Moin, moin,
ich denke, ich habe hier meine erste Chaetomium gefunden.
Anhand der Frisur bekommt man den Eindruck, dass auch die Pilze unter dem Lockdown leiden.
Die Gattung Chaetomium scheint nicht ganz einfach zu sein. Besonders der Artkomplex um C. bostrychodes ist nach meiner Recherche noch nicht eindeutig geklärt.
Kommen wir zur ersten Hürde: Für mich (trotz Bestimmungsschlüssel) schwierig ist das Substrat. Gefunden habe ich die Köttel auf einem alten Friedhof in Osnabrück.
Kann das noch von der Maus stammen?
Die apikalen Haare sind wie auf den Fotos oben zu sehen, mal mehr oder weniger stark gekräuselt.
Kragenartig um das Ostiol sind sie stark warzig und vielfach septiert.
Die Peridie: Textura angularis
Apikal könnte das auch Textura prismatica sein? Ich finde das schwer zu deuten....würde dann wohl mehr Richtung Chaetomium robustum gehen...
Die Ascus, natürlich auch nicht unproblematisch, sind echt schwer zu finden - weil Gattungtypisch sehr vergänglich.
Es gab denoch welche: biseriat, clavate, achtsporig, ca, 40µ lang
Auch problematisch sind die Sporen: limoniform, subglobos, mit 2 Keimporen?, dextrinoid
und für C.bostrychodes/robustum grenzwertig klein 5,8-5,9-6,4 x 4.3-4,8-5,7µ
Auf jeden Fall eine interessante Art, mit einigen Unsicherheiten meinerseits.
Vielleicht könnt ihr das ein oder andere Fragezeichen beantworten.
Beste Grüße
Martin