Zähnchenrindenpilz

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  • Hallo zusammen,

    letzte Woche habe ich einen recht hübschen Rindenpilz auf einem recht dicken Laubholzast entdeckt. Die Bestimmungsversuche waren leider nicht so einfach, wie ich gehofft hatte:). Mit KOH (20%) gab es eine leichte orange Verfärbung, weshalb ich zuerst an Fibrodontia gossypina gedacht habe. Mittlerweile tendiere ich aber mehr zu Xylodon und da zu Xylodon brevisetus. Ich weiß nicht, ob meine Mikrobilder jetzt so aussagekräftig sind, aber mal schauen. Auffällig fand ich bei den "Zystiden" recht kräftige grobe Kristallanhäufungen. (letztes Foto)

    Die Sporen waren zwischen 4,3-5,5X2,6-3,3 groß.

    Schon einmal vielen Dank fürs Anschauen.

    Liebe Grüße

    Matthias

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Matthias!


    Diese Schizoporaceae sind auch teils ganz schon gruselig in der Bestimmung. Kristalle bilden da eigentlich alle Arten, bei deinem Fund erinnern mich diese Blumenkohlkristalle irgendwie an Xylodon nespori. Die Sporen wirken ein wenig schlank dafür, aber das kann schon noch in die Variationsbreite passen. Wichtig wäre, ob es noch irgendwo "richtige" Zystiden gibt, inform von subulat zugespitzten (oft auch unregelmäßig eingeschnürten) Gloeozystiden (SV-), oder moniliformen Zystiden ("Perlenkette") oder irgendwelche kopfigen Elemente.



    LG, Pablo.

  • Vielen Dank Pablo für deine Anmerkungen.

    Leider ist das Stückchen, das ich mitgenommen hatte, nicht mehr für weitere Untersuchungen geeignet. Der Fundort ist aber hier relativ in der Nähe. Am Freitag werde ich versuchen, noch mal hinzugehen. Mal schauen, ob es mir gelingt, noch mehr herauszubekommen.

    Liebe Grüße

    Matthias

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Matthias!


    Dann schaun mer mal, wenn du den nicht mehr findest, dann sicher einen Anderen. g:-)

    Gibt ja genug solches Zeugs zur Zeit.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    ich habe tatsächlich den Pilz noch einmal aufgesucht, aber ich glaube, dass das jetzt dem Erkenntnisgewinn nicht gerade einen Schub gegeben hat.:)

    Richtige Zystiden habe ich auch diesmal nicht gefunden, jedoch einige andeutungsweise kopfigen Elemente. Ich füge noch einmal 5 Bilder an, aber ich fürchte, dass man da jetzt auch nicht mehr herauslesen kann. Ach ja, einige Hyphenenden waren recht dickwandig. Als Gattung würde ich tatsächlich denken, dass es Xylodon ist, aber wahrscheinlich ist das auch weiterhin unsicher.:)

    Liebe Grüße

    Matthias

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Matthias!


    Ja, Xylodon ist das aus meiner Sicht schon.
    ich würde hier immer noch am ehesten zu nespori tendieren. Die Kristalle sind schon recht typisch, und echte Zystiden bildet die Art nicht, aber eine ganze Reihe von diffusen elementen im Hymenium, teils auch etwas eingeschnürt und apikal verschmälert, manchmal mit angedeutetem Köpfchen, das sind dort aber alles irgendwelche Zystidiolen oder Basidiolen, Hyphidien gibt es da auch, und die dürfen bei nespori auch etwas dickwandig sein. Sporen und Makroskopie passen meiner Ansicht nach auch, also ich würde den wohl so abheften.

    Man kann aber mal noch nachhaken, ob zB Tomentella nicht noch ein Veto einlegen will. :)



    LG; Pablo.

  • Hallo Matthias und Pablo,


    ein Veto würde ich in soweit einlegen, dass die Sporen für Xylodon nespori zu breit sind. Bei X. nespori dürfen sie nur 2- 2,5 µm breit sein. Matthias, bei deinen Sporenmaßen "Die Sporen waren zwischen 4,3-5,5X2,6-3,3 groß." käme Xylodon brevisetus in Frage.


    LG

    Frank

  • Hallo Pablo und Frank,

    ich danke euch! Ich hatte auch gelesen, dass die Sporenbreite bei Xylodon nespori nur bis maximal 2.5 gehen dürften, weshalb ich zuerst auch an X. brevisetus gedacht hatte. Ich war mir allerdings auch mit der Gattung unsicher.

    Liebe Grüße

    Matthias

  • Hallo Frank,

    vielen Dank für deinen Einwand. Auf jeden Fall werde ich die Bestimmung als nicht gesichert abspeichern.

    Ich habe da wenig Funderfahrungen, aber kann Lyomyces sambuci (oder einer aus der Gruppe) solche dichten "Zähnchenfelder" bilden? Ich hätte mir die insgesamt glatter vorgestellt, aber, wie gesagt, fehlt mir da die Erfahrung.

    Liebe Grüße

    Matthias

  • Hallo Matthias,


    Xylodon tuberculatus (gehört für mich zu den L. sambuci- Formenkreis) wäre auf Grund der Sporenmaße und der kopfigen Zystiden genau so wie Xylodon aspera und Xylodon rimosissimus mikroskopisch nahe bei deinem Fund. Makroskopisch ist aber tatsächlich X. nespori und X. brevisetus am nächsten.


    LG

    Frank

    • Offizieller Beitrag

    Servus!

    "Die Sporen waren zwischen 4,3-5,5X2,6-3,3 groß."

    Yaks!
    Wer lesen kann...

    OK, zwei Eu ins Phrasenschwein. :gplemplem:


    Immerhin der Ruf nach Frank mit dem Veto war zielführend.



    LG; Pablo.

  • Vielen Dank Frank,

    ich schaue mir mal die Merkmale von Xylodon tuberculatus, X. asperus und X. rismosissimus an, damit ich bei anderen Funden schon einmal innerlich vorbereitet bin. :)

    Puh, scheint wirklich kompliziert zu sein, sie auseinanderzuhalten.

    Liebe Grüße

    Matthias