Hespertal 10.01.2021

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 6.238 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,


    am Sonntag war ich wieder in Essen unterwegs, diesmal vom Hespertal runter zum Baldeneysee und von dort dann bis Essen-Kupferdreh. Das Hespertal ist gerade im Winter immer einen Besuch wert, weil man dort den einen oder anderen spannenden Ascomyceten finden kann. Dene Anfang macht aber ein Basidiomycet:


    1. Phellinus an Weide. Sporen messen (4.6+-0.3) µm x (3.9+-0.2) µm, Q=1.2+-0.1 bzw. (4.1-5.1) µm x (3.4-4.5) µm, Q=1.1-1.3 und sind nicht dextrinoid. Die Setae sind relativ lang, so daß ich den Fund gerne als Phellinus conchatus ablegen möchte. An der Stelle auch noch ein Tipp zum Mikroskopieren von Phelllinus: Die sind ja durchaus sehr zähe Zeitgenossen und KOH zum Lösen der Strukturen hilft nicht, weil dann alles ganz dunkel wird. Was aber sehr gut funktioniert ist das Mikroskopieren in konz. Schwefelsäure. Die verfärbt nichts, löst aber gleichzeitig alles in angenehm kleine Stücke.

    Ohne Schwefelsäure:

    Mit Schwefelsäure


    2. Sarcoscypha coccinea mit glatten Haaren.


    3. Myxarium nucleatum


    4. Nectria cinnabarina


    5. Das würde ich wegen der Basidien für eine Phlebiella halten. Die Sporen messen (4.7+-0.3) µm x (3.2+-0.2) µm, Q=1.5+-0.1 bzw. (4.3-5.1) µm x (2.8-3.7) µm, Q=1.3-1.6. Mit KOH färbt der Fruchtkörper braun-violett-dunkelrot. Für Phlebiella vaga sind die Sporen ja etwas klein geraten, aber die anderen Arten passen auch nicht besser. Ein Fall für Pablo...


    6. Mal wieder eine unreife Athelia an Flechten


    7. Auricularia auricula-judae


    8. Scytinostroma hemidichophyticum


    9. Colletrotrichum trichellum an Efeu


    10. Octospora affinis ex Orthotrichum affine


    Björn

  • Schöne Runde, Björn!

    1. Phellinus an Weide. Sporen messen (4.6+-0.3) µm x (3.9+-0.2) µm, Q=1.2+-0.1 bzw. (4.1-5.1) µm x (3.4-4.5) µm, Q=1.1-1.3 und sind nicht dextrinoid. Die Setae sind relativ lang, so daß ich den Fund gerne als Phellinus conchatus ablegen möchte.

    Na, den hätte ich mir aber ganz genau angeschaut!==6

    Möglicherweise hättest Du den kleinsten Käfer Europas entdecken können!==3

    Baranowskiella ehnstromi_Coray & Siede, Kol. Rundschau 84, 2014.pdf


    Liebe Grüße,

    Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • Hallo Nobi,


    Sachen gibt es... muß man bei diesem Käfer dann auch eine Präparation des Genitalapparats zur sicheren Bestimmung durchführen? Sowas machen Käferfreunde ja durchaus schon mal :D Ansonsten fürchte ich, daß die konzentrierte Schwefelsäure dem Käfer weniger gut bekommt als dem Phellinus :D


    Björn

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Björn!


    Phellinus conchatus kenne ich mit relativ groben Poren, wobei das bei deinen Aufnahmen schwer einzuschätzen ist, wie groß da die Poren tatsächlich sind.
    Bei zwei der Setae meine ich immerhin zu erahnen, daß die komisch deformiert, bzw. die Wanddicke unregelmäßig bis unvollständig ist - was ja eben auch ein typisches merkmal für Phellinus conchatus wäre.


    Was die Phlebiella betrifft: Klar, mit den Sporen und Pleurobasidien sollte das die Gattung sein. Wenn sie dann noch schön violett verfärbt mit KOH...

    Die Sporengröße würde mich da weniger stören (passt schon noch in die Variationsbreite) als die fehlenden Rhizomorphen (die aber auch einfach verwittert sein können, allzu frisch wirkt der Fruchtkörper ja nicht). Insgesamt könnte ich mir da Phlebiella vaga schon gut vorstellen.



    LG; Pablo.