Zwei Bestimmungsvorschläge und winzige Becherlinge

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.343 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Luca.

  • Hallo zusammen,


    ich habe mich heute mal wieder an ein paar bisher unbekannte Pilze gewagt. Wäre schön, wenn jemand meine Vorschläge bestätigen könnte oder Verbesserungsvorschläge hat.:)


    Bei Pilz Nummer 1 bin ich mir ziemlich sicher, dass es sich um den Gezonten Ohrlappenpilz (Auricularia mesenterica) handelt.


    Bei Pilz Nummer 2 vermute ich den Winter-Trompetenschnitzling (Tubaria hiemalis). Für mich sieht es so aus als würden alle Merkmale passen.


    Pilz Nummer 3 waren wenige Millimeter große Becherchen mit Stil auf einem Laubholzästchen. Die Winzlinge sind mir aufgefallen als ich am Boden Schwefelköpfe betrachtete. Ist es möglich ohne Mikro irgendetwas Näheres zu sagen?


    Liebe Grüße

    Luca

  • Ahoj, Luca,


    der Gezonte ist richtig bestimmt,

    bei 2 halte ich mich raus

    bei 3 wäre das Substrat hilfreich


    LG

    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

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  • Hey Malone,


    vielen Dank für deine Antwort. Dürfte ich erfahren wieso du zu zwei nichts sagen möchtest?Welche Merkmale fehlen, um in dem Fall sicher bestimmen zu können?


    Bei 3 kann ich leider nichts Näheres zum Substrat sagen. Aber nicht weiter schlimm, wenn die Kleinen unbekannt bleiben. Die sind für meinen Kenntnisstand wohl sowieso ein bisschen zu schwierig. ^^


    Liebe Grüße

    Luca

  • Die 1 ist klar, Luca!

    Die 2 schaut gut aus für Tubaria hiemalis, aber sicher wäre ich mir da ohne Mikroskopie nicht.

    Insofern verstehe ich Malones Antwort.

    Die 3 könnte sehr gut Rutstroemia sydowiana, der Eichenblatt-Stromabecherling, sein. Zumindest sehe ich ein Eichenblatt.

    Ebensogut kann das aber auch Rutstroemia bolaris oder R. firma sein.?(

    Auch hierzu muss man mikroskopieren, um die Art sicher benennen zu können.


    LG, Nobi

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  • Servus,

    ich denke R.sydowiana kann man ausschliessen, der sollte im Normalfall auf dem Blattgerippe bzw. Blattstielen wachsen, und hat eine dunklere, leicht gestreifte Aussenseite, eine dunkle Stielbasis sowie einen deutlichen feingezahnten Rand.

    Bleiben also nur noch 2;) für´s Mikroskop,

    oder es ist doch noch etwas Anderes.


    Grüße

    Felli

  • Hallo Nobi und Felli,


    vielen Dank für eure Einschätzungen. Das habe ich mir gedacht, dass es bei 3 ohne Mikroskop nicht bis zur Art geht. Ich freue mich trotzdem immer wenn ich solche Informationen wie von euch bekomme. Es ist auch schon etwas, wenn ich weiß welche Gattungen oder gar Arten in Frage kommen könnten. Ich lerne stets dazu und erkenne auch, wo die Grenzen der makroskopischen Bestimmung sind.


    Wie Felli schreibt ist R. sydowiana wohl wirklich unwahrscheinlich, wenn diese Art auf dem Blattgerippe wächst. Die Fruchtkörper waren alle auf einem feinen Ast.


    Viele Grüße

    Luca

  • Hallo Luca,


    Rutstroemia bolaris kenne ich lebhafter "freudig" ocker, wächst soweit mir bekannt nur auf Hainbuchen-Ästchen. Allerdings wäre diese Ästchengröße und die Jahreszeit ideal für bolaris. Wenn Du mir also bestätigst, dass das Ästchen Hainbuche sein könnte, ferner du auf Kalkboden zuhause bist, dann würde ich R. bolaris favorisieren.


    Zu Tubarien konkret zu sagen, was nun Tubaria hiemalis und was Tubaria furfuracea, romagnesiana und was noch ist, das dürfte selbst mit Mikroskopieren schwer fallen, da die verschiedenen Autoren die Trennmerkmale unterschiedlich gewichten bzw. teils gar nicht anerkennen. Eine molekulare Bearbeitung kenne ich dazu nicht.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Hallo Andreas,


    vielen Dank für die interessante Antwort. Zum Ästchen kann ich nichts sicheres sagen. Hainbuche könnte aber durchaus in Frage kommen. Ich habe zum einen nicht so genau darauf geachtet, zum anderen tu ich mir, gerade jetzt im Winter, noch relativ schwer bei der Baumbestimmung. In dem Auwald steht teilweise alles mögliche an Laubholz in jung und alt. Ich habe mir schon vorgenommen mich dieses Jahr intensiver mit der Baumbestimmung auseinanderzusetzen. Bisher war ich hauptsächlich in einem Wald unterwegs, in dem 95% Rotbuche und Waldkiefer standen, da war das weniger problematisch.^^ Einzelne eingestreute Bäume wie Birke oder Eiche waren dann natürlich auch kein Problem. In dem Auwald in dem ich jetzt unterwegs bin fühl ich mich teils ratlos, wenn Blätter von mehr als 2-3 Arten auf dem Boden liegen und ich nur die Borke als Merkmal hab. Ich muss aber auch zugeben, dass ich mich bis jetzt nicht wirklich intensiv damit beschäftigt habe und wie bei den kleinen Becherlingen nicht immer bei jedem Fund mir alle in Frage kommenden Bäume genau angeschaut habe. Da muss ich in Zukunft gründlicher sein.

    Kalkboden ist sicher.


    Kann ich mir bei Pilz 2 ziemlich sicher sein, dass es sich um die Gattung Tubaria handelt und es Trompetenschnitzlinge im weiteren Sinne sind, oder wolltest du generell auf die Schwierigkeit und die fehlende Einheitlichkeit bei der Bestimmung von Tubarien hinweisen und es kämen bei meinen Pilzen auch noch weitere Gattungen in Frage?


    Liebe Grüße

    Luca

  • Hallo Luca,

    Kann ich mir bei Pilz 2 ziemlich sicher sein, dass es sich um die Gattung Tubaria handelt und es Trompetenschnitzlinge im weiteren Sinne sind, oder wolltest du generell auf die Schwierigkeit und die fehlende Einheitlichkeit bei der Bestimmung von Tubarien hinweisen und es kämen bei meinen Pilzen auch noch weitere Gattungen in Frage?

    Tubaria ist 100% sicher, und auch das Arten-Aggregat um Tubaria hiemalis-furfuracea-usw. ist sicher. Aber die Artabgrenzung und überhaupt die Anzahl der Arten/Varietäten/"Sippen" in diesem Komplex wird unterschiedlich und teils kontrovers diskutiert.


    beste Grüße,

    Andreas