Hilfe bei Pilzbestimmung in Blumentopf

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 4.548 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Hassi.

  • Hi,

    ich beobachte seit Wochen dass sich Pilze in meinem Blumentopf rund um ein Bewässerungs-Ding bilden. Nachdem sie nicht wieder von selbst verschwunden sind wollte ich sie nun Besteimmen um sie als Freund oder Feind zu Klassifizieren. Nachdem der Topf sehr groß ist würde ich das ganze Substrat nicht leicht austauschen können.


    Bitte um Hilfe, ich komme mit meiner Recherche nicht weit - und das was ich gefunden habe war für mcih nciht eindeutig und würde mir nicht gefallen.

    Habe mich bemüht alle Punkte aus der gepinnten Nachricht abzudecken

    - Größe der Fruchtkörper
    Würde ich den Durchmesser auf ca 1 bis 2 cm Schätzen. Höhe ca 4 cm

    - Beschreibung Hut
    Sie stehen sehr dich. Sie sind nicht wirklich rund sondern irgendwie unförmig. Bin mir aber nciht sicher ob das daran liegt, dass sie so dicht stehen

    - Beschreibung Fruchtschicht (das sind die Lamellen oder Röhren)

    Sieht für mcih nach Lamellen aus

    - Beschreibung Stiel

    Ist für mich nur sichtbar wenn ich sie "pflücke", im Topf überhaupt nicht erkennbar. der Stiel ist sehr dünn, wirkte etwas zäh/fasrig, Ring konnte ich keinen erkennen, er wirkt auf mich weiß/braun gefleckt/genattert auf jeden Fall nicht einfärbig.

    - eventuelle Verfärbungen bei Druck und im Schnitt

    wären mir keine aufgefallen, hab ihn nicht angeschnitten

    - Geruch (erst unverletzt, dann angekratzt)

    im Blumentopf wenig, neutral/pilzig. Beim "pflücken" sehr sehr intensiv pilzig

    - evtl. Geschmack (nur für Kenner der wichtigsten Giftpilze)

    hab ich mich nicht getraut

    - Begleitbäume, Substrat

    im Blumentopf, das Substrat ist nicht einheitlich. Es sind diverse Blumenerden drinnen, auch einige mit toten Holz, es ist teilweise auch Staub drinnen (beim Umtopfen von andern Pflanzen aufgekehrt und Erde/Staub vom Zimmerboden in diesem topf "entsorgt")

    - evtl. Bodensäuregehalt (sauer oder basisch)
    die Pflanze ist eine Carolina Reaper

    - evtl. Sporenpulver (vor allem bei Täublingen)
    hätte ich keines gesehen


    Bild des Pilzes (hab ein paar mit einem Blatt Küchenrolle "gepflückt und mit der Küchenrolle dann voneinander getrennt):

    - von oben
    - am Fundort



    - von unten


    - komplett samt Stielbasis



    - Querschnitt (mit Hilfe der Küchenrolle zerrissen)


  • Hi und willkommen im Forum.


    Du hast dir schon viele Mühe gegeben für deine Anfrage, sehr vorbildlich!


    Leider sind die Pilze aber schon ein paar Tage alt wie man daran sieht, dass viele schon gammeln. Ideal sind immer auch Bilder mit Naturlicht ohne Blitz, weil sonst die Farben verfälscht werden.


    So als eventuellen Anhaltspunkt kannst du vlt. mal hiermit und weiterführend hiermit vergleichen sofern ich die Farben korrekt interpretiere. Ist aber bei dem Zustand der Pilze (und von mir momentan <X) nur eine Vermutung.


    LG.

    Bin lediglich fortgeschrittener Anfänger.
    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]

  • Hallo clemo,

    (welcome). Schupfi hat die Lage ziemlich gut eingeschätzt. Du solltest die Pilze einfach früher entdecken oder besser gießen (falls sie vertrocknet sein sollten).

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo,


    das sind meiner Ansicht nach Lepiota elaiophylla, also Olivblättrige Schirmlinge. Die sind zwar tödlich giftig wenn Du sie essen würdest, aber deiner Pflanze schaden sie nicht. Diese Schirmlinge - und um eine Art dieser oder nahe verwandter Gattung handelt es sich m.E. auf jeden Fall - sind Streuzersetzer, die sich von organischen Resten in der Blumentopferde ernähren. Meist treten sie auf, wenn man frisch Erde nachgelegt hat, oder eine neue Pflanze aus dem Fachhandel mitgebracht hat.


    Also: Bitte nicht essen, führt ebenso zu massiven Leberschädigungen wie Grüne Knollenblätterpilze und enthält auch dasselbe Gift. Ansonsten harmlos, beißt nicht und tut auch den Pflanzen im Topf nix.


    beste Grüße,

    Andreas

  • HI,

    danke für die ganzen Antworten. wie ein Tintling sieht das Original wirklich nciht aus.

    wie werde ich die Pilze sicher los?
    Sind die Sporen gefährlich?

    LG
    Clemens

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    der Pilz ist nur gefährlich, wenn jemand den essen würde. So im Blumentopf ist der harmlos; ebenso die Sporen. Wenn du ihn "los" werden möchtest, hilft es die Fruchtkörper abzusammeln und zu entsorgen.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo,


    Die wirst du nur zusammen mit der Pflanze bzw. dem ganzen Topf los.

    Vielleicht gibt es irgendeine Chemie die hilft, die ist in geschlossenen Räumen aber im Zweifel schädlicher als der Pilz.

    Wie gesagt, solange du nichts davon isst, tun sie dir nichts und der Pflanze auch nicht. Die Sporen sind ungefährlich.

    Vorsicht wäre nur bei Kleinkindern im Haushalt geboten.

    Auch gut möglich, dass sie in absehbarer Zeit keine Fruchtkörper mehr bilden wenn diese hier am Ende sind.


    Also meine Empfehlung: Lass sie einfach sein. Wenn sie dich optisch stören kannst du einfach die Fruchtkörper absammeln und in den Kompost tun.


    Gruss Raphael

  • Hallo,


    ja nun, wie die anderen schon sagten, kannst Du den Pilz nur durch kompletten Substratwechsel und gründliches abwaschen der Pflanze losbekommen. Und selbst dann könnten noch Sporen irgendwo hängen geblieben sein.

    Aber das Substrat wird sich absehbar irgendwann erschöpft haben. Meist machen solche Pilze nur ein bis drei Fruktifikationsschübe, vielleicht nochmal einen wenn man irgendwann später nochmal Erde nachlegt.


    Freu Dich an Ihnen, sie sind recht selten, und es ist noch nicht mal bekannt woher sie eigentlich ursprünglich sind. Denn dass es keine einheimische sondern ein eingeschleppte Pilzart ist, das ist ziemlich sicher. Dieser Schirmling tritt bei uns nie im Freien auf, aber hie und da mal in Blumentöpfen.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Hallo Schupfnudel,

    [...]

    . Ideal sind immer auch Bilder mit Naturlicht ohne Blitz, weil sonst die Farben verfälscht werden.

    [...]

    das Problem ist hier das Mischlicht. Unter solchen Bedingungen gibt es Probleme mit dem Weißabgleich. Reines Blitzlicht hat eine Farbtemperatur von 6500K und sollte bei passendem Weißabgleich farbrichtige Aufnahmen ermöglichen. Siehe auch:

    Blitzlicht: Weißabgleich und Mischlicht – so löst Du das Problem - fotocommunity Fotoschule.


    Das Hauptproblem der Fotos ist, daß die Pilze auf weißem Küchenkrepp geknipst wurden. Belichtungsmesser sind auf Mittelgrau (18% Reflexion) kalibriert und das im Bezug auf die Gesamtbildflåche überwiegende Weiß des Küchenkrepps wird dann eben als Mittelgrau wiedergegeben. Die Pilze kommen dann natürlich auch zu dunkel. Eine Belichtungskorrektur von

    +1-2EV könnte hier Abhilfe schaffen. Wenn die Kamera das nicht ermöglicht, sollte man einen dunkleren Karton (oder Vergleichbares) als Unterlage wählen.


    Viele Grüße Ralph