Austernseitling als Blutdrucksenker

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 1.959 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von AndreF.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,

    vor ein paar Tagen habe ich hier gelesen das Austernseitlinge den Blutdruck senken sollen.

    Das war für mich neu.

    Gestern Abend gab es bei uns schöne frische Austernseitlinge aus der Bratpfanne.

    Beim Essen fiel mir wieder diese Blutdrucksenkende Wirkung ein.

    Gleich nach dem Essen also "vorher" habe ich bei meiner Frau und bei mir den Blutdruck spaßenshalber einmal gemessen.

    Und etwa zwei Stunden später noch einmal.

    Was soll ich sagen, ich war baff wie stark die Wirkung ist.

    Das muss ich unbedingt noch einmal und dann etwas genauer machen.

    Hier die Messwerte:


    Person 1 Person 2

    vorher 145 / 96 132 / 92

    2 h später 132 / 86 112 / 82


    Klar, mit dem kleinen privaten zu Hause Messgerät sind die Werte nicht 100% sicher, aber die Tendenz ist super erkennbar.

    Das die Wirkung so stark und messbar wird hätte ich nie im Leben erwartet.

    Ein super wirkender biologischer Blutdrucksenker!

    Meine gestrige Erfahrung wollte ich euch einfach einmal mitteilen.

    Sicherlich hat der Eine oder Andere von euch auch schon solche Erfahrungen gemacht.

    Gruß André

  • Hallo André, es ist schön dass du dir Austernseitlinge schmecken lassen und dich auch über Effekte auf die Physiologie freuen kannst!
    Bzgl deiner Schlussfolgerungen möchte ich deine Erwartungen aber etwas dämpfen. Ich versuche das mal kurz zu umreißen (es bleibt mir ein weiterer Halt im Zug;):

    Deine Beobachtung stützt sich auf n=2 Personen, mit dem anderen Forumsmitglied wären es 3 - je nach Größenordnung des zu Beobachtenden Wertes braucht es eine bestimmte Anzahl an „Versuchen“ um eine statistische Korrelation mit einer zuvor festgelegten Wahrscheinlichkeit als „signifikant“ festzustellen. Bei den meisten Studien im medizinischen Bereich sind dazu mehrere 1000 nötig. So schwer man es glauben mag, es kann also auch reiner Zufall sein.

    Weiter: Pharmakologische Studien müssen im Regelfall verblindet (besser doppelblind) durchgeführt werden um einen Einfluss des Placebo (oder Nocebo) Effektes auszuschließen. Das heißt einer müsste Austernseitlinge essen, der andere welche aus zB Soja die genauso aussehen und schmecken und selbst der Koch darf nicht wissen dass er zubereitet hat;)

    Ansonsten kann es sein dass schon seine Erwartung zu einer entsprechenden RR Senkung führt.


    Und zu guter letzt , ich gehe ich mal davon aus dass diese Bedingungen erfüllt wären, gibt es noch einen ganz banalen Grund der deinen beobachteten Effekt erklären könnte: der Blutdruckabfall postprandial könnte ganz „normal“ sein. Ich denke hier an die Verdauung. Laienhaft ausgedrückt: das Blut versackt im Wanst. Deswegen sollte man auch nicht mit vollem Magen in kaltes Wasser springen da wird der Effekt dann noch verstärkt. Zwar sollte dieser Effekt nach 2h tatsächlich langsam abgeklungen sein aber Pilze sind auch schwer verdaulich und dann wurden sie vermutlich auch in Fett oder Butter gebraten..

    heißt du müsstest auch mal beim Essen einer Gans messen.


    Und wie lang dieser Effekt anhält sei nun auch mal dahin gestellt.. sonst müsste man evtl alle 2h eine Portion Austernseitlinge essen? (damit könnte sich vermutlich mancheiner hier anfreunden :P)


    Das nur falls sich jetzt jemand gedacht hat er isst einfach mal eine Portion Pilze in der Woche und dann kann er seine Pillen weglassen. Die Spitäler sind leider voll genug derzeit.

    Also alles nicht so einfach, aber wer weiß vielleicht nimmt sich ja mal ein Pharmahersteller der Austernpilze an wenn sie irgendwann mal mit dem Impfstoff durch sind... Pilze halten sicherlich noch die ein oder andere Überraschung bereit. (wie sie das in der Vergangenheit auch taten)

    Viele Grüße und bleib dran,

    Ogni

  • Hallo André, hallo Ogni,


    ich finde das ganz klasse, dass Du das selbst ausprobierst. Aber wie immer gilt, wer misst, der misst Mist. Meistens.

    Allerdings sehe ich die Reihenfolge der Fehlerbetrachtung anders.

    Zunächst untersucht man systematische Fehler und da darf man gerne auch Mal spinnen, was könnte denn alles Einfluss haben. Sei es die Verdauung, wie von Ogni vermutet, die Erwartungshaltung (sehe ich hier nicht, da Ihr ja überrascht wart), einfach nur die Tageszeit, komische Nachrichten ... Erst wenn man da durch ist (Vergleichsmessungen mit anderem Essen, auf nüchternen Magen, Austernmahlzeit zu anderer Tageszeit), macht es Sinn sich über statistische Probleme Gedanken zu machen (Thermometer, die alle an sonniger Stelle über Asphalt hängen, werden zu hohe Messwerte bringen, egal wie viele ich davon nehme, da bringt auch ein Mittelwert und sonstige statistische Behandlung wie Vertrauensintervalle, Standardabweichung nichts).

    Und letztlich willst Du ja nur wissen, ob es bei Dir wirkt. Also selbst n=1 ist absolut korrekt.


    LG, Bernd

  • Hallo Ogni und Bernd,

    vielen herzlichen Dank für die wirklch aufschlussreichen Informationen.

    Na klar habt ihr völlig Recht und einen wissenschaftlichen Anspruch habe ich auch nicht erheben wollen.

    Aber mein Ziel schein erreicht.

    Es wird sich mit dem Thema beschäftigt.

    Ich werde es mal im Auge behalten.

    Auf die nächste Portion Austernseitlinge freue ich mich schon jetzt.

    Gruß André

  • Hallo Andrè,


    wenn du jetzt diese Messungen seit Wochen vor und nach dem Essen notieren würdest (natürlich immer um die gleiche Zeit) und nun plötzlich bei Austernseitlingen im Essen Ausreißerwerte erhältst, dann wäre das ein Hinweis, dass da ein Zusammenhang bestehen könnte. ;)


    Aber mehr als "Hinweis" und "könnte" würde ich dem zunächst nicht beimessen.


    Gruß

    Peter

  • Hallo Peter,

    ja klar, die Datenqualität würde wichtig sein.

    Ich wollte meine Erfahrung einfach mal in Runde streuen.

    Wenn solche Meldungen immer wieder auftauchen, dann stürzt sich vielleicht doch mal jemand mit Forscherdrang auf das Thema.

    Gruß André

  • Moin miteinander,


    gestern habe ich zufällig im TV einen Bericht gesehen, der genau Deine Messung, Andre, bestätigt. Es wurden dabei neben Pilzen verschiedene Lebensmittel beschrieben, die blutdrucksenkenden Effekt haben. Leider weiß ich weder Titel der Sendung, noch den Sender, da es beim rumzappen war.

    Zusammenfassend wurde am Ende gesagt, dass es den Effekt gibt, aber dass er nur gering ist und keine Medikamente ersetzen kann.


    Ich habe über drei Monate hinweg meinen Blutdruck gemessen; meine Hausärztin hat mich darauf hingewiesen, dass ich den Ruheblutdruck messen sollen. Das bedeutet, vor der Messung habe ich mich jedes Mal 5 bis 10 Minuten hingelegt. Ich sollte dabei in Gedanken auch keine Probleme lösen, am besten an nichts denken. Gedanken an einen unlieben Nachbarn ändern schon den Blutdruck.

    Aber mein Ziel schein erreicht.

    Es wird sich mit dem Thema beschäftigt.

    Sich mit dem Thema zu beschäftigen, ist auf jeden Fall positiv.

  • Hallo Peter,

    schade, den Beitrag im TV hätte ich mir auch gerne reingezogen.

    Da ständig alles wiederholt wird kann es ja noch werden.

    Schön das du meinem Thema so posetiv gegenüber stehst.

    Es ist nur eine Frage der Zeit, dann werden wir Meschen wieder mehr Medizin aus der Natur beziehen.

    Und sei es dann auch in Tablettenform oder so, die Anregung der Wirkstoffe wird aus der Natur kommen.

    Gerade unsere geliebten Pilze werden da ein Wörtchen mitzureden haben.

    Vermutlich wird es allerdings noch sehr sehr lange dauern.

    Wir Menschen sind Sturköpfe und Besserwisser.

    Da braucht es mehr als so wie aktuell einen kleinen Virus der die Menschheit zum umdenken bringt.

    Unsere Hoffnung liegt in der Zukunft.

    Gruß André