Wuppertaler Ascomyceten 28.02.2021

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 4.741 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von hilmgridd.

  • Hallo zusammen,


    bevor wir hier den großen Kälteeinbruch im Januar hatten, hatte eine Pilzfreundin im Wuppertaler Süden eine riesige Ansammlung von Sarcoscyphas entdeckt. Das erforderte natürlich ein wenig Mikroskopierarbeit. Also habe ich mich am letzten Sonntag auf den Weg gemacht um nach den Fruchtkörpern Ausschau zu halten. Am Standort habe ich dann auch direkt die freigeschlagene Trasse unter einer Hochspannungsleitung entdeckt, wo sich die Pilze befinden sollten. Mein Blick ging also sofort in die Gehölze, die dort links und rechts des Weges standen und wo es zum Teil Totholz gab. Aber von den angeblich hunderten Fruchtkörpern war weit und breit nichts zu sehen. Nachdem ich also gute zwanzig Minuten immer weiter vom Weg entfernt gesucht hatte, erspähte ich oben auf dem Weg eine bekannte Gestalt. Es war Jörg, der den Standort dort kannte und ahnte, daß ich mich dort auf die Suche gemacht hätte. Als ich ihm klagte, daß ich noch keine Pilze gefunden habe, war er sehr erstaunt, da doch angeblich die ganze freigeschlagene Trasse damit voll wäre. Und in der Tat, wieder oben angelangt präsentierten sich die Sarcoscyphas in rauen Mengen. Aber wenn man nicht direkt auf der Freischlagfläche sucht, findet man die natürlich nicht. Insgesamt also ein eher ungewöhnlicher Standort für Sarcoscypha, die ich sonst eher auf Totholz im Wald kenne und nicht auf Holzhäckseln. Scheinbar schmeckt ihm die Weide aber auch in kleiner Form :D

    Mikroskopisch ergab sich dann ohne Zweifel Sarcoscypha austriaca:


    Im Anschluß sind wir dann das Gelpetal hinaufgewandert. Kurz vor Ende des Tales kamen wir an einen Baum, an dem Jörg meinte, dort würden Lebermoose wachsen und man könne ja mal nach Mniaecia jungermanniae schauen, auch wenn es noch recht früh im Jahr war. Nach kurzer Suche hatte Jörg dann auch das Lebermoos ausfindig gemacht. Ich holte also meine 10-fach Lupe heraus, inspizierte das erste Stück Moos und hatte direkt Fundglück. Offenbar sind diese kleinen Pilze für mich deutlich einfacher zu finden, als die großen roten Brocken von oben :D Insgesamt gab es auch hier einen sehr ausgeprägten Bestand dieses sehr hübschen Pilzes:


    Björn

  • Zwei schöne Becher hast Du da gefunden, Björn!:thumbup:

    Glückwunsch zur Mniaecia. Die scheint mir allerdings deutlich häufiger als es Pilze-Deutschland zeigt.

    Meiner Meinung ein klarer Fall von Unterkartierung. Allein in Sachsen haben wir fast 30 Datensätze, die allerdings noch in Pilze-Deutschland fehlen.


    LG, Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • Hallo Nobi,


    gefunden habe ich ja nur einen der beiden Becher, auf den anderen mußte man mich stoßen :D Bei der Mniaecia kann ich mir sehr gut vorstellen, daß die unterkartiert ist. Das ist ja wirklich ein Pilz, den man nur bei gezielter Suche entdecken kann und der einem nie einfach so im Vorbeigehen ins Auge springt.


    Björn

  • Hallo Björn,


    die Mniaecia ist immer wieder eine Augenweide und ist tatsächlich nicht selten.

    Siegfried Woike hat von einigen Funden in NRW in seiner Arbeit "Beitrag zum Vorkommen des Schlauchpilzes Mniaecia jungermanniae im Bergischen Land (NRW) " berichtet.

    So konnte er in 15 verschiedenen Städten (überwiegend im Bergischen Land) in NRW den Pilz nachweisen.

    Falls jemand die Arbeit haben möchte bitte melden.


    VG : Thorben

  • Zwei schöne Becher hast Du da gefunden, Björn!:thumbup:

    Glückwunsch zur Mniaecia. Die scheint mir allerdings deutlich häufiger als es Pilze-Deutschland zeigt.

    Meiner Meinung ein klarer Fall von Unterkartierung. Allein in Sachsen haben wir fast 30 Datensätze, die allerdings noch in Pilze-Deutschland fehlen.


    LG, Nobi

    Hallo Nobi,

    in welchen Höhenlagen wurde dieser Pilz gefunden? Meinste ne Nachsuche bei mir ( 550 m + ) lohnt sich?

    Liebe Grüße aus dem Vogtland

    die Schwarzhex

    :gwinken: Sandra

    (PC 100 - 10 (fürs APR 2020) = 90 - 15 (APR 21) = 75-10 (APR22) = 65 + 7 (APR 22 Auflösung) - 5 (Rätsel-Gedicht)= 67 - 10 (APR 23) = 57 + 5 Gnanzierung = 62 - 10 (Ast-Wette gegen Björn) = 52 - 10 (APR 24)- 1 (legaler Bestechungsversuch im Vorfeld des APR zugunsten GI)= 41 + 21 (Thorwulf Spende)= 62 + 38 (Hannes2 Spende) = 100 PC :gbravo:

  • Hallo Nobi,

    in welchen Höhenlagen wurde dieser Pilz gefunden? Meinste ne Nachsuche bei mir ( 550 m + ) lohnt sich?

    Lohnt sich unbedingt, Sandra!

    Ich hatte den u.a. im Tharandter und Werdauer Wald, also um 300 m. Der geht sogar bis in alpine Lagen.

    Wichtig ist, das ein Wirtsmoos vorhanden ist, also ein Lebermoos der Jungermanniales.

    Schau mal im Quellbereich kleiner Bäche, dort sollte es im Ufersaum solche Moose geben.

    Auch an relativ trockenen Pionierstandorten wie Erdaushub oder Grabenrändern kann man fündig werden.


    Sobald das eigentlich grüne Moos bläuliche Reflexe hat, könnte es die Art sein.

    Die Apothecien sind allerdings so klein, dass Du sie selbst mit einer Lupe kaum erkennen wirst.


    Ich drücke Dir die Daumen.


    Nobi

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    Chips: 72

  • Die Apothecien sind allerdings so klein, dass Du sie selbst mit einer Lupe kaum erkennen wirst.

    Herausforderung angenommen! :gwinken:

    Momentan liegen hier aber wieder einige Zentimeter Schnee! Das Moos muß sich noch gedulden!

    Liebe Grüße aus dem Vogtland

    die Schwarzhex

    :gwinken: Sandra

    (PC 100 - 10 (fürs APR 2020) = 90 - 15 (APR 21) = 75-10 (APR22) = 65 + 7 (APR 22 Auflösung) - 5 (Rätsel-Gedicht)= 67 - 10 (APR 23) = 57 + 5 Gnanzierung = 62 - 10 (Ast-Wette gegen Björn) = 52 - 10 (APR 24)- 1 (legaler Bestechungsversuch im Vorfeld des APR zugunsten GI)= 41 + 21 (Thorwulf Spende)= 62 + 38 (Hannes2 Spende) = 100 PC :gbravo: