Winterpilze im Januar - und eine grundsätzliche Frage

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 2.177 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wutzi.

  • Hallo zusammen,

    gestern und vorgestern hat es kübelweise geschüttet, sodass von der Schneepracht nur noch Reste geblieben sind. Heute ist es wieder kalt und es hat geschneit. Überall Eiszapfen an Bäumen und an Pilzen. Und erstaunlicherweise habe ich heute sogar Pilze gefunden, an denen ich seit Wochen vorbeigehe, ohne sie wahrzunehmen. Dabei wollte ich heute nur ein paar Birkenporlinge pflücken.


    1 So sah das heute überall aus




    2. Muschelseitlinge. Das müsst ihr mir jetzt einfach glauben. Das zweite Bild ist nichts geworden.



    3. Und dann etwas Gelbes:



    3a Zu weit weg? Ich hab mich geopfert und bin den Berg runter.



    3b Ein Zitterling, noch dazu ein Goldgelber-Tremella mesenterica.



    4 Angebrannte Rauchporlinge-Bjerkandera adusta


    5. Vielleicht Schichtpilze oder irgend ein anderes Rindengeschwurbel



    6 Krause Adernzählinge-Plicatura crispa



    7. Diese Birkenporlinge waren für meine Zwecke zu alt. Aber das Bild und die Folgenden sind geeignet, meine Frage loszuwerden. Wie ist das eigentlich, wenn an einer Birke Zunderschwämme oder Rotrandige Baumschwämme wachsen. Ist da jeweils auch noch Raum für Birkenporlinge. Meine Erfahrung ist, das immer nur eine Art der größeren Porlinge am selben morschen Baum wächst. Sozusagen artenrein. Also hier wachsen nur Bipo.


    8 Am Stamm daneben nur Rotrandige Baumschwämme


    9 Und auch an den großen Bäume säuberlich getrennt der Zunderschwamm rechts und der Bipo links.

    Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen bzw. auf Erklärungen.


    10 Das könnten vielleicht Schichtpilze sein.


    11 Das wird ein Zunderschwamm - also eine Zunderschwammbirke?


    12 Mit etwas Fantasie ist der Würzige (Blöde Autokorrektur) Warzige Drüsling erkennbar.


    13 Orangerote Kammpilze -Phlebia radiata. Die waren mir ohne Schnee auch nicht aufgefallen und mit viel Schnee waren sie zugeschüttet.


    14 Was hier unter den Angebrannten Rauchporlingen wächst, kann ich nicht sagen. Poren sehe ich nicht. Vielleicht also Schichtpilze.


    14b


    15 Ich hatte eigentlich die Hoffnung auf Schmetterlingstrameten. Aber das war nix. Zu klein und hart gefroren. Schade.


    16 Ein dicker Flacher Lackporling hatte sich unter dem Gestrüpp versteck. Den hat der frische Schnee heut auch offenbart.


    17 Hier noch ein Bild von dem kostbaren Nass, was wir im Sommer so gern gehabt hätten. Von dieser sprudelnden Quelle war im letzten Sommer nicht mal mehr ein feuchter Fleck zu ahnen. Man müsste das Wasser im Berg ein paar Monate lang aufbewahren können. Im Januar gab es wirklich reichlich davon.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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    Einmal editiert, zuletzt von Wutzi ()

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Nr. 5 könnte ebenso wie Nr. 10 ganz gut der Runzlige Schichtpilz (Stereum rugosum) sein.

    Nr. 13 ist Phebia radiata (Orangeroter Kammpilz). :gzwinkern:


    Bei einigen Porlingen ist das schon so, daß die ein Substrat gerne für sich alleine einnehmen. Also der Birkenporling wird versuchen, den Zunderschwamm zu verdrängen und umgekehrt. Natürlich kann man auch beide an einem Stamm vorfinden, dann waren die Mycelien eben ungefähr gleich stark, also ein Unentschieden.

    Es gibt auch Arten, die sich gegenseitig Vorteile verschaffen und sogar auf bestimmte vergesellschaftungen angewiesen sind, aber wenn es direkte Nahrungskonkurrenten sind, dann gibt es schon Zoff und in der Regel Gewinner und Verlierer.



    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo, danke für deine Einschätzung. Runzelige Schichtpilze also. Sehr schön. Die sind offenbar auch sehr variabel.
    Die Tremella hatte ich gleich nach dem Hochladen umbenannt. Der Fehler war mir ausnahmsweise sogar selbst aufgefallen. Deine Erklärungen und die der anderen Forianer der letzten Jahre sind also nicht völlig an mir vorbeigegangen==Gnolm13.


    Ja, meine Beobachtung ist auch, dass Pilze oft und gern am selben Stamm wachsen. Bei den parasitischen Arten ist das ja sogar ein Muss. Aber dass sich die großen Porlinge einen Baum teilen ist tatsächlich eher selten. Ich werde mal drauf achten. Deine Erläuterung ist da plausibel. Wahrscheinlich brauchen die Myzelien der Großen wohl mehr Futter und da bleibt nur Raum für den Stärkeren.

    Lieben Gruß


    Claudia


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