An Erle und Kirsche

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 2.619 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Grüß Euch,

    beim heutigen Ausflug in den Schnee habe ich zweimal Halt gemacht.


    Zuerst an unten am Fluss an Erlen:

    a) Haselbecher (Encoelia furfuracea)




    b) Erlen Schillerporling (Mensularia radiata)




    c) Rindensprenger? mit Antik-Keramikeffekt




    d) zusammen mit Haselbechern, mein Vorschlag wäre entweder Mensularia radiata in jung (glaube ich eher nicht, da waren noch 2-3 andere die auch so "wespennestoid" an der Unterseite klebten und keine Schirmmützen bildeten) oder passend zum Haselbecher (ähem) der schwärzende Haselporling (Dichmomitus campestris)





    Sodann an einer sehr alten Kirsche oben am Berg:


    a) noch leider sehr junge Knoten mit auffallend stark labyrithischem Hymenophor. Der Geruch ist unangennehm stechend, die Haptik korkähnlich (allerdings auch sehr trocken), KOH dunkelt, färbt nicht, verstärkt aber den abstoßenden Geruch. Ich hier tappe ich im Dunkeln, habt ihr irgendwelche Vorschläge?





    KOH:




    b) an einem Ast in ca 4m Höhe daher leider nur recht unscharfe Bilder: leuchtend rosarote einzelne Flecken. Ich hatte ja auf Becher gehofft und mir einen langen Stock geholt mit dem ich ein paar runterstoßen konnte. Siehe da es waren "Zitterlinge". Oberseite matt rosa, orangerosa, unterseitig fast durchsichtig, gelatineartig. Geruch bei 0° nicht wahrzunehmen. Geschmack nicht geprüft. Vielleicht könnte es Craterocolla cerasi sein?




    Die Heruntergestoßenen wieder am Baum platziert zwecks der natürlichen Farbgebung:




    auf dem Handschuh:





    Einen schönen Abend Euch, Danke fürs mitgehen!

    Für Kommentare und Verbesserungen bin ich wie immer dankbar.

    Ogni


  • Hallo ogni,

    bei Craterocolla cerasi bin ich ganz Deiner Meinung. Wir finden den oft in alten Kirschplantagen, meist aber an abgebrochenen Ästen oder umgestürzten Bäumen. Vor einiger Zeit hatten wir ihn in diesem Winter auch schon mehrfach. So weit oben haben wir ihn allerdings noch nie gefunden, aber die Optik ist m. E. eindeutig.

    VG Ulla

  • Hallo Ogni


    c ) Links + - Phellinus sp Recht Graphis scripta

    Junge Knoten Hab eine Trametes Idee aber irritiert mich Stinkende Geruch

    Die letzte Pilz ist Craterocolla cerasi


    LG

  • Hallo Ulla, danke Dir für die Bestätigung. Ich fand diese einzelnen Farbtupfer in der Winterlandschaft super. Der Ast war ziemlich stark und sicher schon einige Zeit abgestorben. Leider habe ich kein Bild vom gesamten Kirschbaum gemacht der war nämlich wirklich stattlich, eher Typ Eiche.


    Hallo Beli, an Xylobolus frustulatus musste ich bei E c) rechts auch denken aber mir fehlt da die höckerige Oberfläche, der war tatsächlich ziemlich glatt eben mit den Rissen eben. Aber ich denke diese Rindenheiners lassen sich makroskopisch nur schwerlich einordnen.


    Was hättest Du denn für eine Trameten Idee für K a) ? An Daedaleopsis glaub ich nicht recht?


    Viele Grüße Ogni

  • Hallo Ogni


    Trametes hirsuta kann bildet in junge Stadium Fruchtkörper an dein ding ähnlich , hab live gesehen auch gibt viele Dokumentierte fälle . Bei dein Fund ist nur Geruch ( Stinkend ) ungewöhnlich .

    Noch T. versicolor bildet in junge Stadium ähnliche Frk Form aber ist viel kleiner und vorkommen immer mehrere Frk ein neben andern


    LG

  • Hallo,


    Bild c) rechts ist eine so nicht bestimmbare Corticiaceae (z.B. Phanerochaete), die witterungsbedingt oder/und durch Streckung des Substrats so feldrig aufgerissen ist. In frischem Zustand würde die eine geschlossene Schicht bilden.


    Die Tramete könnte aufgrund der länglichen Poren eine jung gibbosa sein.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Hallo Andreas, danke für deinen Kommentar! ich denke auch dass der Rindenpilz durch Änderung des Astumfangs bei Temperatur- oder Feuchtigkeitsschwankungen so aufgeplatzt ist daher schien mir auch der Vergleich mit einer Keramiklasur passend:P


    Mit einer Gibbosa beim Vorletzten könnte ich mich evtl anfreunden, auch wenn die Poren schon relativ groß und tief eingegraben sind, wenn’s eine Eiche gewesen wär hätt ich den glatt für Daedalea gehalten.


    Liebe Grüße Ogni

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Bei Hasel/c sehe ich die Fruchtkörper von zwei Pilzen. Einmal der feldrig aufgerissene, der lässt sich - wie Andreas schon schrieb - makroskopisch nicht weiter eingrenzen.
    Dann sind da aber noch dünnere, ockerbräunliche Beläge, das könnte jeweils schon ganz gut eine Vuilleminia sein.

    Bei Hasel/d ist Dichomitus campestris meiner Ansicht nach richtig. :thumbup:


    Kirsche/a hat beim Ankratzen / Drücken nicht gerötet, oder? Sonst käme da auch noch Daedaleopsis in frage...



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo, danke für deinen Kommentar!
    Ich war gerade nochmal beim vermeintlichen Dichomitus campestris. Er wächst dort in Kombination mit Encoelia furfuracea (am Nachbarast) an einer Erle (nicht auf Hasel, da hab ich dich verwirrt oben) darf der das? Ich habe leider nichts dazu gefunden. Oder müsste es dann doch was anderes sein?

    Viele Grüße Ogni



    Weitere Fks weiter oben


    (im Vordergrund Hypoxylon fuscum)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ogni!


    Auch Encoelia furfuracea an Erle ist sehr ungewöhlnich. Die ist ja ebenfalls stark auf Hasel fokussiert.

    Möglich ist das aber auf jeden Fall, wobei man bei Dichomitus noch aufpassen muss, da gibt es noch ein paar weniger bekannte Arten im Umfeld, müsste ich jetzt aber auch erst nachgucken.



    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Hm, interessant.
    Ehrlich gesagt wüsste ich jetzt auch keine andere Art mit dem Aussehen - es gibt zwar noch eine handvoll weitere Encoelias, aber die sehen doch ziemlich anders aus?
    Mit diesen hübschen Inoperculis kenne ich mich aber auch echt sowas von garnicht aus...



    Lg; Pablo.