Jährliche Mauer-Inspektion - die kleine Welt

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  • Hallo Ihr Lieben!


    Meine Mauer hinter dem Wohnzimmerfenster bietet mir seit vielen Jahren schöne Arrhenias und andere Pilzchen sowie Flechten.

    Hier zeige ich Euch ein paar Beispiele der kleinen Schönheiten. Aufgrund des schlechten Lichts sind die Bilder nicht so gut, wie sie sein könnten, ich hoffe, Ihr habt trotzdem auch ein wenig Freude daran. ==Gnolm11


    01. Arrhenia rickenii, Mauernabeling





    Ob das auch mal A. rickenii werden wollen?


    Das hübsche Moos auf der Mauer und den Rissen in den Stufen, mit dem Braunen Streifenfarn zusammen



    Moosigelchen mit den „Blüten“. Birnmoos, evtl. Haarblättriges Birnmoos, Bryum capillare. Ansonsten Bryum sp.



    Hirschzungen-Farn (?), der hat sich in meiner Bruchsteinmauer selbst angesiedelt😍


    Flechten auf der Bruchsteinmauer




    Ein verstecktes Schneckchen


    Noch ein Pilzchen, keine Ahnung welches. Sooo winzig!



    Ich liebe diese kleine Welt, vielleicht wird es ja noch mal etwas milder und heller, dann mache ich hoffentlich etwas bessere Bilder.

  • Hallo Andreas!

    ich kann mir das immer gar nicht vorstellen, dass der so selten ist. Bei mir wächst er auf der Betonmauer hinter dem Wohnzimmerfenster... kann das nicht sein, dass der nur nicht so oft „gefunden“ wird, weil er so klein und unscheinbar ist?

    Ich zittere nur immer, dass meine Nachbarin nicht das Moos von der Mauer kratzt. ==Gnolm11

  • Hi Tuppie,


    Das wäre natürlich sehr ärgerlich wenn sich deine Nachbarin an der Mauer zu schaffen macht. Aber viele der Adermooslinge sind selten und daher schützenswert, wahrscheinlich auch wegen des speziellen Anspruch an den Lebensraum den sie besiedeln. Gilt natürlich für viele andere Pilzarten auch. Aber vielleicht könnten -da bin ich auch deiner Meinung- mehr Fundnachweise zusammen kommen, wenn man gezielt nach einer Pilzart sucht.


    Tuppie, ich hoffe du bist nicht böse wenn ich mir erlaube, ein Fundbild von Arrhenia chlorocyanea, den Blaugrünen Adermoosling hier in deinem Beitrag zu posten. Dieser gilt auch als Seltenheit in Deutschland. Es hat eine Weile gedauert bis er richtig bestimmt wurde. Natürlich mikroskopisch abgesichert. Ich habe diese Art mehrfach vor ein paar Jahren an einem mittlerweile völlig ausgetrockneten, kleinen Weiher mit viel Moos- und Flechtenbewuchs auf sandigen Boden, in meiner Heimat bei Graal-Müritz/Neuhaus gefunden. In den Folgejahren kamen nur vereinzelt noch welche. Dann plötzlich war Schluss und nun, innerhalb von so kurzer Zeit alles zugewuchert und vorbei. Meine gezielte Nachsuche brachte kein Erfolg mehr. Es war damals erst der dritte Nachweis für Mecklenburg-Vorpommern. Anbei das Bild:



    Erfreue dich an diesen mykologischen Kostbarkeiten in deiner unmittelbaren Umgebung, es könnte durch Eingriffe oder Einflüsse auch schnell wieder vorbei sein.


    Liebe Grüße,

    Andreas

  • Hallo Tuppie, hübschen Kleinkram hast du da direkt vor deiner Nase. Danke fürs Zeigen. hatte Vielleicht ist der letzte Winzling ein Galerinchen. Sind die kleinen ins Bild ragenden Stängelchen mit den symmetrisch angeordneten Blättern kleine Farne?

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Welch Glück, so ein kleines aber feines Biotop im eigenen Garten zu haben, liebe Tuppie!

    Danke, dass Du uns einen Einblick in diese kleine Welt gegeben hast.

    Zu dem letzten Winzling fällt mir auch nichts anderes ein als ein Häubling, wie Wutzi bereits schrieb.


    Liebe Grüße,

    Nobi

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    Chips: 72

  • Der Hirschzungenfarn ist nicht zu verachten. Natürlicherweise kenne ich ihn nur von sonnenarmen, feuchten Wänden aus den Kalkalpen. Ja, das mit dem Rumkratzen in Mauerfugen ist so eine üble Angelegenheit wie das übertriebene Rasenmähen. Kenne einen Fall, wo aus einer uralten Ziegelmauer aufgrund übertriebenen Ordnungssinns ein großes Vorkommen von Milz-Farn herausgekratzt wurde.

    ....es wird künftig nicht besser werden!!!

  • Hallo Ihr Lieben!


    Danke füt Eure Rückmeldungen und Likes! :gklimper:


    Lieber Andreas!

    Das Problem ist, dass es wahrscheinlich sogar ihre Mauer ist... aber bis jetzt hält sie sich zurück.


    Liebe Claudia!

    Meinst Du die Streifenfarne, die auf zwei der Bilder mit drauf sind? Die habe ich tatsächlich selbst angesiedelt. Als Kind brachte ich einen davon mit in den elterlichen Garten, der wächst dort immer noch und ich habe mir vor 19 Jahren einen Ableger im Topf mit in meinen neuen Garten genommen.

    Seitdem besiedelt er die Treppe, die Mauer und die Bruchsteinmauer, die ich wiederum mit "reifen" Blättern des Farns beimpft habe.

    Dieser Farn ist recht einfach anzusiedeln, wie es scheint.

    Mit Mauerraute versuche ich das schon seit Jahren ohne Erfolg.


    Lieber Walter!

    Ich gebe mein Bestes, aber es ist nicht immer leicht, die typisch deutsche Ordnungssucht, die noch (und jetzt wieder) in vielen Gärten herrscht, ein wenig aufzuweichen.


    Lieber Nobi!

    ja, das kleine Mauerbiotop tröstet mich immer über die absolut scheußliche Mauer hinweg, auf die ich aus meinem Wohnzimmerfenster blicken muss...

    Ich müsste sie mal wieder neu streichen, zumindest von vorne. Von oben wachsen ja die Moose ind Pilze. :)


    Lieber Kauz!

    Ich habe mich über die kleine Hirschzunge sehr gewundert, zumal diese Bruchsteinmauer im Sommer alles andere als schattig und feucht ist. Darum habe ich ihn und seine Nachbarpflanzen alle 2-3 Tage gegossen. Scheinbar konnte ich so das Schlimmste verhindern. Er steht jetzt im zweiten Jahr.



    Das einzige, das mich über die toten Schotter"gärten" hinwegtröstet ist, dass nach ein paar Jahren genügend Humus und Detritus zwischen den Steinen liegen wird, damit ordentlich Kräuter wachsen können und die Leute sich hoffentlich ihre Schicken Fingernägel und Schuhchen beim wegmachen ruinieren. ==Gnolm21

  • Ja Tuppie, die Streifenfarne meine ich. Die finde ich bezaubernd. Ich habe auch so eine olle Betonmauer, die den steilen Hang abfängt, die ist allerdings nicht so hoch ist wie deine und außerdem von oben bis unten bemoost ist. Deshalb stört sie mich gar nicht. Leider siedeln da keine Arrhenien sondern nur unbestimmbare Trichterlinge. Ich muss mal ein Foto heraussuchen. A
    ber ich finde auch, dass Betonmauern sehr hübsch sein können mit ihrem Bewuchs. Am Flößteich um die Ecke steht eine massive Mauer, auf der sogar Wolfsflechten siedeln. Man muss nur genau hinsehen, im die Schönheit der Winzlinge zu erfassen.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Lieber Walter!

    Leider ist dort wenig Platz, die Mauer ist keinem Meter von unserem Haus weg und dazwischen geht die Treppe in den Garten hoch... ansonsten natürlich eine gute Idee!


    Lieber Beli!

    Ich hatte versäumt, es dazuzuschreiben... ich vermute hier Haarblättriges Birnmoos, Bryum capillare. Das ist wohl das häufigste bei uns. Ansonsten gibt es in der Gattung Bryum etwa 1000 weltweit. Wieviele davon in Deutschland vorkommen, keine Ahnung. g:-)

  • Wunderschöne kleine Welt, Tuppie,


    hat sich da auf deiner Mauer angesiedelt. ==Gnolm27Hoffentlich bleibt sie vom Putzwahn verschont.


    Unseren seit Jahren nicht mehr genutzten Balkon (vom Kinderzimmer) haben auch das Moos und Flechten erobert und seit drei Jahren taucht im Spätherbst auch der Mauernabeling auf. Neben dem Balkon steht eine hohe Fichte, sodass da viel Schatten und Feuchtigkeit ist. Jedes Jahr stehen mehrere Pilzchen da, in diesem hab ich zehn gezählt. ==10 Aber so hübsche Fotos hab ich nicht hingekriegt.



    Nächstes Mal muss ich versuchen, ein paar bessere Fotos zu machen, aber bei so kleinen Winzlingen krieg ich das nicht so hin. ==Gnolm2

    Liebe Grüßle

    Heide



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