Pholiota/ Hypholoma Keine Ahnung

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.769 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von thorben96.

  • Servus,

    keine Ahnung sollte man ja nicht sagen, denn Ahnungen hat man genug.

    Nur führen die oft nicht zum Ergebnis.
    So wie hier:

    Habe vorgestern auf grobem Rindenmulch den Pilz hier gefunden.
    Hut 1,2 cm, hell rostrot,
    Stiel 3,5 x 0,4cm, Basis nur leicht verdickt, voll.
    Lamellen hellgelblich, ausgebuchtet angewachsen

    Das Fleisch im Hut rötet stark und in der Stielrinde sind Karotinanhäufungen eingelagert.   3% KOH im Hutfleisch leicht dunkel-olive-grau                                                                       3% KOH im Stielfleisch deutlich gelb                                                                                             3% KOH auf Lamelle keine starke Verfärbung







    KOH 3 % auf Hutfleisch und Stielfleisch

    Schnitt sofort rötend
    deutliche Karotinklumpen auch in der Stielrinde


    Es ist ein Braunsporer .
    Und -wenn ich alles richtig interpretiert hab - mit
    Chrysozystiden, Cheilozystiden und Kaulozystiden –

    Lamellenschneide

    in Kongorot mit kollabierter Chrysozystide - vermutlich !

    Chrysozystide?




    Außerdem hat das Teil hauptsächlich 1-2 und nur selten 3-4 sporige Basidien.
    Schnallen sind überall vorhanden.



    Die Sporen (10)12-17(20) x 6-8µ,
    sind langellipsoid-tropfig – teils schiffchenförmig,
    braun, leicht dickwandig und glatt,
    mit abgestutztem, deutlich sichtbaren Keimporus




    Mit Melzers


    Die HDS besteht - keine Ahnung wie ich das beschreiben soll - aus
    Hyphen und kurzgliedrigen Zellen.
    Keine Pileozystiden.
    Darunter lockerer Verband aus großen, zylindrisch-taillierten Hyphen


    Kaulozystiden ? fädig, 90°abstehend



    So, hab jetzt 2 Tage damit verbracht einen Namen zu finden,
    komme aber nicht einmal in eine sichere Gattung.


    Das nächste wäre vielleicht Hypholoma oder Pholiota.
    Ph. tuberculosa würde ja vom Namen her passen ( Rötender Schüppling)
    nur sind die Sporen zu groß – womöglich wegen der 1-2sporigen Basidien,
    doch auch der sichtbare KP
    und der nicht faserschuppige Hut sprächen m.M.n. dagegen.

    Was meint ihr denn dazu ?

    Grüße
    Felli

  • Hallo Felli,

    so makroskopisch dachte ich an den orangeroten Träuschling -Leratiomyces ceres -, als ich deinen Pilz gesehen habe. Chrysozystiden müsste der eigentlich auch haben. Und der Fundort passt zumindest auch. Kannst ja mal schauen, ob das eine Option ist.

    Liebe Grüße

    Matthias

  • Servus Matthias / Hias,

    Danke für euren Hinweis,

    So wie das aussieht habt ihr beide die gleiche Idee zur selben Zeit gepostet :)


    Jetzt zum Schwammerl:

    Leratiomyces rötet doch nicht oder irre ich mich jetzt.


    Da muß ich jetzt erstmal Literatur suchen


    Grüße

    Felli

  • Hallo Felli,

    zumindest die stärkeren Rötungen an der Stielrinde sollen schon recht typisch für die Art sein. Ich habe eben mal in der Fungi europaei nachgeschaut, Dort wird das Hutfleisch eher gelblich beschrieben, aber trotz des Rötens bei dir, scheint mir alles auf L. ceres hinzudeuten.

    Liebe Grüße

    Matthias

  • Servus Matthias,

    recht herzlichen Dank für´s nachschauen.

    Ja, das sieht alles irgend wie recht stimmig aus.

    Mal schauen, vielleicht läuft mir ja noch einmal so ein Exemplar über den Weg - so häufig ist er ja nicht - dann kann ich vergleichen.

    Bis dahin lass ich ein vorsichtiges cf an der Bestimmung;)


    Grüße

    Felli

  • Hallo Felli,


    das ist nicht Leratomyces ceres, denn diese Art hat fädige Cheilozystiden.

    Die Sporen passen auch nicht wirklich dazu, aber etwas anderes als Leratomyces fällt mir jetzt auch nicht ein. Vielleicht wurde irgendwo eine Art beschrieben, die zu deinem Fund passen könnte.

    Ende Oktober hatte ich zu dieser Art hier ein Portrait erstellt. Durch deine Bilder habe ich bemerkt, dass ich nicht überprüft habe, ob die L. ceres auch Kaulozystiden hat. Das werde ich nach den Feiertagen nachholen.

    Du solltest den Fund auf jeden Fall gut aufbewahren.


    VG : Thorben