pilzwissen hat und weiß, was er tut, kann es ja gerne anders handhaben.


    Zu meiner Unterstützung verweise ich auf die DGfM-Seite und zitiere hier verkürzt das wichtigste:
    Die häufigsten Ursachen für Pilzvergiftungen:
    1. Am häufigsten treten Pilzvergiftungen durch zu alte Pilze –¦ oder zu lange, bzw. falsch gelagerte –¦ auf.
    2. Genuss von rohen oder ungenügend gedünsteten Pilzen. Rohe Speisepilze sind im Allgemeinen giftig. Nur Kulturegerling (Zuchtchampignon), Steinpilz und einige wenige andere Arten sind roh genießbar.
    3. Verzehr von Giftpilzen, die durch Verwechslung, viel häufiger aber durch Unachtsamkeit, in die Mahlzeit gelangten. Oft wissen Sammler nichts von der Existenz selbst tödlich giftiger Arten, –¦, die zudem auch noch ansprechend aussehen.


    Ich halte dieses für außerordentlich wichtig, und es zeigt, daß es immer noch zu viele Speisepilzsammler gibt, die die Problematik zu alter Pilze und ungenügend erhitzter Pilze nicht kennen.


    Ich glaube, daß reicht erstmal. Vielen Dank für Eure starke Resonanz.
    Susanne


    Jede Pilzvergiftung ist eine zu viel !

  • zu Datanem Detlef und für Lippi:
    Wenn ein Anfänger fragt, was er denn so sammeln soll, dann gehört meiner Meinung nach auf gar keinen Fall das Stockschwämmchen in diese Aufzählung. (Vgl. Hierzu den –žErfahrungsbericht–œ von Norbert. Bei dem habe ich mich auch schon gefragt, wieso sich bei seinen bis dato Pilzkenntnissen (Maronen, violette Rötelritterlinge, Krause Glucke, Schirmlinge (er meint wohl hoffentlich den Parasol und den Safranschrimling) und Nebelkappen (die umstritten sind)) ausgerechnet Stockschwämmchen und Perlpilze in seinem Gefrierschrank befanden!)
    Auch Mairitterlinge sind nicht ganz einfach und auch schon von Fachleuten falsch bestimmt worden.
    Weitere meiner Meinung nach empfehlenswerte Pilze sind weitere Röhrlinge und (eßbare, also milde) Täublinge.


    Hallo,


    liest sich als hättest du den Beitrag nur überflogen,andernfalls kann ich deinen Einwand in keinster Weise nachvollziehen.


    Gruß Detlef

  • Noch zwei Nachträge: (nein noch drei, da ist noch einer dazugekommen)


    zu Hansflo speziell zum Thema Chris McCandless:
    Chris McCandless ist eventuell gerade zum Verhängnis geworden, daß er wußte, daß die Wurzeln der wilden Kartoffel eßbar sind. Wenn er die Pflanze nicht gekannt hätte und sich gemäß Nehberg mit dem Verzehr von wenig begnügt hätte und lange genug (was auch immer das ist) gewartet hätte, ob ihm die Samen auch bekommen, hätte er wohl gemerkt, daß dies nicht der Fall ist. Es gibt im Buch zwei Hinweise darauf, daß er wahrscheinlich nicht nur kleine Mengen der Samen gegessen hat.
    Ich denke, daß das was Nehberg uns mit seinem Hinweis nahelegen will, sind Respekt und eine gewisse Zurückhaltung. Und dieses beides ist auch in der Pilzwelt nicht verkehrt.
    (Selbstverständlich ist zum Pilze sammeln und verzehren eine gehörige Portion Pilzwissen erforderlich; und in die Pfanne darf nur, was man 100%ig kennt.)


    zu Lippi zum Thema Erweiterung von Pilzkenntnissen:
    Du kannst ja auch mal gucken, ob und was es in Deiner Region an Pilzausbildung gibt. Teilweise bieten Volkshochschule o. ä. Kurse an. (PSV der DGfM bürgt dabei für eine gewisse Qualität, sagt aber nichts über die Qualität von jemandem aus, der dies nicht ist.) Von den DGfM-Ausbildungsstätten gibt es Ausbildungskurse für Wochenenden oder über fünf Tage. Sprich ggf. die Pilzvereine oder Sachverständigen Deiner Region an. Letztlich ist das Interesse an Pilzausbildung groß genug.
    Denn wie ein Pilz riecht, schmeckt (das darf man natürlich nicht bei allen), wie er altert, wie sich ein knorperliger Stiel anfühlt, –¦ das und noch einiges mehr, kann am –žlebenden Objekt Pilz–œ viel besser erklärt werden. Hier hat das Internet und auch dieses Forum seine Grenzen. Nicht ohne Grund haben einige von den Mitgliedern mit den vielen Sternen in Ihrer Signatur stehen, daß eine Internet-Bestimmung keine Speisepilzfreigabe sein kann.


    zu Datanem Detlef:
    Insgesamt ist Deine Aussage okay. Man kann sich mit allen von Dir genannten Pilzen auseinandersetzen und sie kennenlernen. Und auch alles andere, was Du schreibst, hat Hand und Fuß.
    Lippi fragte aber nach Pilzen, die für Anfänger recht sicher sind.
    Und in Bezug darauf würde ich das Stockschwämmchen und den Mairitterling aus Deiner Liste herausnehmen und dafür die Täublinge mit aufnehmen.


    Viele Grüße, Susanne

  • Zum Thema –žRoh eßbare Pilze–œ / zu Zühli und Hansflo:
    Ihr schreibt beide, daß Champignons roh eßbar sind. Woher habt ihr dieses Wissen ??


    Hallo Susanne,


    ich bilde mir ein, in meiner Jugend, als es hier alle paar Jahre auf bestimmten Wiesenstücken Wiesenchampignons in rauen Mengen gab, diese regelmäßig auch roh gegessen, oder zumindest verkostet zu haben. Meine Mutter hat sie damals regelmäßig "gebacken" (also paniert und in Fett schwimmend gebraten) und da waren sie mit Sicherheit oft genug bei weitem nicht durchgebraten, sondern innen mehr oder weniger roh.


    Aber die Hand würde ich jetzt nicht mehr dafür ins Feuer legen und wissenschaftlicher Nachweis der Ungiftigkeit ist das natürlich keiner.


    Aber was anderes: Täublinge werden von mir regelmäßig roh verkostet; nur in kleinen Mengen, und zur Feststellung der Genießbarkeit.


    Hansflo

  • Hallo!



    Aber was anderes: Täublinge werden von mir regelmäßig roh verkostet; nur in kleinen Mengen, und zur Feststellung der Genießbarkeit.


    Man muss es ja nicht schlucken. Gleiches kann man auch mit dem Hallimasch und den Schwefelköpfen machen.
    Der Eispilz (Zitterzahn, Pseudohydnum gelatinosum) und der Rötliche Gallerttrichter (Tremiscus helvelloides) sind ebenfalls roh essbar. Allerdings könnten sie vom Fuchsbandwurm befallen sein, mit dem nicht zu spaßen sein scheint (siehe Wikipedia-Artikel). Der Parasit wird bei 50 °C nach einigen Minuten und bei 70 °C sofort abgetötet.


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo Hansflo,


    zwischen "roh verzehren" und "eine Geschmacksprobe von einem Pilz nehmen", gibt es mengenmäßig so ungefähr den Unterschied einer Pilzmahlzeit :)
    Eine Geschmacksprobe kann man von einigen Pilzen nehmen: z. B. von Röhrlingen, Täublingen, Milchlingen (hier: die Milch), auch bei einigen Schwefelköpfen und Ritterlingen kann man es machen. (Sicherlich ist die Liste nicht vollständig.) Dabei kaut man auf einem sehr kleinen Stück Lamelle oder Hutfleisch herum und spuckt es danach wieder aus. Diese dient lediglich der Feststellung, ob der Geschmack mild, bitter, scharf oder was auch sonst ist.
    Tunlichst zu unterlassen ist die Geschmacksprobe bei allem, was Gefahr läuft, ersthaft giftig zu sein. Also Knollenblätterpilze z. B. Grüne Täublinge darf nur der probieren, der Täublingen sicher von den Knollenblätterpilzen unterscheiden kann.


    Aber, was zum Verzehr geeignet ist, sollte dann schon vernünftig gebraten sein. :P


    Viele Grüße, Susanne