Zweierlei Ascobolus

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  • Hallo zusammen,


    in letzter Zeit fand ich öfters diverse Ascobolus.

    Kann sein, dass die beiden Arten, die ich hier habe nix Neues sind, aber wäre schön wenn ihr trotzdem mal drüber schaut.


    Den ersten hab ich fürs erste Ascobolus crenulatus benamst.

    Substrat: Reh

    Apothecium: 700-900µ

    Ascus: ca. 100x10µ

    Sporen: 11,9-12,6-13,1 x 6,5-6,8-7,2µ


    Der zweite Ascobolus der folgt, sollte Ascobolus furfuraceus sein.

    Substrat: Highland-Rind und weitere Funde auf Pferd

    Apothecium: ca. 1,5mm

    Ascus: 170-190 x 20µ

    Sporen: 23,5-24,2-24,8 x 10,8-11,0-11,2µ


    Ich hoffe, dass ich mit der Bestimmung richtig liege; falls nicht bin ich gespannt, wo ich beim Bestimmen falsch abgebogen bin :cool:


    Beste Grüße

    Martin

  • Schöne Vorstellung zweier interessanter Dungbecherchen, Martin!:thumbup:

    Den ersten hab ich fürs erste Ascobolus crenulatus benamst.

    Keine Einwände. Die kleinen elliptischen, polar etwas abgestumpften Sporen und nur wenig anastomosierenden Sporen charakterisieren die Art gut.

    Der zweite Ascobolus der folgt, sollte Ascobolus furfuraceus sein.

    Hier melde ich leichte Zweifel an. Ich kenne die häufige Art eher gelbgrün mit größeren und deutlich anastomosierenden Sporen.

    Du zeigst eine recht blasse Art mit nur wenigen Furchen auf der Sporenoberfläche und kaum Anastomosen.

    Ich hoffe, dass ich mit der Bestimmung richtig liege; falls nicht bin ich gespannt, wo ich beim Bestimmen falsch abgebogen bin

    Ich würde nochmal zum Schlüsselpunkt 20 (S. 97) bei Van Brummelen gehen.

    Dort steht u.a. Epispor mit nur wenigen, selten anastomosierenden Längsfurchen, 1 - 6 Furchen auf jeder Seite sichtbar.

    Das führt zu Ascobolus michaudii, den ich hier gern ins Rennen werfen möchte.

    Auch wenn die Sporen dafür ein wenig zu groß scheinen. Mit 23 x 11 µm fand Matthias in seinem Portrait allerdings ähnlich große Sporen.


    Die Alternive bei Punkt 20 lautet: Epispor mit enger angeordneten und häufig anastomosierenden Furchen, 7 - 12 sichtbar pro Seite.

    Das sehe ich auf Deinen Sporenbilder nicht.

    Über dieses Schlüsselmerkmal landet man dann im weiteren Verlauf bei dem von Dir genannten Ascobolus furfuraceus.


    Fazit: Ich denke, nur um diese beiden Arten geht es hier.

    Ohne allerdings diese Art in ihrer Gesamtheit gesehen zu haben, vermag ich mich hier nicht festzulegen.

    Da müsste man schon alle Sporen einer Probe checken und vieles mehr.


    Ascobolus michaudii wäre eine in Deutschland sehr selten gefundene Art. Da würde ich Dich bitten, einen Beleg anzufertigen.


    Liebe Grüße,

    Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo Nobi,

    vielen Dank für den interessanten Hinweis auf A. michaudii :daumen:

    Ich habe das nochmals gecheckt mit dem Schlüssel von van Brummelen und mit dem Schlüssel van Brummelen&Doveri 2004.

    Mehrere Fruchtkörper beobachte ich schon seit ca. einer Woche und war rasch auf der A. furfuraceus Schiene. Bei einer ersten Messung, von weit entwickelten Sporen, kam ich auf eine durchschnittliche Sporengröße von 22,5-10,9µ die ich aber nur zur goben Vorbestimmung gemessen hatte, da sie sich noch im Ascus befanden. Möglich ist auch, dass ich bei der späteren Sporenmessungen unbewusst dazu neigte die größeren Sporen zu messen, da auch ich sie für A. furfuraceus grenzwertig klein hielt.

    Auch hatte ich erwartet, dass die Apothecien bei Reife ins grünliche umschlagen....aber das tuen die auch nicht:/

    So gesehen wäre A. michaudii wohl eine echte Alternative.

    Allerdings hatte ich tags zuvor, auch Sporen fotografiert, wo die Furchen des Epispor etwas enger angeordnet schien:

    Wie auch immer, ein paar Pilzchen sind noch auf der Highlandprobe.

    Wenn die reif sind, gucke ich da noch mal drauf und lege was fürs Herbarium zurück.

    Fazit: Die coprohilen Pilze sind nach wie vor eine sehr interessante Facette im Reich der Funghi.


    Beste Grüße

    Martin