Fraglicher Täubling: Russula cf. azurea

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.634 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von christian_ap.

  • Liebe Pilzfachleute,


    ich würde gerne diese Täublinge zur Diskussion stellen. Vielleicht lesen hier gerade TäublingskennerInnen mit und können mir mit ihrer Expertise weiterhelfen:

    Die abgebildeten Täublinge fand ich sowohl im Sommer 2019 und 2020 an mehreren Stellen im bodensauren Fichten-Tannenwald im Wechselgebiet im südlichen Niederösterreich in einer Seehöhe von 800-900m. Nach den Russula Icones von Marxmüller bin ich bei der Bestimmung auf Russula azurea gekommen (nichts anderes passt besser). Leider standen mir für die Bestimmung keine Chemikalien zur Verfügung um Farbreaktionen zu testen und als einziges mikroskopisches Detail stehen nur Sporenbilder zur Verfügung.


    Sporenpulver reinweiss Ia(b) nach der Farbtafel von Romagnesi (damit fällt R. ionochlora aus dem Rennen)

    Geschmack: vollkommen mild, fade

    Geruch: unauffällig

    Fleisch und Lamellen sehr brüchig, Stiel wattig gefüllt

    Sporen: ca. 7,5-8,0x6,5-7,0ym, dicht besetzt mit kleinen Warzen ohne Grate (siehe Fotos)

    Substrat: Picea, Abies alba, meist im Moos


    Könnten die Angaben und Fotos zu Russula azurea passen und wenn nicht was käme sonst in Frage?


    Sucht man im Internet nach Vergleichsfotos zu Russula azurea so zeigen sich fast immer andere Farbtöne, weniger lila und mehr rotviolett-braunTöne. Dies macht mich mit meiner Bestimmung sehr unsicher. Die Farbtöne bei Marxmüller stimmen überein, möglichlicherweise sind die Farbtöne aber ohnehin nicht sehr bestimmungsrelevant.


    Danke für die Mithilfe!

    Christian






  • Hallo Christian,

    Russula azurea ist für deinen Fund eine sehr gute Idee. Der letzte Beweis wäre das Vorhandensein von inkrustierten Primordialhyphen in der Huthaut. Danach kommt eigentlich nichts anderes mehr in Frage. So bleibt es bei ca. 90 % Wahrscheinlichkeit. R. azurea gibt es in violett, in blau, in hell- bis dunkelgrau, sogar in olivgrün. Die Hutfarbe hat bei dieser Art nicht übermäßig viel zu sagen.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Oehrling,


    danke für die Rückmeldung. Freut mich, dass ich nicht ganz daneben lag. Wenn ich den Pilz wiederfinde werden auch die Primordialhyphen in der Huthaut mikroskopiert.


    Schöne Grüße! Christian