Russula foetens var. subfoetens

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  • Hallo Pilzfreunde,


    folgt man dem Bestimmungsschlüssel mit der Sporenpulverfarbe IIb, Geschmack scharf und fuchsbraunen Hutfarben so kommt man in die Gruppe der Foetentinae.

    Unser Stinktäubling riecht nicht nach Bittermandel, somit stehen in dieser Gruppe zwei Arten zur Auswahl, Russula foetens und Russula subfoetens.


    Lt. Literatur

    - R. foetens: fast isoliert-stachelig, starke Warzen über 1mü, Trama mit KOH höchstens gelblich verfärbend

    - R. subfoetens: isoliert bis fein teilnetzig, Warzen bis 0,8mü, Trama mit KOH gelb-orange verfärbend


    Auf Grund dieser Kriterien nenne ich diesen Fund Russula subfoetens. Schauen wir uns das mal an...


    R20-009 foetens var. subfoetens - Gilbender Stinktäubling

    05.07.2020 - 13:18

    Standort: Rhön

    Arbeits - Name: subfoetens

    Anz. Exemplare: 3

    Haupt Baumpopulation: Buche

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    FUNDORT, Laubwald, Waldrand, Grünfläche/Wiese, Gras, feucht, Kollin 430 m,

    BÄUME 20m UMKREIS, Buche (Fagus), Eiche (Quercus),

    EXEMPLARE, mittel, älter, paarweise,

    HUT GRÖSSE, 7 - 10 cm,

    HUT FARBE, braun/grau,

    HUT OBERFLÄCHE, seidig, radial aderig,

    HUT RAND, gerieft, höckrig,

    PEELING, 1/2 abziehbar,

    UNTER HUTHAUT, durchgefärbt, bräunlich,

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    LAMELLEN, spröde, beige bis ocker, Stiel-gabelig, queradrig,

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    STIEL OBERFLÄCHE, ockerlich/bräunlich, runzelig/geriffelt,

    STIEL KONSISTENZ, zerbrechlich, gekammert, hohl,

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    GERUCH, stark, Brot/Gebäck,

    GESCHMACK, verzögert, scharf


    SpP Farbe: IIb


    FeSo4: neg blass falb

    Guajak: pos 1sec, +++

    Phenol: neg

    KOH: Stiel und Stielrinde gelb dann orange

    SV:

    NH3:


    Sonst. Angaben: KOH vor Ort neg



    1) Auf einer Wiese nähe Buchen-Waldrand


    2) mehrere Exemplare, fast immer paarweise


    3) Hut fuchsig-braun, Hutrand höckrig gerieft


    4) insgesamt kräftige und feste Statur


    5) Lamellen braunfleckend


    6) Huthaut zu 1/2 abziehbar, Hutoberfläche radialaderig


    7)


    8) Stiel gekammert hohl


    9) Stieloberfläche und Stieltrama zu Hause sofort mit KOH gelb dann orange verfärbend


    10) Dermatozystiden in SV vorhanden und anfärbbar


    11) Dermatozystiden zylindrisch und teils sehr lang, zum Teil auch kopfig eingeschnürt


    12) Sporen oval, isoliert bis fein teilnetzig ornamentiert, Hilar schwach bis nicht amyloid


    13) Sporenwarzen bis zu 0,7mü hoch


    14) das Messprotokoll


    Einwände und Korrekturen zur Bestimmung sind ausdrücklich erwünscht und ich hoffe, ihr hattet ein wenig Abwechslung. Bis bald...


    Liebe Grüsse

    claus

  • Hallo Claus,

    den würde ich auch R. subfoetens nennen. Die KOH-Reaktion ist nach jüngeren Erkenntnissen wohl inkonstant, da man von Funden mit und ohne Reaktion gleiche Sequenzen hat. Auch die Ökologie hilft nicht weiter, da beide Arten im Laub- und Nadelwald vorkommen können. Zur Trennung bleibt nur noch die Spore, was aber bei Deienm Fund ausreichend ist.

    LG Karl

    PS. Die Sporen von "echten" foetens sind auch mehr rundlich

  • Hallo Karl,


    danke für deine Antwort und die ergänzenden Erklärungen. R. foetens habe ich noch nicht unterm Mikro gehabt, allerdings habe ich ein Sporenfoto von einer(m) "huebchen" ich weiss nicht mehr woher, da kommt das mit mehr "rundlich" wie du schreibst und mit den hohen starken Warzen sehr schön zum Ausdruck. Das war ja auch ein Grund mehr für mich sicher zu sein, mit meinen Sporen nicht doch vielleicht R. foetens zu erwischen.


    Bei dem KOH war ich auch verunsichert dass das erst zu Hause funktioniert hat und nicht gleich vor Ort. Gut zu wissen, Danke jedenfalls.


    Liebe Grüsse

    claus