Judasohr an Eiche?

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 2.921 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von thorben96.

  • Hallo allerseits,

    in Ermangelung von Schwarzem Holunder (hier gibt es nur den Roten) hatte ich eigentlich nicht mit Judasohren gerechnet, und so ganz typisch sind sie nicht, deswegen wäre ich über eine Bestätigung der mich, sofern zutreffend, neuen Art erfreut. Ganz ausschließen möchte ich die diversen Exidia-Arten nicht. An einer jungen, toten Eiche. Der größte mag so um die 5-6 cm groß sein.

    1) Judasohr?


    2) Gleich daneben an einem toten Ast von Salweide dieser Becher in Augenhöhe, etwa 3 mm im Durchmesser,


    3) Ebenda in der Astkerbe dieser Phellinus, offensichtlich auch entomologisch genutzt


    4) Und noch viele gelbe Becher an Fichtenast


    LG, Bernd

  • Halllo Bernd,

    die letzten gelben Becher sehen ein bisl so aus, wie die Lachnelulla, die ich letztens fand....

    Liebe Grüße aus dem Vogtland

    die Schwarzhex

    :gwinken: Sandra

    (PC 100 - 10 (fürs APR 2020) = 90 - 15 (APR 21) = 75-10 (APR22) = 65 + 7 (APR 22 Auflösung) - 5 (Rätsel-Gedicht)= 67 - 10 (APR 23) = 57 + 5 Gnanzierung = 62 - 10 (Ast-Wette gegen Björn) = 52 - 10 (APR 24)- 1 (legaler Bestechungsversuch im Vorfeld des APR zugunsten GI)= 41 + 21 (Thorwulf Spende)= 62 + 38 (Hannes2 Spende) = 100 PC :gbravo:

  • Servus Bernd,

    die gelben Becherchen an Fichte gehören verm. wieder zu Lachnellula. Genaue Bestimmung ist durch mikroskopische Untersuchungen möglich.

    Der braune Becherling auf Weide könnte zu Rutstroemia gehören, aber ohne Mikro ..... Nix genaues weiß man nicht.


    Grüße

    Felli

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Bernd!


    Bei den Judasohren wäre nochmal Schneeräumen angesagt. Um wirklich sicher beurteilen zu können, ob das welche sind, oder doch eher angefrostete und angetrocknete Drüslinge, müsste man die Oberflächen (innen und außen) beide sehen können.
    Tendeziell wäre ich da aber schon bei Auricularia auricula-judae, das ist grundsätzlich ein Allesfresser und geht potentiell an so ziemlich jedes Laub- und Nadelholz. Wenn auch selten, sofern er Holunder zur Verfügung hat, nimmt er den. Wenn keiner da ist, dann alles andere. Rotbuche mag der auch ganz gerne.



    LG; Pablo.

  • Ahoi Bernd, bei den ersten müsstest du mal die Eishülle runterknacken (wäre sicher ein interessantes Erlebnis mal drauf zu beißen-außen knackig innen glibber8o). Hatte ich letztens auch mal gefunden, da waren’s dann E. truncata die auch durchaus mal so ohrenförmig und in dieser Größe vorkommen können. Viele Grüße Ogni



  • Hallo allerseits, einen der Kleineren hatte ich mitgenommen, der ist mittlerweile aufgetaut. Und es sieht schon ziemlich drüsig aus, sollte wohl doch nur E. truncata sein.


    oben

    unten

    Den Arbeitstitel Lachnellula habe ich auch, aber man will ja den Andreas nicht immer erzürnen ;). Von denen, die hier registriert sind, käme bei dem Wuchsort eigentlich nur L. subtilissima in Frage, oder eben eine, die neu wäre für LT.


    Ähnlich sieht es bei Rutstroemia aus, da käme in der Gattung mit Wuchsort auf Holz nur R. firma in Frage. Wobei die Listen ja weit davon entfernt sind, vollständig zu sein.


    LG, Bernd

  • Servus

    also R.firma kannst du fast sicher ausschließen, der wächst auf Eiche und die Außenseite wäre nicht so flaumig.

    R. alni wäre vielleicht eine Option.

    Auf Hainbuche +Hasel gibt´s noch R.bolaris.


    Hatte der eigentlich einen Stiel?


    Ich denk ohne Mikroskop kommt man nicht weit.

    -->Encoelia evtl.

    Das kann aber auch was völlig Anderes sein!


    Grüße

    Felli

  • Hallo Felli, der Becher (auf Salix caprea, die ein älteres Exemplar ist, und wo der Ast wohl auch schon 20 Jahre tot, also schon gut morsch ist) ist ein Einzelstück, deswegen habe ich ihn nicht abgemacht um zu schauen ob Stiel oder so ... aber wenn der Schnee weg ist, tauchen vielleich noch mehr davon auf. Kutorga (2020) meint, dass R. firma neben Eiche auch auf Grauerle, Birke und Hainbuche gefunden wurde, wobei ich davon ausgehe, dass da jeder Fund auch mikroskopisch abgesichert ist. Ob man aber Irrtum bei der Substratbestimmung ausschließen kann, weiß ich nicht. R. firma sieht mir auch nicht so passend aus.

    Schon klar, dass das vieles sein kann. Insbesondere bei einem Einzelstück. Trotzdem finde ich es immer gut, Vorschläge zu bekommen was es sein könnte. Letzendlich ist das Abgleichen mit einem oder mehreren Arbeitstiteln immer einfacher, als das Schlüsseln ab Reich.


    LG, Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    ich hatte bei dem "Becher" (2.) auf Weide, sofern die Substratbestimmung korrekt ist, die Spontanassoziation an Schizophyllum amplum. Pappel ist, wie Weide, auch eine Salicaceae...


    l.g.

    Stefan

  • Hallo Stefan, na das wäre ja witzig, wenn das Judasohr doch noch auftritt. Das Substrat ist sicher, ist eigener Wald gleich am Hof. Ist aber kein Auwald, eher trocken, Fichte + Kiefer mit Beimischungen aus Laubbäumen. Auf Sand. Ich schau es mir an, wie es sich entwickelt.


    LG, Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Morgen!


    OK, so nach der weiteren Ansicht sind die "Ohren" wohl tatsächlich stoppelige Drüslinge (Exidia glandulosa s.orig.). :thumbup:


    Kurzer Taxonomie - Exkurs:
    Stoppeliger Drüsling, Abgestutzter Drüsling = Exidia glandulosa s.orig. = Exidia truncata

    Warziger Drüsling = Exidia nigricans = Exidia plana = Exidia glandulosa misappl. / s. auct.

    Das Problem ist, daß "Exidia glandulosa" irgendwann mal als Name für den Warzigen Drüsling verwendet wurde, etliche Autoren sind dem eine Zeit lang gefolgt, ohne es wirklich zu hinterfragen bzw. zu überprüfen (s.auct. = im Sinne mancher Autoren). Die Originaldiagnose von Exidia glandulosa (s.orig. = im Sinne der Originalbeschreibung) beschreibt aber eben nicht den Warzigen, sondern den Stoppeligen Drüsling. Der Name Exidia glandulosa wurde also für den Warzigen Drüsling falsch angewendet (misappl. = falsch angewendet).

    Von dieser taxonomischen Verwirrung gänzlich unbeleckt ist der Kreiseldrüsling / Weidendrüsling (Exidia recisa).
    Den kenne ich tatsächlich auch nur von Weiden und Pappeln, und dem fehlen die rauchgrauen Farbtöne, die man bei Exidia glandulosa (s.orig.!) so gut wie immer erkennen kann. Auch die Fruchtkörperform ist etwas anders, die Außenseite nicht "stoppelig" und die Drüsenpunkte oft weniger markant.
    Exidia glandulosa (s.orig.) ist farblich natürlich auch ziemlich variabel, wobei auch bei blassen oder bräunlichen Kollektionen meistens so ein wenig "trübgrau" dabei ist.



    LG; Pablo.

  • Hallo zusammen,


    die Lachnellula habe ich mir angeschaut und würde ihn als Lachnellula resinaria bezeichnen.

    1.


    2.


    VG : Thorben