Feuerwerk mit den Tauben

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 6.932 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Marcel.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,


    es wird Zeit meine alten Böller aus 2020 für euch raus zu holen bevor sie dann im Keller verschwinden. Die Bilder gezeigt ohne viel Text, nur zuschauen so wie bei Silvester und auch auf die Gefahr hin, dass da ein paar Blindgänger darunter sind.


    Los geht´s, ich zünde mal die erste Rakete, viel Spass...


    R20-001 romellii, SpP Farbe: IVc, GESCHMACK, mild


    R20-002 romellii var alba, SpP Farbe: IVc - d, GESCHMACK, mild


    R20-003 cyanoxantha, SpP Farbe: Ia, GESCHMACK, mild


    R20-004 aurea, SpP Farbe: IVc, GESCHMACK, mild


    R20-005 romellii, SpP Farbe: IVd, GESCHMACK, mild


    R20-006 romellii, SpP Farbe: IVc, GESCHMACK, mild


    R20-007 velutipes, SpP Farbe: Ib, GESCHMACK, mild, verzögert, bitter, SV: pos, eosinrot schlagartig


    R20-008 puellula, SpP Farbe: IIb - IIc, GESCHMACK, mild


    R20-009 subfoetens, SpP Farbe: IIb, GESCHMACK, verzögert, scharf, KOH: Stiel und Stielrinde gelb dann orange


    R20-010 mairei, SpP Farbe: Ia, GESCHMACK, sofort, verzögert, scharf, bitter


    R20-011 vesca, SpP Farbe: Ib, GESCHMACK, mild, verzögert, bitter


    R20-012 integra, SpP Farbe: IVb - c, GESCHMACK, mild, verzögert, leicht scharf


    R20-013 Russula spec. ungelöst, SpP Farbe: Ia, GESCHMACK, mild, Guajak: pos 2sec, Lamellen pos spangrün


    R20-014 mairei, SpP Farbe: Ia, GESCHMACK, verzögert, scharf


    R20-015 vesca, SpP Farbe: Ib - IIa, GESCHMACK, mild, FeSo4: rosa, rel. kräftig, KOH - orange/rot


    R20-016 exalbicans, SpP Farbe: IIIa - b, GESCHMACK, mild, verzögert, leicht scharf, scharf, bei Birke


    R20-017 integra, SpP Farbe: IVc - d, GESCHMACK, mild, bei Fichte


    R20-018 mairei, SpP Farbe: Ia, GESCHMACK, verzögert, scharf


    R20-019 mairei var alba cf, SpP Farbe: Ia - b, GESCHMACK, verzögert scharf, später bitterlich


    R20-020 faginea, SpP Farbe: IVa, GESCHMACK, mild, CHEMIE (vor Ort), FeSo4 - grünlich


    R20-021 ionochlora, SpP Farbe: IIa, GESCHMACK, mild, FeSo4: rosa vor Ort und Zuhause, Guajak: 4 - 5sec, langsam kommend


    R20-022 velenovskyi, SpP Farbe: lll a - b, GESCHMACK, mild


    R20-024 rosea, SpP Farbe: IIa -b, GESCHMACK, mild


    R20-025 melliolens, SpP Farbe: Ib - IIa, GERUCH, neutral, schwach, Honig, GESCHMACK, mild


    R20-026 atropurpurea cf, SpP Farbe: Ia, GESCHMACK, mild, verzögert, leicht scharf, leicht bitter


    R20-027 violacea, SpP Farbe: IIa - b, GERUCH, stark, Hering/Fisch, Käse, Fellea/Geranien, GESCHMACK, verzögert, scharf


    R20-029 violeipes, SpP Farbe: IIa, GERUCH, schwach, Hering/Fisch, Käse, GESCHMACK, mild, leicht bitter, Guajak (8sec) Stiel: 0 neg, falb, >30sec grünlich


    R20-030 firmula syn transiens, SpP Farbe: IVd, GERUCH, schwach, fruchtig, Fellea/Geranien, GESCHMACK, sofort, scharf


    R20-031 exalbicans, SpP Farbe: IIIa - b, GESCHMACK, mild, Guajak (8sec) Stiel: +, Guajak (8sec) Lamellen: 0


    R20-032 melliolens, SpP Farbe: Ib - IIa, GERUCH, schwach, fruchtig, Bonbons, GESCHMACK, mild, Sonst. Angaben: Stielbasis rot gefleckt


    R20-033 integra agg, SpP Farbe: zu wenig Abwurf, GESCHMACK, mild, Sonst. Angaben: unteres Stieldrittel rötlich behaucht


    R20-034 paludosa, SpP Farbe: IIIa - b, GESCHMACK, mild, leicht scharf, leicht bitter


    R20-037 fragilis, SpP Farbe: Ib, GESCHMACK, sofort, scharf, Guajak (8sec) Stiel: 0, neg, Guajak (8sec) Lamellen: 0, neg


    R20-038 velenovskyi, SpP Farbe: IIIa, GESCHMACK, mild


    R20-039 fellea, SpP Farbe: Ib, GERUCH, stark, Fellea/Geranien/Metall, GESCHMACK, sofort, scharf, Guajak (8sec) Stiel: 0 / Lamellen: 0


    R20-041 atropurpurea, SpP Farbe: Ia, GESCHMACK, sofort, scharf, Guajak (8sec) Stiel: +, schwach kommend

    R20-041 fragilis, nach Revision, danke Oehrling!


    R20-042 firmula syn transiens cf, SpP Farbe: IVc, GERUCH, schwach, fruchtig, Fellea/Geranien/Metall, GESCHMACK, sofort, scharf, leicht bitter


    R20-043 cessans, SpP Farbe: IVc, GESCHMACK, mild, verzögert, leicht scharf


    R20-044 gracillima, SpP Farbe: IIb, GERUCH, schwach, Fellea/Geranien/Metall, GESCHMACK, verzögert, leicht scharf, scharf, leicht bitter


    R20-045 turci, SpP Farbe: IIIc, GESCHMACK, mild, verzögert, leicht bitter, Guajak (8sec) Stiel: 0/neg, Guajak (8sec) Lamellen: 0/neg


    R20-046 turci, SpP Farbe: IIIc, GESCHMACK, mild, Guajak (8sec) Stiel: +, Guajak (8sec) Lamellen: 0 neg


    R20-048 badia, SpP Farbe: IVa, GESCHMACK, verzögert, sehr scharf/brennend, Guajak (8sec) Stiel: 0 neg, Lamellen: + / ++


    Das Pulver ist verschossen, aber vielleicht knallt´s ja jetzt erst richtig, wenn der eine oder andere von euch darunter einen "Blindgänger" entdeckt hat. ==lamgiftig

    UND: als Optimist sehe ich am Horizont schon die neuen Funde!


    Ich wünsche euch allen einen GUTEN RUTSCH IN DAS NEUE JAHR, bis bald...


    Liebe Grüsse

    claus

  • Hallo Claus,


    was für ein Feuerwerk an Farben! ==Gnolm8 Eine spannende Gattung, diese Täublinge - wenn sie nicht so "klompiziert" zu bestimmen wären ... Da bin ich noch lange nicht so weit.


    Ein gutes neues Jahr mit vielen tollen Funden!

    Liebe Grüßle

    Heide



    ________________________________________________________
    Hier entlang gehts’ zu meinen Themen.

    Erebus-Pilzkalender 2019:


    ... 70 - 2 + 20 Mausis OsterBRrätzel - 2 Nobis Wirbelrätsel - 10 APR 2018 - 5 + 10 nochn-Pilz-Bilder-Rätsel = 81 + 2 von Unki - 2 APÄ-Spende = 81 - 10 APR 2020 = 71 - 1 Heilige Gral = 70 + 5 GnuspaGnolm = 75

  • Wow, Claus!

    Das ist mal ein Feuerwerk! Danke fürs Teilen.


    Ich bin fasziniert von den genauen sensorischen Beschreibungen der Pilze. Klasse!

    Allerdings eines verstehe ich nicht bei den Geruchsmerkmalen: Fellea... Was ist das?

  • Hallo Claus,

    eine sehr wohltuende Abwechslung zum ansonsten vorherrschenden winterlichen Einheitsbrei, die du auf den Tisch bringst, allerbesten Dank. Allerdings braucht es etwas Zeit, um das alles zu erfassen und geistig zu verarbeiten. Bitte lass dir also mit weiteren Täublingsfotos ruhig Zeit...

    1) Grundsätzlich würde mich interessieren, welche Bestimmungsliteratur du verwendest.

    2) zu R20-010 du schreibst "sofort, verzögert, scharf" - was denn jetzt, sofort oder verzögert? Ich meine auch bei anderen Beschreibungen Inkonsistenzen festgestellt zu haben, z. B. finde ich manche Sporenpulverfarbenangaben "unerwartet", bitte nagle mich jetzt nicht auf die Nummern fest. Am besten noch mal alles "korrekturlesen".

    3) zu R20-010 und einigen folgenden Bildern der gleichen Täublingsart: ich habe Probleme mit der Diagnose R. mairei, wenn die Hutfarben nach einem freudigen Gelb ausblassen. R. mairei hatte ich bisher immer für monochrom gehalten.

    4) zu R20-033: falls der Pilz beim Antrocknen grauendes Fleisch bzw. grauende Stellen hatte, halte ich R. seperina ssu. SARNARI für möglich. Letztes Jahr kam mir ebenfalls ein solch dunkelvioletter Pilz mit rot überhauchter Stielbasis unter, bei dem landete ich wegen der grauenden Trama letztlich bei R. seperina.

    5) zu R20-038: wäre für mich rein optisch R. roberti ssu. SARNARI bzw. R. sphagnophila ssu. Russularum Icones. Spp-Farbe passt auch einigermaßen (3a von dir angegeben, 2d lt. SARNARI).

    6) zu R20-012: da wäre ich jetzt makroskopisch auf keinen Fall zu R. integra gekommen, das Habitat scheint mir auch nicht zu stimmen; für einen Artvorschlag von meiner Seite ist zu wenig vom Pilz zu sehen.

    7) zu R20-013 (XY ungelöst): ist der vom gleichen Standort wie die von dir titulierten R. mairei? MMn ist nicht ganz aus der Welt, dass das das Gleiche ist wie diese angeblichen "R. mairei".

    8) zu R20-041: starke Zweifel an R. atropurpurea; der Pilz ist zu klein und zu zerbrechlich, außerdem passt der angegebene Geschmack nicht. Eher R. fragilis als R. atropurpurea.

    9) zu R020-019: mit einem rosa überhauchten Fuß ist R. mairei mMn nicht möglich.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Allerdings eines verstehe ich nicht bei den Geruchsmerkmalen: Fellea... Was ist das?

    Hallo Tuppie,

    der Geruch von Russula fellea ist fruchtig-süßsäuerlich, aber ohne den zitronigen Stich wie beim Stachelbeertäubling. Irgendwo las ich mal: nach Senfsauce bzw. süßem Senf. Da etliche Täublinge so riechen, sprechen Russula-Versteher oft der Einfachheit halber vom Fellea-Geruch.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Super, Claus!


    Das ist mal ein Feuerwerk nach meinem Geschmack!

    Da ich weiß, wie akkurat du bestimmst, nehm ich dir die Namen alle ab.

    Ich hab nur noch ein paar kleine Ergänzungen aus diesem schlecht gekröntem Jahr.


    Ich wünsch dir und allen Täublingsfreunden ein gutes pandemiereduziertes Neues Jahr!


    LG Rudi

    aktuell vor dem APR21: 8 Punkte... Eintritt: 8-5= 3 Punkte - inzwischen durch Stummmalus 3-5= -2 Punkte

    Platz12 : +4P, Segmentwette: +4P, Pltzierungswette: +10P= 16 Chips

    wp.markones.de

  • Hallo Claus,

    der R20-011 hatte nach deiner Beschreibung:

    GESCHMACK, mild, verzögert, bitter

    Das soll ein vesca, SpP Farbe: I.b, sein.

    Ich kenne keinen verzögert bitter schmeckenden Täubling.

    Bei vesca habe ich so etwas nicht beobachtet.

    Zum Thema mild und bitter kenne ich nur den Buckeltäubling.

    Der hat aber nicht SpP Farbe: Ib.

    Die sonstigen Merkmale würden hingegen passen.

    Ich sehe da bei dem vesca violette Farbanteile. So etwas habe ich da noch nie gesehen.

    Ob das Bild die Farbe korrekt wiedergibt, kann ich aber nicht beurteilen.

    Gruß,

    Marcel

  • Hallo liebe Pilzfreunde,


    vielen Dank für die vielen Antworten zu meinem Beitrag, allerdings aber auch eine gewisse Revision mancher vorgestellter Arten nach sich zog und meine Rückantwort sich dadurch ein wenig verzögerte. Durch eure Hinweise konnte ich mit meinen Mitteln und deren Vergleiche eine Fehlbestimmung/Blindgänger (R20-41 atropurpurea) feststellen. Bei anderen noch angekreideten Arten versuche ich anschliessend mit Gegenargumenten zu behaupten.


    Hallo Marcel, zu R20-011 vesca und Angabe bitter:

    ich sehe da keinerlei violett Anteile, ist im Fundprotokoll auch nicht vermerkt, bitter schon und die Daten von dort sind 1zu1 copy und paste.

    Diese Vorort Protokolle werden von mir auch nie nachträglich geändert, das sind sogenannte Urkunden und aus diesen ist der ganze Beitrag zusammen-copiert. Vielleicht habe ich ja ein Stück vergammelte dann bittere Huthaut erwischt, keine Ahnung, ist halt so notiert. Übrigens hatte die HDS des Fundes die sogenannten Crins aber das kennst du ja. Ich freue mich aber immer wieder wenn jemand wie du sich bei Täublingsbeiträgen mit dazu meldet. Gleich habe ich aber noch einen weiteren bitterlichen Pilz...


    1) Grundsätzlich würde mich interessieren, welche Bestimmungsliteratur du verwendest.

    Hallo Oehrling

    meine Bestimmungsliteratur: EINHELLINGER, zu weitergehenden Vergleichen MXM, PDS, ROMAGNESI, KIBBY


    2) zu R20-010 du schreibst "sofort, verzögert, scharf" - was denn jetzt, sofort oder verzögert? Ich meine auch bei anderen Beschreibungen Inkonsistenzen festgestellt zu haben, z. B. finde ich manche Sporenpulverfarbenangaben "unerwartet", bitte nagle mich jetzt nicht auf die Nummern fest. Am besten noch mal alles "korrekturlesen".

    Ich schreibe ja vor Ort keinerlei Text, sondern setze nur Haken hinter einen vorgegebenen Text und dieser Text war hier noch in der verkehrten Reihenfolge. Richtig sollte es heissen: "sofort, bitter, verzögert, scharf". Die "unerwarteten" Sporenpulverangaben sind vielleicht unter bestimmten Lichtverhältnissen abgelesen und notiert worden. O.g. Werte im Beitrag sind also die von mir notierten Werte.


    3) zu R20-010 und einigen folgenden Bildern der gleichen Täublingsart: ich habe Probleme mit der Diagnose R. mairei, wenn die Hutfarben nach einem freudigen Gelb ausblassen. R. mairei hatte ich bisher immer für monochrom gehalten.

    Ich habe sogar grosse Probleme mit diesen knallig rothütigen Täublingen, aber wenn solche in den Rahmen passen und dazu noch eine einigermassen schnelle Guajak-Reaktion haben, dann sind das für mich R. mairei. Ansonsten habe ich keine weitere Auswahl, oder?

    Und MARXMÜLLER zeigt doch auch auf S.271/273 solch in der Mitte ausgeblasste Exemplare.

    Nur diese R20-010 fast unicolor, Huthaut-lecken bitter bis zum geht nicht mehr lies mich zuerst an R. amarissa denken, aber nichts passte zu ihr. Erst am nächsten Tag schmeckte dieser Täubling fast nur noch schärflich.


    4) zu R20-033: falls der Pilz beim Antrocknen grauendes Fleisch bzw. grauende Stellen hatte, halte ich R. seperina ssu. SARNARI für möglich. Letztes Jahr kam mir ebenfalls ein solch dunkelvioletter Pilz mit rot überhauchter Stielbasis unter, bei dem landete ich wegen der grauenden Trama letztlich bei R. seperina.

    Bei dem muss ich dieses Jahr erstmal passen, er hat incr. Hyphen, isoliertes ca 1mü hohes Ornament, aber ich hoffe auf einen weiteren Fund, war fast gleiche Stelle wie weiter unten R20-012.


    R20-033-1, ganz vorne unter der kleinen Hainbuche, die R20-012 ca. 7m rechts davon


    5) zu R20-038: wäre für mich rein optisch R. roberti ssu. SARNARI bzw. R. sphagnophila ssu. Russularum Icones. Spp-Farbe passt auch einigermaßen (3a von dir angegeben, 2d lt. SARNARI).

    R20-038-1, Als R. velenovskyi bestimmt wegen den zylindrisch schmalen incr. Hyphen


    6) zu R20-012: da wäre ich jetzt makroskopisch auf keinen Fall zu R. integra gekommen, das Habitat scheint mir auch nicht zu stimmen; für einen Artvorschlag von meiner Seite ist zu wenig vom Pilz zu sehen.

    bei Fichte wie dein Punkt 4), leider keine näheren Angaben möglich wegen fehlendem Sporenpulverabwurf, sonstiges aber würde passen.


    R20-012-1, extra angefertigt Lamellenquetsch Präparat von Heute


    7) zu R20-013 (XY ungelöst): ist der vom gleichen Standort wie die von dir titulierten R. mairei? MMn ist nicht ganz aus der Welt, dass das das Gleiche ist wie diese angeblichen "R. mairei".

    Nein, anderer Standort, die Makroerfassung muss bei einem Neufund besser durchgeführt werden, meine Schuld, bleibt daher unbestimmt.


    8) zu R20-041: starke Zweifel an R. atropurpurea; der Pilz ist zu klein und zu zerbrechlich, außerdem passt der angegebene Geschmack nicht. Eher R. fragilis als R. atropurpurea.

    Mein lieber Oehrling, da hast du einen Volltreffer gelandet.

    Den habe ich nochmals unters Mikro gelegt und kann deine Vermutung nur bestätigen. DZ wie sie nicht schöner für eine R. fragilis ausgebildet sein können und dazu einen Sporenvergleich dieses Pilzes und mit den Sporen der R. fragilis R20-037 im Bild-Beitrag weiter oben. Passt, also eine Fehlbestimmung, der Pilz heisst Russula fragilis.

    Sei ehrlich, ohne langjährige Erfahrung hat man keine Chance atropurpurea und fragilis zu trennen.


    R20-041-1, teils mehrfach septierte Pileozystiden mit typischer Kopfform der R. fragilis, und eine Sporengegenüberstellung


    9) zu R020-019: mit einem rosa überhauchten Fuß ist R. mairei mMn nicht möglich.

    Und jetzt lernst du noch was von mir!

    Das ist kein rosa überlaufener Stiel, das war der FeSo4 Test:giggle:


    Liebe Freunde, danke allen für das reinschauen, mitmachen und für die Blindgängerbeseitigung, wieder was gelernt.

    Herzliche Grüsse und allen ein gesundes Neues Pilzjahr, Danke... bis bald


    claus

  • Hallo Claus,

    zunächst einmal etwas zu den Geschmackseindrücken:

    Wenn man das übt, ist das ein sicheres Merkmal.

    Ich mache routinemäßig Geschmacksproben bei Täublingen, die ich bestimmen will und bei denen, die ich essen will, immer.

    Bei vesca hatte ich nie irgendeine Bitternote. Ich kenne Bitternoten bei vergammelten Pilzen aller Art. Deine sehen nicht vergammelt aus.

    Wenn irgendetwas anders schmeckt als erwartet, gehe ich davon aus, dass das eine andere Art ist, bis ich mich sicher vom Gegenteil überzeugt habe.

    Zu R20-041: Ein Merkmal der Fragilis sind für mich die statistisch verteilten dunklen Punkte. Die glaube ich auch auch hier zu erkennen.

    (knapp über der Fraßstelle sieht man sie, da würde mich mal interessieren, was das ist, Velumreste? Insekteneier?)

    Fragilis schmeckt übrigens nicht nur scharf, sondern typisch nach "Emetica Sippe". Ich schmecke nicht nur scharf, sondern irgendetwas "ekliges".

    Bei "scharfen" Täublingen kann die Geschmackskomponente auch mal anders ausfallen als erwartet. Der Grundton ist dann da, nur irgendwie "verdünnt".

    Der Geschmack wird dann durch die Witterung beeinflusst: Komplett durchnässt, komplett eingetrocknet oder gar gefroren und wieder aufgetaut. Wenn man die öfters mal ohne diese Einflüsse gekostet hat, erkennt man aber den Geschmack wieder.

    Ich würde das mal mit Weinen vergleichen:

    Die Rebsorten Merlot und Dornfelder bringen recht unterschiedlich schmeckende Weine hervor. Beide Rebsorten erkenne ich aber sicher.

    Beim Riesling hingegen macht die verwendete Hefe viel vom Geschmack aus.

    Wenn auf den Pilzen ein anderer Organismus wohnt, verändert das natürlich auch bei denen den Geschmack.

    Gruß,

    Marcel