Seltsamer Porling

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 4.023 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo,
    meinen Einstand hier im Forum "feier" ich mit einem Porling, der mir Rätsel aufgibt. :)

    Der Baum ist wohl ein Ahorn, rundherum standen fast ausschließlich Buchen. Umliegend hat's einiges an Laubholz-Harzporling und die resupinate Unterseite würd auch dazu passen. Was nicht passt sind die Farben und das Substrat ist auch anders als bei den anderen, die wachsen allesamt an viel stärker verrotteten, schwarzen und meist liegenden (Buchen-)Stämmen. Geruch ist unauffällig, leicht pilzig. Bjerkandera fumosa oder Rigidoporus populinus wären m.M.n. noch möglich. Weiß es jemand genauer?

  • GriasDi Andi,

    das sollte Oxyporus populinus sein. Der Treppige Steifporling. Ich finde ihn auch am häufigsten an noch lebendem Ahorn. Sehr enge Poren, mehrere Porenschichten und oft moosbewachsene Hüte sind gute Merkmale.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • GriasDi Andi,

    das sollte Oxyporus populinus sein. Der Treppige Steifporling. Ich finde ihn auch am häufigsten an noch lebendem Ahorn. Sehr enge Poren, mehrere Porenschichten und oft moosbewachsene Hüte sind gute Merkmale.

    An liabn Gruaß,

    Werner

    Hallo Werner, Danke Dir!
    123pilze nennt ihn Oxyporus und sehr selten, FoTE Rigidoporus und "widespread and common". Was davon stimmt denn? :)

  • Servus beinand,


    FoTE haben recht - in beiden Punkten ;)


    Die Gattungen Rigidoporus und Oxyporus wurden molekular eingehend untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass einige Rigidoporus-Arten – wie die selten, aber sehr bekannte Art "Rigidoporus" crocatus in Wirklichkeit ein Physisporinus ist und zu den Polyporales gehört (was irgendwie auch makroskopisch passt, das Röten auf Druck, die jung wachsartige Haptik) – während der Rest von Rigidoporus und die klassische Gattung Oxyporus zusammenfallen und in den Hymenochaetales stehen.

    Deshalb heißt der Pilz mittlerweile Rigidoporus populinus.


    Der Name Oxyporus populinus hat sich nur so eingebürgert, da die betreffenden Arten häufiger als die "klassischen" Rigidoporus-Arten sind, sodass es dauern wird, bis es allgmein übernommen wird (Bildernücher, Foren).


    Und ja, Rigidoporus populinus ist wirklich häufig, wird m.E. nur wenig beachtet - wer schneidet schon dicke Trameten durch?


    Das Paper, falls es jemanden interessiert:

    Fang Wu, Jia-Jia Chen, Xiao-Hong Ji, Josef Vlasák, Yu-Cheng Dai (2017): Phylogeny and diversity of the morphologically similar polypore genera Rigidoporus, Physisporinus, Oxyporus, and Leucophellinus. Mycologia 109(5): 749–765. 00275514.2017.1405215


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Servas Christoph,


    das Paper habe ich gelesen, den Inhalt verstanden. Auf Laienebene.


    Was zum Kuckuck aber ist FoTE?


    LG

    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • thx Bernd,


    die zwei Bände hab' ich,


    LG

    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

    • Offizieller Beitrag

    Servus!


    Aha, da hat FoTE das also her - und ich hatte schon beim Durchblättern einen Schreck bekommen.
    Danke für den Literaturhinweis, Christoph!
    Den Artikel muss ich mir auch noch mal durchlesen, aber ich habe ja immer noch den Verdacht, daß bei der genetischen Einordnung bei vielen "Hymenochaetales" irgendwas nicht stimmt. Da gab's ja auch mal dieses "Rickenellaceae - Problem", also eine Familie, wo irgendwann alle möglichen Pilze eingeordnet wurden, auch wenn das weder morphologisch noch ökologisch nachvollziehbar war...
    Egal, einfach mal lesen.
    Für alle, die den Artikel ohne Paywall suchen: >There we go<



    LG; Pablo.