Baumpilze - Heilpilze

Es gibt 105 Antworten in diesem Thema, welches 20.683 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Habicht (†).

  • Oder wenn ich an Himalayasalz denke. Manche behaupten, da seien 110 verschiedene chemische Elemente enthalten. Das wären alle(!), inklusive Plutonium (etc.). Gruselig.

    Könnte sein, daß einige davon mit einem Massenspektrometer gerade noch nachweisbar wären. Das macht das Salz - im Vergleich zu homöopathischen Mittelchen - zu einer höchst seriösen Sache 😏. In den Globuli ist nämlich mit keinem Mittel der Welt irgend ein wirksames Agens detektierbar. Ärzte und Hersteller verdienen kräftig daran und generieren völlig legal und nur von wenigen kritisiert, einen gewaltigen volkswirtschaftlichen Schaden. Das hier darf ungestraft veröffentlicht werden:


    Jetzt bloß keine Erkältung


    Im Vergleich zu diesem gigantischen Betrug sind die paar wenigen Pilzpulver-Dealer harmlose Kleinkriminelle.


    Liebe Grüße

    Ralph

  • Hallo Claudia,


    mit deinen Vorstellungen zu Wissenschaft und Forschung komme ich nicht klar. Was soll an Grundlagenforschung so schlecht sein? Was sind für dich sinnvolle Forschungszweige? Bedenke auch, dass die wissenschaftliche Mykologie nicht überall so ein Schattendasein fristet, wie in Deutschland. Die Bandbreite mykologischer Forschung ist riesig, die Anwendungsgebiete sind es auch. Aber, selbst bei der mykologischen Artenkunde gibt noch gigantische weiße Flecken weltweit. Das ist aber auch Grundlagenforschung.


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • Hallo Christoph,

    bezüglich Himalayasalz:

    Ich finde da nur Behauptungen, dass da 84 Elemente enthalten seien.

    Da ein Mol einer Substanz 6x10 hoch 23 kleinste Teilchen enthält, wird das vermutlich sogar stimmen. Für jedes Element, das natürlich vorkommt, gibt es Tabellen der Häufigkeit.

    Wenn ich diese Häufigkeit mit 6x10 hoch 23 multipliziere, finde ich da immer noch das eine oder andere Atom in meiner Probe.

    Früher dachte man übrigens, dass Plutonium nicht natürlich vorkommt. Bis man dann den Naturreaktor Oklo entdeckte.

    Das ist aber für die Praxis völlig irrelevant: Entscheidend ist der Geschmack der damit gesalzenen Speisen. Ich habe zum Beispiel viele Jahre ein mit Himalayasalz gesalzenes Buchweizenknäcke erworben. Das schmeckte sehr lecker. Jetzt haben die das Salz komplett herausgenommen und das schmeckt fade. Das alte Knäckebrot war übrigens keinesfalls besonders teuer.

    Ich habe neulich ein anderes Mineralwasser erworben, als ich eigentlich wollte, weil das, das ich eigentlich wollte, nicht da war.

    Meine Mutter will aber genau dieses Mineralwasser und ich kann das nachvollziehen:

    Obschon die Mineralstoffverteilung bei flüchtigem Durchlesen nur geringfügig abweicht, fällt das geschmacklich denn doch deutlich ab.

    Es gibt ja sogar mittlerweile Mineralwassersommeliers, die den Gästen ein passendes Mineralwasser zu den gewählten Speisen empfehlen.

    Wenn so etwas für den Menschen deutlich wahrnehmbar ist, frage ich mich, welchen biologischen Grund das hat.

    Üblicherweise ist es für Lebewesen günstig Geschmackseindrücke als angenehm zu empfinden, wenn dieses Lebensmittel ihnen gut tun. Unangenehme Geschmackseindrücke

    sollen in der Regel vor schädlichen Stoffen warnen. Das funktioniert zum Beispiel beim grünen Knollenblätterpilz nicht, bei den Mineralien würde es mich aber wundern, wenn dem nicht so wäre.


    Gruß,

    Marcel

  • die Anwendung von Pilzen hat wie der Name ja schon sagt in der TCM Tradition.

    Es tut mir leid,


    immer wenn ich diesen Satz in Verbindung mit der Traditionellen Chinesischen Medizin höre - meist als Begründung/Rechtfertigung von überzeugten Anwendern der Birkenporlingsauszüge oder ähnlicher kulinarischen Leckereien - stellen sich mir ein wenig die Nackenhaare.


    Gerne frage ich dann, ob ihnen Nashornpulver, Bärengalle,Tigerknochen oder Schildkrötenpanzer zu teuer geworden sind. Die "Heilkräfte" derselben sollen - laut TCM - unvergleichlich sein.


    Sind die Versprechen und Geschäftspraktiken mancher Vertreiber von "Heilpilzen" wirklich so anders wie die derer, die Nashornpulver anbieten? Der größte Unterschied dürfte wohl sein, dass die nichtpilzlichen "Wundermittel" bei uns nicht auf legalem Wege erhältlich sind.



    Gruß

    Peter

  • An der Grundlagenforschung ist gar nichts falsch, Stefan. Es geh mir nicht um's ob, sondern um's wie. Seit Jahrzehnten wird in der Grundlagenforschung an genmanipulierten Mäusen mit exorbitant hohem Aufwand und gewaltigen Kosten geforscht. Sicher gibt es da immer mal wieder einen neuen Erkenntnisaspekt, aber die zu erwartenden Erkenntnisse sind gemessen an anderen, wesentlich schlechter erforschten Gebieten deutlich höher. Die Erforschung der Wirkstoffe von Pilzen wäre eine von zahlreichen guten Alternativen mit höherem Potenzial an Erkenntnisgewinn. Doch hier wird deutlich weniger geforscht, weltweit.


    Hinzu kommt: Die Forschung ist zwar frei. Aber seit der Tierschutz ins Grundgesetz aufgenommen wurde, ist zwingend eine Abwägung zu treffen, ob ein geplanter Tierversuch gemessen an dem zu erwartenden Erkenntnisgewinn verhältnismäßig ist. Diese Abwägung findet nicht statt. Hier in Deutschland ist die Forschungsförderung an die DFG delegiert worden. Sie bekommt die Forschungsmilliarden, verteilt nach eigenem Gusto und kontrolliert sich selbst. Die Bewertung der Versuche erfolgt durch dieselben Forscher, die selbst in diesem Bereich forschen, von Menschen, die sich in ihrem Forschungs- und Privatleben quasi im Tierversuch eingerichtet haben. Es ist bequemer in der eigenen Suppe zu schwimmen, als über den Tellerrand zu schauen. Das ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern das habe ich schriftlich von Spitzenfortschern, die aus diesem Teufelskreis ausgebrochen sind. Die "Guten" gibt es auch, aber die Bequemen, die Bremsklötze sitzen leider an den Schalthebeln der Macht und behindern. Wobei es natürlich ein paar erfolgversprechende Pflänzchen gibt, aber sie müssen sich ihren Weg durch schwerüberwindbare Widerstände bahnen.


    Ein Eingreifen von außen, um die zwingende Rechtsgüterabwägung durchzusetzen, ist aufgrund der Rechtslage leider nicht möglich. Das ist jetzt extrem verkürzt dargestellt. Wir können das gern ausführlich diskutieren, wenn wir uns mal wieder treffen.


    Aber Wünschen muss erlaubt sein, deshalb hatte ich den Wunsch geäußert, dass der Erforschung der Pilze eine höhere Priorität zugemessen wird. Das Geld ist da, es sollte nur anders verteilt werden.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Servus Marcel,


    auch 84 wäre mir zu viel. Ich wüsste nicht, inwiefern Spuren von Schwermetallen gesund sein sollten. Es geht mir auch nicht um den Geschmack. Ob Blei, Uran, Wismut oder was auch immer in Spuren in dem Salz ist, schmeckt man nicht. Man schmeckt das, was in größerer Menge enthalten ist. Ich kenne die genaue Zusammensetzung nicht. Geringe Mengen an Schwefel schmeckt man deutlich (bzw. von Schwefelverbindungen). Größtenteils ist es halt Natriumchlorid, wohl auch ein bisserl kaliumchlorid, dazu weitere natürliche "Verunreinigungen", die Farbe und Geschmack ausmachen.


    Mir ging es um eine dem nachgesagte Heilwirkung.


    Das Thema Homöopathie wollte ich gar nicht ansprechen Hassi - viele glauben daran, auch die, die es anbieten (z. B. Homöopathen).


    Climbingfreak - das betrifft auch Bautrocknerfirmen, die mit Einstein werben und für viel Geld leere "Nullpunktsenergiekonverter" verkaufen (oder auch beliebt: "Vakuumenergiekonverter"). Betrüger gibt es, solange der Mensche tauscht und kauft/verkauft. Da können die Heilpilzchen nichts dafür. Manches ist aber wirklich dreist, sprich kriminell (wie die Einsteinmissbrauchsbautrockenfirmen).


    Ich habe bei einer Gartenmesse mal einen Stand gesehen, bei dem eine esoterische Dame mit einem Spannungsmessgerät hantierte. Sie geb die beiden Elektroden den Opfern in die Hand. natürlich misst man immer eine Spannung zwischen den beiden Händen. Sie meinte, damit die Aura vermessen zu können und wollte damit ihre Bücher verkaufen und v. a. Kurse bewerben. Das ist offener Betrug. Gegen den hilft aber Bildung und kritisches Denken. Wer beides ablehnt, fällt dann drauf rein. Teilschuld würde ich sagen... Trotzdem schlicht kriminell.


    Wutzi: Grundlagenforschung ist kein Fachgebiet. Die gibt es in der Physik, der Chemie, der Biologie (usw.) und dort auch in allen Teilbereichen. Und im Gegenteil: gerade die Grundlagenforschung bekommt wenig Geld. Investiert wird in das, was schon so weit ist, dass Patente zu erwarten sind. Grundlagenforschung ist z. B. das, was in CERN geforscht wird (Teilchenphysik). Gut, das kostet viel Geld, aber global gesehen nicht. Grundlagenforschung ist die Erkundung deds Mars und das Prüfen, ob dort Leben existiert(e). Grundlagenforschung ist auch die Überarbeitung einer Pilzgattung und das Erstellen neuer Bestimmungsschlüssel.


    Was du vermutlich meinst, ist medizinische Forschung. Und ja, in Krebsforschung und in Stammzellenforschung wird sehr viel Geld gesteckt. Die Covid-Impfung von Biontech-Pfizer basiert auf deren Krebsforschung. Und es ist doch klar, dass in Krebsforschung mehr Geld geht als in die Überarbeitung einer Pilzgattung oder Forschung zu chinesischen Tradition der Vasenmalerei im 4. Jhdt. v. Chr. (um Sinologie bzw. Archaeologie als Sterotyp zu bemühen).


    Ich verstehe daher deinen Vergleich auch nicht ganz. Klassische Mykologie wird kaum noch gefördert. Das liegt aber nicht an der Krebsforschung.


    Mein persönliches Credo: wir brauchen mehr Grundlagenforschung. Unsere heutige Technik basiert auf der Grundlagenforschung des Endes des 19. Jhdts. und des (oft Beginns) des 20. Jhdts. Wenn wir nur auf möglichst schnelle Amortisierung des Kapitals schauen, bleiben wir irgendwann stehen. Heutige Grundlagenforschung ebnet zukünftigen Generationen den Weg. Und wer weiß, vielleicht klappt es doch mal mit der Kernfusion...


    In diesem Sinne liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo Christoph,

    Himalayasalz hat nach den mir zugänglichen Quellen eine ähnliche Zusammensetzung wie Meersalz (mehr Ca und Mg als Steinsalz aus heimischer Produktion) und enthält außerdem noch Eisen (rote Farbe),

    Es wurde Jahrzehnte in den Bioläden gehandelt und mir sind da niemals irgendwelche Gesundheitsversprechen aufgefallen. Hingegen erinnere ich mich daran, dass früher sehr intensiv Meersalz mit Gesundheitsversprechen beworben wurde, das man im Supermarkt erwerben konnte. Weiterhin verkauften die Apotheken früher Mineralstoff-Cocktails, bei denen sie erklärten, dass die alle Spurenelemente enthielten, die der menschliche Körper brauche und machten da auch Gesundheitsversprechen. EU sei Dank darf man das heute nicht mehr ohne Belege.

    Wenn im Himalaysalz übrigens z.B. Bleiacetat enthalten wäre, würdest Du es schon schmecken: Das schmeck süß und ist sehr giftig.

    Ich habe Elektrotechnik studiert und wenn ich "Spannungmessgerät" lese, sehe ich, dass da jemand etwas beurteilen will, von dem er keine Ahnung hat.

    Es gibt keine Spannungsmessgeräte: Es gibt nur Multimeter und die messen Spannung, Strom und Widerstand. Wenn ich die auf Spannung schalten und die Elektroden in die Hand nehme, messe ich nichts! Was man hingegen messen kann, ist der Widerstand des menschlichen Körpers. Das wird zum Beispiel bei den Waagen mit Körperfettbestimmung gemacht. Ich habe selbst so eine. Es ist zwar mehr ein Schätzeisen, aber sagen wir mal so, das Messergebnis hat eine gewisse Korrelation mit dem tatsächlichen Wert.

    Zum Messen des Widerstandes wird übrigens Spannung an den menschlichen Körper angelegt. Elekrotherapie zur Schmerzbehandlung ist mittlerweile schon in der Schulmedizin angekommen. Mir fallen da also gleich 2 Möglichkeiten ein, dass hinter dem was die von Dir beobachtete Dame so macht, irgendwo ein Stückchen Wahrheit steckt.

    Rein pilzlich: Ich habe mit meinem Multimeter auch schon mal den elektrischen Widerstand von Pilzen gemessen. Es ging um die Frage, ob denn statische Aufladung zur Verbreitung der Sporen beiträgt. Das wurde mal im Tintling diskutiert.

    Gruß,

    Marcel

  • Hallo Marcel,

    selbstverständlich gibt es ein Spannungsmessgerät, Schaltzeichen V. Dass das aktuell überwiegend in der Bauform mit vielen anderen Meßgeräten und -bereichen zum Multimeter kombiniert wird, ändert daran nichts. Recht hast Du, dass wohl die Einstellung Widerstandsmessung verwendet wurde ...

    Mit dem Vorwurf "keine Ahnung" sollte man sich zurückhalten ... Christoph ist gelernter Physiker.

    Am Himalajasalz stört mich hauptsächlich die Ignoranz der Geographie, Hauptsache Marketing, ob richtig oder falsch ist drölftrangig. Rein aus der Sicht des Marketind gesehen, genial, ein Pfennigprodukt zum 100fachen Preis zu verkaufen.


    LG, Bernd

  • Wutzi:

    Was du vermutlich meinst, ist medizinische Forschung. Und ja, in Krebsforschung und in Stammzellenforschung wird sehr viel Geld gesteckt.


    Mein persönliches Credo: wir brauchen mehr Grundlagenforschung. Unsere heutige Technik basiert auf der Grundlagenforschung des Endes des 19. Jhdts. und des (oft Beginns) des 20. Jhdts. Wenn wir nur auf möglichst schnelle Amortisierung des Kapitals schauen, bleiben wir irgendwann stehen. Heutige Grundlagenforschung ebnet zukünftigen Generationen den Weg. Und wer weiß, vielleicht klappt es doch mal mit der Kernfusion...

    Hallo Christoph,

    ich versuch's noch mal. Mein erster Satz war, dass es mir nicht um das Ob, sondern um das Wie in der Grundlagenforschung geht. Ich hatte allerdings versäumt zu erklären, dass es das Beharren auf Tierversuchen in der Grundlagenforschung ist, was mich umtreibt. Es verschlingt mehr und mehr Ressourcen. Dabei ist es weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit gelungen, Ersatzmethoden zu den Tierversuchen zu entwickeln.


    Warum eigentlich sollen Tiermodelle auch in der Zukunft das Nonplusultra bleiben? Tiermodelle sind ungenau und versagen in zahllosen Fällen. Ich nehme mal zwei Beispiele aus der Anwendung: Die Alzheimerforschung hat trotz dreißigjähriger Forschung an der Maus gar keine Fortschritte gebracht, ebenso wie die Pneumonieforschung. In beiden Fällen gibt es inzwischen aber Ergebnisse an Modellen mit menschlichen Zellen, die optimistisch stimmen. Die Maus ist kein Minimensch, die genetischen Übereinstimmungen liegen im Promillebereich. Grund genug, über neue Wege nachzudenken, finde ich.


    Wir wissen nur ansatzweise, wozu Pilze in der Lage sind und wir wissen schon heute, dass es erfolgreiche Computermodelle, mathematische und andere Modelle gibt um Prozesse zu modulieren. Die Erforschung neuer Methoden ist nur möglich, wenn man Geld in die Hand nimmt und vorurteilsfrei Neues ausprobiert. Das darf durchaus verrückt erscheinen, finde ich. Vor dem Hintergrund, was wir über die Fähigkeiten von Schleimpilzen wissen und vor allem vor dem, was wir nicht wissen, warum also nicht an Pilzen forschen? Forscher die Neues gewagt haben, erschienen ihrer Umgebung immer verrückt. Waren sie erfolgreich nannte man das genial.


    Ich nehme mal das Handy als Beispiel. Wie hättest du vor 30 Jahren reagiert, wenn ich dir gesagt, dass du mit einem kleinen Kästchen telefonieren, Musik hören, Nachrichten versenden und deine Heizung steuern kannst? Du hättest vermutlich gesagt, träum weiter und gedacht, die spinnt doch. Das Handy gibt es nur, weil sich Heerscharen von Wissenschaftlern mit Unsummen Geldes seiner Entwicklung gewidmet haben.


    Ich zitiere mal aus einem Schreiben von Prof. Lauster - von der TU Berlin von 2014. Er leitet die Abteilung für Medizinische Biotechnologie:

    "Es gibt eine Reihe humaner Erkrankungen, die von hoher klinischer Bedeutung sind. Dazu gibt es Mausstämme oder Rattenstämme, die einige Charakteristika dieser Erkrankungen zeigen, wo die wissenschaftlichen Erkenntnisse bislang kaum oder gar nicht auf den Menschen übertragbar waren. ... Ganze Arbeitsgruppen haben sich auf die Studien an diesen Tieren verlegt und die wissenschaftliche Reputation darauf aufgebaut. Neue Ergebnisse lassen sich relativ leicht veröffentlichen, da die Beurteilung immer aus der „Community“ selbst kommt. Auf der Basis der Veröffentlichungen lassen sich neue Projekte einwerben, das System ist in gewisser Weise selbsterhaltend, hat den Bezug zur menschlichen Erkrankung aus dem Fokus verloren, sich ganz der Grundlagenforschung an den speziellen Tieren verschrieben. Für einen Wissenschaftler, der einmal in so einer Sackgasse gelandet ist, ist es sehr schwer, da wieder raus zu kommen. Er (oder sie) hat ja die Karriere darauf aufgebaut und hat nicht die Zeit, sich in ein anderes Gebiet einzufinden. Der Vertrag ist in der Regel zeitlich eng befristet (und thematisch vorgegeben) und da ist es nachvollziehbar, dass man auf dem Pfad bleibt, der den Lebensunterhalt sichert. Die wissenschaftliche Kompetenz ist durch die Publikationen belegt und die Basis für jede Folgebeschäftigung damit erreicht.“


    Das Geld was in solche selbst erhaltende Systeme fließt ist aus meiner Sicht herausgeworfenes Geld, weil der Erkenntnisgewinn nicht im Verhältnis steht zu dem Förderungsaufwand. Hier muss umgesteuert werden.


    Eine Maus ist ein Wirbeltier. Ebenso wie Hund, Katze oder Pferd dürfen einer Maus ohne Grund weder Leiden, Schmerzen noch Ängste zugefügt werden. So jedenfalls das Tierschutzgesetz. Jetzt bin ich mal ganz fies: Stell dir vor, wie es deinem Hund gehen würde, wenn er für Tierversuche Stufe 2 oder 3 eingesetzt werden sollte. Unvorstellbar!

    Das Leiden der namenlosen Labortiere ist abstrakt ist. Für mich ist es kein Betriebsunfall, dass der Tierschutz im Grundgesetz steht. Ich finde, nach 20 Jahren sollten da endlich Taten folgen.


    Wir beharren auf archaischen Forschungsmethoden, wir zu bequem sind, neu zu denken und andere Wege zu gehen. Ich bin keine militante Tierschützerin und ich will Tierversuche nicht von jetzt auf gleich verbieten. Aber ich will, dass wir so bald wie möglich davon wegkommen und das ist eben nur möglich, wenn man Neues wagt. Denn klar ist auch, dass wir heute noch nicht darauf verzichten können. Die aktuelle Begründung hast du ja beschrieben.


    Ich lerne jeden Tag etwas Neues über Pilze und bin fasziniert davon, wozu sie in der Lage sind. Sie waren der Ursprung unseres Lebens und sie sind allgegenwärtig. Sie werden ganz sicher einen Beitrag für das (Über)Leben auf diesem Planeten in der Zukunft spielen. Ich gebe zu, manchmal geht meine Phantasie mit mir durch, aber ich bin ganz sicher, dass das "Wissen" und die Fähigkeiten der Pilze noch für etliche Überraschungen gut sein werden.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Servus Marcel...


    Ich habe Elektrotechnik studiert und wenn ich "Spannungmessgerät" lese, sehe ich, dass da jemand etwas beurteilen will, von dem er keine Ahnung hat.

    Es gibt keine Spannungsmessgeräte: Es gibt nur Multimeter und die messen Spannung, Strom und Widerstand. Wenn ich die auf Spannung schalten und die Elektroden in die Hand nehme, messe ich nichts!

    willst du jetzt Stereotypen bezüglich Ingenieuren bestätigen?


    Grundsätzlich: jemandem "keine Ahnung" zu unterstellen, ist nicht nett. Dann gepaart mit der Aussage, es gebe keine Spannungsmessgeräte...


    Hm, wenn ich einen Spezl frage, ob er eine Zange dabei hat und er antwortet mir, es gebe keine Zangen, sowas nennt man Leather Men's Tool, dann würde ich grinsen, weil's ein Scherz ist und er so stolz auf sein Multitool ist.


    Ein Multimeter ist ein "Vielfach" (=multi) "Messgerät" (Meter). Du kannst es auf Spannungsmessung einstellen, dann ist es ein Voltmeter, du nutzt es dann also als Voltmeter. Voltmeter bedeutet, es misst die Spannung (in Volt) und ist dann ein Spannungsmessgerät.


    Und natürlich gibt es auch reine Voltmeter, die man nicht umschalten kann, um andere Größen zu messen. Ich nutze die oft, denn ich bin u.a. Physiklehrer. Ich habe Physik und Biologie studiert, bin später aber ins Lehramt quer eingestiegen (nicht, dass du jetzt anfängst, Lehramtsstudium madig zu machen, ich habe nicht auf Lehramt studiert - was nicht heißt, dass ich Lehramtsstudium schlechtreden würde, nur zur Info).


    Falls du mir nicht folgen kannst, dass es Spannungsmessgeräte gibt, dann - denke ich - können wir uns das hier eh sparen. Falls du mir aber gar nicht glauiben solltest, dass es Messgeräte gibt, mit den man die Potentialdifferenz messen kann bzw. elektrische Spannung messen kann, dann schau dir das Bild an, das du hier findest: Heschen Voltmeter, rechteckig, analoge Anzeige, Volt-Spannungsprüfer Modell 670, DC 0-30 V, Klasse 2.0.: Amazon.de: Gewerbe, Industrie & Wissenschaft


    (nicht bestellen, will keine Amanzonwerbung machen)


    Mit meinen Schülerinnen und Schülern nutze ich solche Geräte, weil sie eben nur Spannung messen und man nichts falsch einstellen kann.


    Wenn du Elektrotechnik studiert hast, sollte dir eigentlich auch klar sein, wie solche Messgeräte funktionieren und dass sie existieren.


    Zurück zum Thema - Digitalgeräte... Ja, da kann man, weil so einfach zu bauen, den Innenwiderstand umschalten und z. B. statt der Spannung auch die Stromstärke messen oder auch den Widerstand. Details der Problematik in einem Stromkreis Spannung und Stromstärke zu messen, spare ich mir einfach (die Messung beeinflusst das zu messende System, ein Innenwiderstand bei der Stromstärkemessen kann nich null sein, bei der Spannungsmessung nicht unendlich).


    Zurück zu dem, was ich gesehen habe. Da wurde ein sehr empfindliches Voltmeter (von mir aus auch Multimeter, das auf die Einstellung "Mikrovolt" gestellt wurde - und nein, es war kein 7,99 Euro-Teil von Konrad) verwendet.


    Hast du mal mit deinen beiden Händen die beiden Anschlüsse eines auf sehr hohe Empfindlichkeit eingestellten Voltmeters (sorry: Multimeters, das auf Spannungsmessung geschaltet ist) angefasst? Natürlich bekommst du eine Anzeige.


    Deine Haut ist keine Äquipotentialfläche, es sei denn, du hast dich goldfingermäßig mit Metall (Gold?) überziehen lassen. Der Längswiderstand der Haut ist viel zu groß. Du wirst immer eine Potentialdifferenz messen, wenn du rechte und linke Hand vergleichst. Es reicht das Händeschütteln (war vor Corona). Oder sich durch die Haare zu gehen. Müsste auch im Millivoltbereich gehen. Mikrovolt ist aber lustiger, spektakulärer.


    Was man hingegen messen kann, ist der Widerstand des menschlichen Körpers. Das wird zum Beispiel bei den Waagen mit Körperfettbestimmung gemacht. Ich habe selbst so eine. Es ist zwar mehr ein Schätzeisen, aber sagen wir mal so, das Messergebnis hat eine gewisse Korrelation mit dem tatsächlichen Wert.

    Zum Messen des Widerstandes wird übrigens Spannung an den menschlichen Körper angelegt. Elekrotherapie zur Schmerzbehandlung ist mittlerweile schon in der Schulmedizin angekommen. Mir fallen da also gleich 2 Möglichkeiten ein, dass hinter dem was die von Dir beobachtete Dame so macht, irgendwo ein Stückchen Wahrheit steckt.

    Wie kommst du auf Körperfettbestimmung? Natürlich kann man den Widerstand des Menschen messen. Und klar, man legt eine Spannung an, um Widerstand zu messen - Ohm'sches Gesetz fällt mir da beiläufig ein.

    Und ja, man kann auch Elektrotherapie machen.


    Du willst mir jetzt aber nicht ernsthaft erklären wollen, dass Betrüger, die Kontaktspannungen und leichte Aufadungen messen, um Esoteriker abzuzocken jetzt von dir verteidigt werden, weil es ja auch Elektrotherapien gibt?! Ernsthaft?


    Ich fürchte, irgendwas läuft hier sehr schief.


    habe ich dich zu sehr geärgert, weil ich dir beispielsweise geraten hatte, Schlüssel zu nutzen? Oder dass ich bei den Nadelwaldrotkappen auf Literatur hinwies und erneut auf einen Schlüssel? Dann möchte ich das hier klarstellen: Ich nutze gerne Schlüssel. Ich habe dadurch einges an Pilzarten und -gattungen kennenlernen können. Ob Du das willst oder andere Wege gehen willst, ist mir sowas von egal. Ganz ehrlich. Und von mir aus kannst du auch versuchen, Täublinge durch zigmales Anschauen von Bilderbüchern zu erlernen. Ich gehe da einen anderen Weg. Ich betreibe das Hobby Pilze aber auch sehr intensiv. Es war ja früher mein Beruf - und mir macht es eben Spaß, hier weiterhin tief reinzugehen. Ich versuche auch gerne, anderen Hilfestellung zu geben (und war früher auch sehr dankbar, dass mir geholfen wurde - ich gebe da gerne viel zurück). Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Wer meine Tipps nicht anwendet, wendet sie nicht an. Gar kein Problem. Muss niemand - jeder lebt sein Hobby, wie er/sie will. Aber deshalb das als Retourkutsche - warum eigentlich?


    Sollte das, was ich pilzlich gesehen auf deine Postings zur Pilzbestimmung geantwortet haben, aber zur Folge haben, dass du jetzt zwanghaft irgendwas suchst, um zu zeigen, dass ich keine Ahnung habe und selbst bei so was harmlosen wie der Schilderung einer Abzocke mittels technischem Gerät so wenig verstehe, dass ich Elektrotherapie gegen Schmerzen mit Betrugsmasche verwechsle, dann fürchte ich, haben wir ein gewisses Kommunikationsproblem.


    Ich schreibe sicherlich auch immer wieder mal einen rechten Schmarrn - und bin froh, wenn ich dann verbessert werde. Und ja, natürlich gibt es Bleiverbindungen, die man schmecken kann. Ich verstehe auch da den Zusammenhang nicht, was du mir wirklich sagen willst.


    Ich habe nie behauptet, dass in Himalyasalz Bleiazetat ist. Ich habe auch nicht behauptet, dass Uran enthalten ist (ist es vielleicht sogar, aber in so geringer Menge wie anderswo auch). Ich wollte nur sagen, dass Himalyasalz hauptsächlich Salz ist und das Werben mit 84 Elementen irreführend ist. Laien denken sich "wow, 84 Elemente, das ist ja stark, das muss gesund sein". Wer das Periodensystem der Elemente anschaut und sich einen Cocktail aus 84 davon zusammenstellen soll, den er dann trinken soll, würde anders denken.


    Ist aber auch egal. Von mir aus verteidige solche Maschen - hauptsache mir widersprechen. Jetzt weiß ich auch, dass ein Elektrotechnikstudium die Lizenz für den Einsatz eines Multimeters beinhaltet. Wie kann da Physik gegen anstinken?


    Ich werde - des lieben Friedens wegen - dir einfach ein bisserl aus dem Weg gehen. Ist nicht bös gemeint.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Jetzt bin ich mal ganz fies: Stell dir vor, wie es deinem Hund gehen würde, wenn er für Tierversuche Stufe 2 oder 3 eingesetzt werden sollte. Unvorstellbar!

    Servus Claudia,


    nicht nötig. Ich sehe Tierversuche auch kritisch. Und ja, ich kenne Beagles in Not (die Aktion - es geht um Laborbeagles, die vermittelt werden).


    Mir ging es nicht darum, mir ging es um die Kategorie. Grundlagenforschung ist ein Überbegriff.


    Ich versuche es mit einem Bild:

    Jemand ist gegen Massentierhaltung und gegen Pestizideinsatz, gegen riesige Monokulturen, gehen Flurbereinigung und wünscht sich mehr Bezug zur Natur, mehr Artenvielfalt...


    Diese Person schimpft aber dabei gegen "die Landwirtschaft". Dann wären sehr extensiv wirtschaftende Biobauern mit einbezogen. Die Begrifflichkeit ist dann einfach zu weit gefasst.


    Oder noch extremer - als Begriff würde "Ernährung" verwendet werden. "Ich bin gegen Ernährung, denn Massentierhaltung ist sowas von übel". Gemeint ist aber mit "Ernährung" eben die Landwirstschaftsindustrie, die Massentierhaltung ohne Beachtung von Tierwohl betreibt. Der Begriff "Ernährung" beinhaltet das dann, ist aber doch viiiieel zu weit gefasst.


    Wenn ich lese "die Grundlagenforschung erhält zu viel Förderung", dann muss ich aus Überzeugung dagegen argumentieren. Ich finde es gut, dass wir zum Mars fliegen - und das kann jeder anders sehen. Ich finde es gut, dass es CERN gibt - und auch das kann jeder anders sehen. Meist kommt dann, dass CERN keinen Menschen ernährt und keine Butter aufs Brot bringt. ;)


    Nein, ich verstehe nur nicht, wieso du den Begriff Grundlagenforschung nur auf die von dir zitierte medizinische Forschung einengst. Das ist alles ^^ Und nein, ich finde nicht, dass jede Grundlagenforschung mit sehr hohen Aufwendungen gefördert werden muss. Aber selbst medizinische Grundlagenforschung gibt es ohne Tierversuche.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Tricholomopsis, dann sind jetzt alle Missverständnisse restlos beseitigt. Und ja, in meiner Kritik geht es um medizinische Grundlagenforschung, genauer genommen nur um die mit der Maus. Die ist ein mir ein Graus und weil nunmehr auch nachvollziehbar ist, was ich zum Ausdruck bringen wollte und sich das so schön reimt schreib ich jetzt nur noch - und damit ist' aus==Gnolm13.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

    Einmal editiert, zuletzt von Wutzi ()

    • Offizieller Beitrag

    Dann schreibt Christoph halt manchmal linken Schmarrn oder Geradeaus-Schmarrn oder Kaiserschmarrn. Wir sind da nicht so. ==Gnolm4==Gnolm7==Gnolm10


    l.g.

    Stefan

  • Ihr macht's mich fertig. ^^


    A rechter Schmarrn - des is boarisch. Recht wie g'scheid, richtig.. Ein richtiger Unsinn. Richtig als Steigerung von Unsinn. *hihi


    An scheinen Gruß,

    da Christoph

  • Hallo Christoph,

    im Gegensatz zu Dir bemühe ich mich das, was mein Gegenüber schreibt oder was der tut zu verstehen.

    Du wärmst jetzt aus unerfindlichen Gründen wieder die Schlüsseldiskussion wieder auf, wobei Du zeigst, dass Du auch nicht ansatzweise versucht hast, zu verstehen, was ich dazu gesagt habe. Ich hatte ja mehrfach erklärt, dass ich mit gestuften Mustern hantiere und damit unterschiedlich weit komme.

    Du schreibst dann zum Beispiel:

    "Und von mir aus kannst du auch versuchen, Täublinge durch zigmales Anschauen von Bilderbüchern zu erlernen."

    Du unterstellst mir irgendwelches Zeug, womit Du zeigst, dass Du nicht versucht hast zu verstehen, was ich geschrieben habe.

    Man kann nicht "die Täublinge erlernen". Ich hatte ja klar gesagt, das es hilfreich ist, Muster zu erkennen. Dass die dann aber unterschiedlich weit führen. Manchmal nur zur Gattung, manchmal zu einer Artengruppe, Sektion oder wie das systematisch heißt. Mit Glück zur Art.

    Das Rotkappenbeispiel zeigte, dass ich mit meiner Mustererkennung und weiterer Forschung bis zu einer Auswahl von zwei Arten gekommen war.

    Dein Beitrag war ganz hilfreich, weil Du dann ja Merkmale genannt hast, die für Dich eine Trennung erlauben würden.

    Dem hat dann aber jemand widersprochen, der die in Frage kommenden Arten häufiger bei sich findet.

    Über den Verweis auf Schlüssel ärgere ich mich in keiner Art und Weise. Dieser Fall zeigt aber gerade, wie wenig sie helfen. Da hast damit dein eigenes Argument widerlegt.

    Ich werde mir, wenn ich Gelegenheit habe ansehen, ob ich die Merkmale so finde wie benannt oder ob ich auch so ein Kuddelmuddel finde wie von einem anderen Foristen beschrieben.

    Ich werde mir auch bei Gelegenheit die Schlüssel besorgen, befürchte aber dass ich dann auch Stellen finde, in der nach Fichte oder Kiefer gefragt wird und man bei und nicht weiterkommt.

    Du schreibst jetzt:

    "Von mir aus verteidige solche Maschen"

    Ich verteidige oder bekämpfe gar nichts. Ich versuche zu verstehen. "Gesunder Menschenverstand" ist ganz ein schlechter Ratgeber. Nur weil ich etwas nicht verstehe, muss es nicht falsch sein. Während meines Studiums musste ich lernen, dass es zum Beispiel real existierende Bauteile gibt, die sich jedem "gesunden Menschenverstand" entziehen.

    Ich nenne mal die "Tunneldiode". Elektronen finden einen Durchgang durch eine eigentlich unüberwindliche Barriere, indem sie sich auf die Heißenbergsche Unschärferelation berufen.

    "Da ihr nicht gleichzeitig genau sagen könnt wo wir sind und wie schnell wir uns bewegen, behaupten wir mal wir hätten einen Tunnel durch die Barriere gefunden."

    Verzeihung ich habe gerade versucht mich in die Gedankenwelt eines Elektrons hineinzuversetzen - sehr esoterisch.

    Weniger Esoterisch: die Barriere ist sehr schmal aber eigentlich zu hoch.

    Die heisenbergsche Unschärferelation oder Unbestimmtheitsrelation (seltener auch Unschärfeprinzip) ist die Aussage der Quantenphysik, dass zwei komplementäre Eigenschaften eines Teilchens nicht gleichzeitig beliebig genau bestimmbar sind. Das bekannteste Beispiel für ein Paar solcher Eigenschaften sind Ort und Impuls.

    Keine Esoterik - so funktioniert ein Bauteil.


    Du schriebst: "Ich habe bei einer Gartenmesse mal einen Stand gesehen, bei dem eine esoterische Dame mit einem Spannungsmessgerät hantierte. Sie geb die beiden Elektroden den Opfern in die Hand. natürlich misst man immer eine Spannung zwischen den beiden Händen." Bei dem von Dir verlinkten Objekt handelt es sich um ein "Voltmeter, rechteckig, analoge Anzeige, Volt-Spannungsprüfer", nicht um ein Spannungmessgerät mit "Elektroden" (heißen eigentlich Prüfspitzen) wie Du schreibst. Als Elektroden kann man Prüfspitzen mit einigem guten Willen nur dann bezeichnen, wenn man Widerstand misst. Dann wird da nämlich Spannung angelegt. Spannungsprüfer baut man in Geräte ein, um festzustellen ob denn die Betriebsspannung da ist oder nicht. (Die deutsche Bahn hat sowas zum Beispiel in ihren Zügen. Das ist auch das einzige Beispiel, das mir einfällt). Für mehr taugen die nicht. Deshalb schreibt der Hersteller "Spannungsprüfer" und nicht Spannungsmessgerät. Und mit so einem Spannungsprüfer wirst Du niemals irgendeine Spannung zwischen den Händen messen. Mit einem Multimeter "misst" auch nichts wirklich, wenn man einem Menschen Prüfspitzen in die Hand drückt. Da kann man lediglich den Messfehler des Geräts überprüfen. Gerade versucht: Hände tauschen dann sollte ja aus den -10mV +10mV werden. Bleibt aber bei 10mV.

    Obwohl ich ja gerade gleichzeitig mein Notebook auf dem Bauch liegen habe und da vielleicht auf dem Gehäuse etwas Spannung liegt. Jeder Techniker, der sein Handwerk versteht, prüft erst mal kurz, ob denn sein Messgerät in Ordnung ist und vor der Spannungsmessung nehme ich gewohnheitsmäßig erst mal je eine Messspitze in eine Hand und dann würde ich gerne 0.0 sehen.

    Damit die Dame da irgendetwas zeigen kann, müsste sie ja bei verschiedenen Menschen verschiedene Resultate zeigen können, die auch reproduzierbar sein müssten, wenn sie zum Beispiel erst Herrn A dann Frau B und dann wieder Herrn A vermisst. Dann sollte sich die Messung von Herrn A und Frau B unterscheiden. Und wenn Herr A das zweite Mal gemessen wird, muss dasselbe wie beim ersten Mal wieder herauskommen.

    Das hätte ich mir mal angesehen, wenn ich da gewesen wäre.

    Da Du mir Sachen unterstellst, die ich nie gesagt habe, habe ich den Verdacht, dass sich das bei dem Bericht über das Verhalten der Dame ähnlich verhält. Und ich möchte den Verdacht äußern, dass bei einer "Gartenmesse" vielleicht folgendes ein Thema sein könnte:

    Elektrokultur – Wikipedia

    Da kämen nämlich Elektroden zu Einsatz.

    Außerdem ein sehr interessantes Thema. Wir haben ja neulich im Vortrag gehört, dass früher die Menschen glaubten, dass Pilze durch Donner entstehen.

    Vielleicht ist denen, aber eine starke Bildung von Fruchtkörpern nach Gewittern aufgefallen. Wenn Elektrizität einen bewiesenen Einfluss auf Pflanzenwachstum hat, warum nicht bei Pilzen?

    Mich beeindruckte immer die Geschichte vom Kannitverstan.

    " Aber auf dem seltsamsten Umweg kam ein deutscher Handwerksbursche in Amsterdam durch den Irrthum zur Wahrheit und zu ihrer Erkenntniß."

    Gruß,

    Marcel


    Gruß,

    Marcel

  • Servus Marcel,


    nochmal: Ich habe Physik studiert. Du kannst mir glauben, ich weiß, was der Tunneleffekt ist. Nett, dass du mir mit Fettdruck hinterlegst, dass das keine Esoterik ist. Vielleicht verstehst du, wie anstrengend es wäre, da jetzt wieder groß drauf zu reagieren. Wo versuchst du da zu verstehen, was ich schreibe? Ich könnte das mit dem Tunneleffekt auch als Unverschämtheit auffassen. Das ist nebenbei gesagt sogar Schulstoff (in Bayern). Aber egal.

    Elektronen finden einen Durchgang durch eine eigentlich unüberwindliche Barriere, indem sie sich auf die Heißenbergsche Unschärferelation berufen.

    Elektronen berufen sich auf die Heisenberg'sche Unschärferelation. Nein, ich lasse es, ich kommentiere das nicht. Ist besser so. Aber: you made my day! Was ist, wenn ein Elektron die Unschärferelation nicht kennt und sich nicht darauf berufen kann? ^^


    Von mir aus kannst du auch darauf beharren, dass man eine elektrische Spannung nicht mit einem Spannungsmesser misst. Und ja, ich dachte mir schon, dass das Foto eines analogen Spannungsmesser dir nicht passen wird - und prompt geht's weiter...


    Was du jetzt mutmaßt... Elektrokultur - davon hatte ich kein Wort gesagt. Merkst du eigentlich noch, was du da schreibst?

    Ich habe früher mal Baumgutachten erstellt und deshalb einem Bekannten, der eine Baumpflegefirma hat, manchmal auf Gartenmessen ausgeholfen. Unser Stand war neben dem Esoterikstand. Und nein, da konnte man keine Pflanzen kaufen. Wir haben zwei Tage lang den Nachbarstand aushalten dürfen... Aber auch das ist egal, warum sollte ich mich da rechtfertigen.


    Du kannst gerne mal Begriffe wie Kontaktspannung, elektrostatische Aufladung oder Äquipotentialflächen googlen. Ich sehe, ich habe eh keine Chance, durchzukommen. Ich gehe daher nicht mehr weiter darauf ein. Es ging auch nie um eine reale Messung, denn eine Aura kann man nicht messen. Jedenfalls glaube ich nicht an eine Aura. Und auch nicht, diese mit einem Messgerät quantifizieren zu können. Ich verstehe auch nicht, warum dir das Thema so wichtig ist. Hak es ab. Ich hätte es nie erwähnen sollen. Vergiss also alles, was ich geschrieben habe. Und ja, von mir aus kannst du schlussfolgern, was du magst. Auch, dass ich null Ahnung von Physik habe. Nur diskutieren will ich das nicht mehr.


    Nur eins noch - zu den Rotkappen, weil pilzig. Sowas nennt sich Diskussion. Andreas kann und soll mir sehr gerne widersprechen. Das führte dann zu einem weiteren kurzen Austausch. Und wer weiß, vielleicht hat er nur eine der drei Sippen bei sich und sieht da aber die volle Variationsbreite. Dafür hat er die stark rötende noch nicht gesehen gehabt. Das ist das spannende an der Biologie. Und durch so einen Austausch gewinnen alle Seiten an Erkenntnis. Es geht weniger darum, wer recht hat und wer wem widerspricht. Es geht um den Abgleich unterschiedlicher Auffassungen von der Abgrenzbarkeit und der Variabilität von Taxa. Das kann auch zum Streit führen (da gibt es genug Beispiele, gerade bei Pilzkundlern). Hier aber nicht, sondern sachlicher Austausch.


    Hier geht es ja eigentlich um Heilpilze bzw. Vitalpilze bzw. um Heterobasidion vs. Ganoderma. Und als Nebenthema um Scharlatanerie.


    Habe also bitte Verständnis dafür, dass ich auf Diskussion rund um Messtechnik nicht weiter eingehe. Ich bin raus aus dieser Diskussion (auf themanbezogene Inhalte von allen Seiten gehe ich gerne ein, aber nicht mehr auf das...).


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Och menno, Christoph, jetzt hab ich mir grad ein Hefe eingeschenkt und die Chipstüte aufgemacht, und jetzt les ich dass es gar keine Fortsetzung gibt! ||

    Bissel schade aber schon auch :saint:

    Habe also bitte Verständnis dafür, dass ich auf Diskussion rund um Messtechnik nicht weiter eingehe. Ich bin raus aus dieser Diskussion (auf themanbezogene Inhalte von allen Seiten gehe ich gerne ein, aber nicht mehr auf das...).


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Tja, Pech gehabt. :giggle:

    Ein gutes Hefeweißbier schmeckt aber immer, auch ohne Unterhaltung von außen ^^

    Wobei: gibt's in Thüringen überhaupt a g'scheids Weißbier:?::saint:

  • Hallo Christoph,

    Tja, Pech gehabt. :giggle:

    Ein gutes Hefeweißbier schmeckt aber immer, auch ohne Unterhaltung von außen ^^

    Wobei: gibt's in Thüringen überhaupt a g'scheids Weißbier:?::saint:

    also ja natürlich - halt importiert aus Bayern ..... Wobei ich ja jetzt in Niedersachsen bin, aber selbst bis hierhin reicht der Mobilitätsradius von Paulaner ^^


    beste Grüße,

    Andreas

  • Hallo zusammen,


    da hier ja eine Fortsetzung der physikalischen Diskussion gewünscht wird, greife ich mal die Tunneldiode auf. Tunneln ist zwar ein quantenmechanischer Effekt, der hat aber erstmal nichts mit der Heisenbergschen Unschärferelation zu tun. Beim Tunneln kommt das Elektron zwar durch eine Barriere, die es klassisch nicht durchdringen kann, weil seine Energie zu gering ist. Jetzt kann man zwar hergehen und argumentieren, daß das in der Quantenmechanik möglich ist, weil das Elektron sich nur eine gewisse Zeit Delta t in der Barriere aufhält und seine Energie deshalb eine gewisse Unschärfe Delta E aufweist, so daß delta E*delta t>hquer/2 ist. Das ist aber KEINE Heisenbergsche Unschärferelation, auch wenn das formal erstmal so aussieht. Unschärferelationen folgen nämlich aus der nicht-Vertauschbarkeit von Operatoren wie z.B. Ort und Impuls. Die Zeit ist in der quantenmechanischen Beschreibung aber kein Operator, sondern einfach ein Parameter. Also gibt es für die Zeit auch keine Heisenbergsche Unschärferelation. Eine Unschärfe zwischen Zeit und Energie ist vielmehr etwas, was für alle Wellen gilt (siehe Fourier-Transformation).


    Björn

  • Hallo zusammen,


    da hier ja eine Fortsetzung der physikalischen Diskussion gewünscht wird, greife ich mal die Tunneldiode auf. Tunneln ist zwar ein quantenmechanischer Effekt, der hat aber erstmal nichts mit der Heisenbergschen Unschärferelation zu tun. Beim Tunneln kommt das Elektron zwar durch eine Barriere, die es klassisch nicht durchdringen kann, weil seine Energie zu gering ist. Jetzt kann man zwar hergehen und argumentieren, daß das in der Quantenmechanik möglich ist, weil das Elektron sich nur eine gewisse Zeit Delta t in der Barriere aufhält und seine Energie deshalb eine gewisse Unschärfe Delta E aufweist, so daß delta E*delta t>hquer/2 ist. Das ist aber KEINE Heisenbergsche Unschärferelation, auch wenn das formal erstmal so aussieht. Unschärferelationen folgen nämlich aus der nicht-Vertauschbarkeit von Operatoren wie z.B. Ort und Impuls. Die Zeit ist in der quantenmechanischen Beschreibung aber kein Operator, sondern einfach ein Parameter. Also gibt es für die Zeit auch keine Heisenbergsche Unschärferelation. Eine Unschärfe zwischen Zeit und Energie ist vielmehr etwas, was für alle Wellen gilt (siehe Fourier-Transformation).


    Björn

    ==Gnolm4:grofl:. Genau. Das musste mal gesagt werden, Björn. Ich lese da zwar Worte, chinesisch ist es ja schon mal nicht, mehr verstehe ich nicht davon. Aber Ich amüsiere mich übrigens jedes Mal köstlich über den Austausch von euch Physikern hier.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Grüezi


    Ich kann nur staunen was das Wort Heilpilze alles auslösen kann. ^^


    Ich habe übrigens in einem Bioladen auch mal so ne Esotante mit so einem lustigen Gerät gesehen. Die Verkäuferin wollte mir weismachen das sei super, eine richtige eierlegende Wollmilchsau. Jeder Arzt muss mindestens 0.5l Blut und wahrscheinlich noch eine Urinprobe ins Labor schicken für all die Werte die das Ding mit bisschen Strom messen können soll. Ich hab dann kurz den Namen gegoogelt der auf dem Gerät stand. Kann man für unter 100 Fr. in dubiosen Onlineshops bestellen aber soll soviel können wie ein ganzes Labor? Ja ne, is klar. Selber schuld wer das glaubt...

  • Hallo Philipp,


    ich habe mir für 3875 € ein kleines USB-Pad geholt, mit dem ich die positive Energie aus solchen Onlineshops direkt mit Handauflegen in den Körper laden kann. Das Pad bezahlt sogar mit Sofort-Pay die tollen Sitzungen ohne meine Hilfe. Das hilft mir dann die Physik von Björn zu verstehen, die komplizierter klingt als sie auf unterster Verständnisebene ist.


    Wichtig ist mir aber, dass man den nützlichen wissenschaftlichen Hintergrund bei der Beschäftigung mit Pilzinhaltsstoffen erkennt auch wenn dies oft von Geschäftemachern esoterisch missbraucht wird. Pilze sind nun mal chemische Wunderfabriken und voller Geheimnisse und Geheimstoffe.


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • Hallo,

    Wichtig ist mir aber, dass man den nützlichen wissenschaftlichen Hintergrund bei der Beschäftigung mit Pilzinhaltsstoffen erkennt auch wenn dies oft von Geschäftemachern esoterisch missbraucht wird. Pilze sind nun mal chemische Wunderfabriken und voller Geheimnisse und Geheimstoffe.

    ja, bei allem Geflachse hier ist das ein wahres Wort, das ich voll unterschreiben kann!

    Wobei ich so naiv bin und glaube, dass niemand hier in Frage stellt, dass es in Pilzen teilweise sehr wertvolle Inhaltsstoffe gibt, und auch dass wir noch vieles in Pilzen entdecken können was dort noch schlummert.


    beste Grüße,

    Andreas