lb. pilzfreunde,
anbei ein schirmling, gefunden im wienerwald bei buchen und
vereinzelt kiefern.
hutdurchmesser ca. 8-10cm
lepiota, eine schwierige gruppe, aber vielleicht hat jemand
einen tipp.
lg. waldfuzzi
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lb. pilzfreunde,
anbei ein schirmling, gefunden im wienerwald bei buchen und
vereinzelt kiefern.
hutdurchmesser ca. 8-10cm
lepiota, eine schwierige gruppe, aber vielleicht hat jemand
einen tipp.
lg. waldfuzzi
Hallo Waldfuzzi,
8-10 cm sind schon sehr groß für eine Lepiota.
Ob es denn überhaupt eine Lepiota ist? in der Großansicht meine ich zu sehen, dass die Lamellen schon ausgebuchtet angewachsen sind.
Da wird man schon mal das Mikroskop bemühen müssen.
Beste Grüße
Harald
Ahoi!
Könnte das in richtung Leucoagaricus gehen?
So grob aus der Umgebung von Leucoagaricus meleagris?
LG; Pablo.
lb. harald + pablo,
danke für eure einschätzung.
ja, von der grösse und erscheinungszeit eher leucoagaricus.
melegarius hat makroskopisch schon grosse ähnlichkeit.
lg stefan (waldfuzzi)
Hallo
Für Lepiota - Leucoagaricus , fehlt Ring , Ringrest . Bei Bildvergrößerung keine Ringspuren , ganze Stiel ist gut zu sehen .
Bin ziemlich siecher das um Tricholoma sp gehet , Schuppige Hut , trotzdem Kalte Wetter Schuppen noch aber kaum zu erkennbar ( oft hab bei Tricholoma so gesehen ) , an Kopierte Bild unten sind ( siehe Rote Pfeil oben ) nur ein paar Lamellen gut zu sehen ( Tricholoma Lamellen ) andere Lamellen sind von Kalte Weter zerstörte nicht so erkennbare
-
LG
Hallo
Bin stark bei Tricholoma
LG
Ich sehe hier einen der Erdritterlinge. Die können durchaus mal so kontrastierend schuppig daher kommen. Die eher braune Farbe liegt am Alter (Frostschäden?). Hast Du mal an Deinem Fund gerochen? Von der Optik könnte einer der gilbenden Arten aber auch T.squarrulosum oder T.orirubens passen.
Hallo,
früher hätte man das Tricholoma atrosquamosum genannt - nach FNE4 bin ich mir nicht sicher ob sich orirubens und atrosquamosum makroskopisch sicher unterscheiden lassen anhand von Bildern ohne Basalmyzel.
beste Grüße,
Andreas
hallo,
leider keinen geruchstest gemacht.
farbe kann natürlich durch die ersten frostnächte
etwas abweichen.
lg stefan
Servus beinand,
das Basismyzel sieht man schön auf dem Foto: rein weiß. Damit fällt Tricholoma orirubens weg.
Man sieht hier, wie wichtig es ist, auf dei Details zu achten. waldfuzzi - daher am besten Detailfotos machen und die Merkmale prüfen. Schirmlinge haben klar freie Lamellen, die hier sind ausgebuchtet, soweit man das am Foto so von der Seite beurteilen kann. Lass dich vom äußeren Habitus nicht täuschen. Es gibt Schirmlinge mit so einer Hutstruktur, aber eben niemals mit ausgebuchtet angewachsenen Lamellen. Deshalb ist es so hilfreich, systematisch vorzugehen und erst die wichtigen Details zu prüfen wie Lamellenanwuchs, Velumverhältnisse und Sporenpulver.
Dass man einen gelben Reflex in den Lamellen sieht, meine ich als Artefakt vom Licht/Foto zu sehen. Ich wäre daher ganz bei Andreas und käme als Arbeitsnamen auch auf Tricholoma atrosquamosum. Ich sehe zwar keine schwarzen Punkte an den Schneiden der Lamellen (die irgendwie alle rund um Tr. orirubens entwickeln können), aber die kleinen, nicht sehr auffälligen Schüppchen am Stiel passen.
Liebe Grüße,
Christoph
Ahoi!
Ritterling finde ich eine gute Idee, gefällt mir viel besser als Leucoagaricus.
Christoph hat völlig recht: Ich hatte das Bild nämlich nicht angeklickt und vergrößert, und bin darum von freien lamellen ausgegangen. In der Vergrößerung sieht man das aber anders.
Also wenn ein Ritterling, dann würde ich da auch eine der rötenden Arten vermuten. Wenn man die bei FNE4 vergleicht, werden Tricholoma atrosquamosum und Tricholoma orirubens als Arten mit grundsätzlich glattem Stiel (bzw. fein Ton in Ton faserig) beschrieben. Schuppige Stiele dürfte es danach nur bei Tricholoma squarrulosum und (mit Abstrichen) bei Tricholoma basirubens geben. Wenn das so stimmt, dann wären Tricholoma orirubens und Tricholoma atrosquamosum raus. Das mit dem gelben Basalmycel bei T. orirubens muss man wohl etwas relativieren: Das kann auch sehr schwach ausgeprägt sein, sowas im Bereich fahlgelb oder auch nur noch blasser, so im cremegelblichen Bereich. Interessanterweise variiert das schon bei Fruchtkörpern aus einer einzigen Kollektion, nach meiner Beobachtung. Und gerade auf Bildern ist das oft gar nicht gut erkennbar, jedenfalls habe ich große Schwierigkeiten, ein blass gelbes BAsalmycel bei Tricholoma orirubens fotografisch festzuhalten. Ist ähnlich wie bei Xerocomus ferrugineus übrigens.
Jedenfalls ist der Stiel hier schon recht deutlich geschuppt, allerdings sehen die Fruchtkörper auch nicht eben frisch aus, so daß ich da nicht einschätzen kann, inwieweit das eine allgemeine Verwitterungserscheinung ist.
LG; Pablo.
Servus Pablo,
in FNE werden doch die Schüppchen am Stiel explizit für Tr. atrosquamosum erwähnt: "Stipe [...] often with discrete and rahter distant blackish squamules". (S. 134)
Tricholoma squarrulosum kenne ich nur grauer, mit deutlicher grauem Stiel und auch grauen Lamellen - und mit dichteren Schüppchen am Stiel.
Liebe Grüße,
Christoph
Hallo,
ich bin mit der Myzelfarbe nicht sehr glücklich geworden. Ich kenne T. orirubens aus den Tannenmischwäldern des östlichen Schwarzwalds in Massenbeständen. Da ist nicht immer alles schön gelb, und wenn die Pilze in der Ausstellung liegen dann fällt es mir oft schwer zu erklären dass da ein leichter Gelbton drin sein soll. Andererseits kommen dann auch wieder richtig schön schwefelgelbe Fäden vor. Alles im selben Myzelbereich wohlgemerkt. Das Röten der Lamellen ist variabel und meist ausbleibend, die blauen Flecken an der Stielbasis können beide bekommen, die Stiele sind beim einen weiß und beim anderen MANCHMAL etwas fein schwarz schuppig - hmmm, also so richtig sicher will mir das zumindest in den Phlegmacien-Tannenwäldern auf Kalk nicht gelingen die zu unterscheiden.
beste Grüße,
Andreas
Servus Andreas,
stimmt natürlich, röten können beide und blaue Flecken in der Stielbasis können auch beide haben. Ich muss aber zugeben, dass ich Tricholoma atrosquamosum noch nicht oft in der Hand hatte. Ich kenne den eher aus Nadelwäldern mit eingestreuten Birken, nicht aus reinen Buchenwäldern, was aber nicht viel sagen muss. Und dann eben auch mit feinen, dunklen Flöckchen/Schüppchen am Stiel. Aber die Stichprobenzahl ist halt nicht so hoch...
Es ist interessant und immer gut, wenn man Erfahrungen austauschen kann. Bei mir kommt Tricholom orirubens auch gerne in so großen Mengen, also mit vielen Fruchtkörpern pro Myzel, dass ich bei Kollektionen frisch im Gelände nie Probleme hatte, das Gelb des Basalmyzels zu sehen. Manchmal ist es intensiv schwefelgelb, manchmal blasser gelb, aber rein weiß habe ich es nicht nicht gesehen (oder mir ist es nicht aufgefallen oder ich habe dann falsch bestimmt, weil ich dem folge). Bei solchen Merkmalen schaue ich mehrere Stielbasen an und finde, dass man dann in der Kollektion das ganz gut festmachen kann. Das sollte im Schwarzwald dann ja auch gehen, da auch bei Schwankungen in einem Myzel manche eben doch klar gelb sein sollten. Oder hast du auch ganze Myzelien, die praktisch kein Gelb zeigen? Das wäre dann entkräftend.
Tricholoma squarrulosum hatte ich auch noch nicht so oft - da ist mir einerseits der Pfeffergeruch aufgefallen (den ich bei Tr. orirubens / atrosquamosum nicht kenne, da ist es nur süßlich plus Mehl) und eben die graueren Farben und der unterschiedliche Stiel. Bei mir hatte ich den noch gar nicht, ich kenne den aus thermophilen Eichenwäldern, die mir hier in Oberbayern fehlen. Der häufigste Erdritterling in Kalkbuchenwäldern ist hier Tricholoma orirubens.
Liebe Grüße,
Christoph
Alles anzeigenAhoi!
Könnte das in richtung Leucoagaricus gehen?
So grob aus der Umgebung von Leucoagaricus meleagris?
LG; Pablo.
Hallo Pablo,
auch wenn es grob von Weitem so aussieht, ist L. meleagris völlig unwahrscheinlich. Das ist eine thermophile Art, die gerne auf Kompost vorkommt und stark büschelig wächst. Ich hatte die erst einmal, im Hochsommer 2006.
Salut zusammen!
Ach...
Zitatin FNE werden doch die Schüppchen am Stiel explizit für Tr. atrosquamosum erwähnt: "Stipe [...] often with discrete and rahter distant blackish squamules". (S. 134)
Tricholoma squarrulosum kenne ich nur grauer, mit deutlicher grauem Stiel und auch grauen Lamellen - und mit dichteren Schüppchen am Stiel.
Offensichtlich bin ich da bei den Beschreibungen durcheinander gekommen.
Das erklärt dann schon Einiges, die interessante Frage ist aber, ob denn nun Tricholoma atrosquamosum auch in thermophilen Laubwäldern vorkommen kann, also ohne Nadelbäume (Fichten / Tannen) oder Birken als Mykorrhizapartner.
Tricholoma orirubens ist in meiner Gegend in thermophilen Laubwäldern mit +/- basischen Böden einigermaßen häufig, und recht charakteristisch, auch wenn die Farbe des Basismyels nicht bei allen Fruchtkörpern einer Kollektion deutlich ist.
Hier mal Bildchen aus diesem Jahr von orirubens:
Tricholoma squarrulosum habe ich nur einmal gefunden (leider nur einen angefressenen, aber eindeutigen Fruchtkörper), vor einigen Jahren am Bodensee:
Man beachte da den dunkel und dicht wollig - schuppigen Stiel und den intensiv mit grauem, wolligem Filz umsäumten Hutrand.
Das hier:
...ist weder orirubens noch squarrulosum, ist aber auch nicht basirubens (wie ich eigentlich dachte).
Aber es dürfte immerhin zur gleichen Art gehören wie Waldfuzzis Fund. Wenn Tricholoma atrosquamosum auch mit Rotbuche oder Eiche in thermophilen, basischen Laubwäldern kann (Begleitritterlinge in dem Fall scalpturatum, orirubens und filamentosum), dann wäre das wohl der ideale Name für Waldfuzzis Pilz (und die Kollektion von mir).
THX. @ Ingo für die Ansichten von Leucoagaricus meleagris.
Mal gucken, ob ich die Art hier bei mir auch mal auftreiben kann. Mit den Charakteristika "thermophil" und "nitrophil" bin ich in meiner Gegend reichlich gesegnet.
LG; Pablo.
hallo,
ich danke euch allen für eure superinteressanten und fundierten
ausführungen. das ist eine freude !
lg. waldfuzzi
Das hier:
...ist weder orirubens noch squarrulosum, ist aber auch nicht basirubens (wie ich eigentlich dachte).
Salut Pablo,
macht nichts. Es gibt immer wieder Kollektionen, die in keine Schublade passen. Felix H. hatte mir neulich erzählt, dass er auf einer Exkursion Anf. Oktober auch so ein Dingens fand. Nach der Sequenzierung war klar, dass es eine neue Schublade geben muss.
Tja...wenn man schon an der Quelle sitzt, dann geht so was dann recht schnell.
Die eventuelle Erstbeschreibung und der Abgleich mit internationalen Quellen ist dann aber eine ganz andere Baustelle.
LG Ingo