Dacryobolus sudans 21.02.21

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 3.086 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,


    am 21.02.21 konnte ich an einem vermoderten Holzstück (wahrscheinlich Fagus) diesen Rindenpilz finden.

    Der Frk. hat kleine Spitzen ausgebildet. Die Basidien sind 4-Sporig, ob diese Basalschnallen haben konnte ich nicht erkennen.

    Auch konnte ich nicht erkennen, ob die Hyphen Schnallen haben.

    Hier sind die Bilder:
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    Ich bin gespannt auf eure Ideen zu diesem Fund.


    VG : Thorben

  • Hallo Thorben,


    ich würde mal mit Kneiffiella (floccosa) vergleichen oder Alutaceodontia alutacea. Kommt drauf an, ob die Hyphenende die aus den Spitzen rausstehen eher röhrig sind mit leicht verdickten Wänden oder eher septiert und dünnwandig. Falls es überhaupt solche Strukturen in der Spitze der Zähnchen/Warzen gibt, ich kanns auf deinen Bildern nicht gut genug erkennen.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Hallo Andreas,


    die Alutaceodontia alutacea scheint gut zu passen und ich fand auch diese septierten und dünnwandigen Hyphenenden.

    7.


    VG : Thorben

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Mal differentialdiagnostisch:
    Wie würde ich das jetzt von Dacryobolus sudans unterscheiden?
    Die Tropfen sollen da ja nicht immer konstant sein, und von den zusammengeklebten Büscheln von Pseudozystiden käme das doch auch hin?
    Sporen wären wohl etwas zu lang, aber eventuell ja auch noch im Variationsspielraum... Die Basidien wirken so lang und schlank, könnte man daraus noch ein Merkmal konstruieren?
    Die Idee von Andreas finde ich natürlich gut - nach kurzem vergleich, weil die Alutaceodontia kenne ich auch nicht "persönlich", würde mir aber eben den Dacryobolus schon auch ganz schön ähnlich vorstellen.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    also die Hymenialzystiden sind relativ ähnlich bei den beiden arten, aber die austretenden Hyphenenden in den Warzen/Zähnchen sind deutlich unterschiedlich: bis 200 µm lang bei Dacryobolus, unseptiert oder mit schnallenloser Sekundärsepte, meist harzig verklebt; dagegen unter 100 µm lang bei Alutaceodontia, aus mehreren Zellen bestehend die mit beschnallten Septen voneinander abgetrennt sind und sogar bisweilen etwas eingeschnürt an der Septe, nie mit amorpher harziger Masse.

    Makrosopisch ist Dacryobolus meiner Erfahrung nach viel zerstreuter warzig und ähnelt darin manchmal sehr Resinicium bicolor. Alutaceodontia ist dagegen ganz dichtwarzig, eher wie ein Xylodon rimosissimus z.B.


    beste Grüße,

    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Andreas!


    Danke dir. :thumbup:

    Ein paar Details kann ich damit schon etwas besser einordnen. Am besten ist natürlich immer, die PIlze selbst mal in der Hand und unter den Linsen gehabt zu haben - aber das kommt vielleicht noch. Mal sehen.



    LG; Pablo.

  • Hallo,


    erstaunlich, wie locker-warzig der trocken geworden ist. Offenbar habe ich Dacryobolus sudans bisher immer nur getrocknet gesehen, denn SO erkenne ich ihn auch gleich wieder (abgesehen von Resinicium bicolor das ähnlich aussehen kann). Aber durchfeuchtet so dicht-zähnig hätte ich nicht gedacht ....


    beste Grüße,

    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Servus!


    Ach, dann muss man aber schon damit rechnen, daß eben die Sporen auch etwas größer sein können als in manchen Literaturquellen angegeben.

    Was mir ja so komisch vorkam, war ja acuh die (erahnte) Form der Basidien (langunddünnundirgendwiezylindrisch).

    Mei, ich bin jedenfalls gespannt, wie das aussieht wenn ich die mal selbst unterm MIkro habe.



    LG; Pablo.

  • thorben96

    Hat den Titel des Themas von „Unbekannte Corticiaceae mit "spitzen Frk." 21.02.21“ zu „Dacryobolus sudans 21.02.21“ geändert.