unbekannter Pilz im Garten

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.601 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von keineAhnung.

  • Hallo miteinander,


    bin heute wieder auf Photos von einem Pilz in unserem Garten gestoßen, der seit wenigen Jahren sich dort scheinbar wohl fühlt, den aber bisher keiner identifizieren konnte. Auch über die teilweise sehr guten Bestimmungstools habe ich nicht wirklich einen identischen Pilz gefunden. Vielleicht könnt ihr mir ja helfen. Auf den Bildern ist der markante Schirm sehr gut zu erkennen.

    Die Größe des Schirms beträgt (nach meiner Erinnerung) etwa 10-15cm, Zeitpunkt müsste September / Oktober gewesen sein.

    Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen.


    Vielen Dank

  • Hallo und Willkommen im Forum.

    Das ist einer der zahlreichen Champignons.

    Für genaue Bestimmung (ich kanns nicht) braucht man mindestens ein Schnittbild von Scheitel bis Stielbasis

    um eventuelle Verfärbungen zu erkennen.

    Auch Geruchsangabe vom aufgeschnittenen Exemplar wäre hilfreich.

    Gruß

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Auch meine laienhaften Augen sehen hier einen Agaricus. Zur genaueren Art kann man nur vom optischen ausgehen. Das können z.B. sein:


    Wurzelchampignon

    Rebhunchampignon

    Riesenchampignon


    Aber wie Norbert & Digitalpilz schon sagt, da fehlen mehr Infos für einer genauere Bestimmung.


    Grüße

    Stefan

  • Ich hatte heute Nachmittag noch Bilder vom aufgebrochenen Hut und Stil, kann sie aber partou nicht finden ... Geruch und Verfärbung kann ich erst bei der neuen Generation testen. ;)

  • Hallo,


    auch mit nicht ganz laienhaften Augen ist dies definitiv ein Champignon.

    Was nicht bedeutet dass es zwingend eine essbare Art sein muss.

    Dass die Bestimmungstools dir die Gattung nicht auswerfen konnten ist allerdings etwas peinlich. Außer Du hast ihnen die entscheidenden Merkmale vorenthalten. Die da wären:

    Dunkelbraunes Sporenpulver (also dunkelbraune Lamellen)

    Häutiger hängender Ring am Stiel

    freie Lamellen (die Lamellen hören vom Hutrand Richtung Stiel betrachtet vor dem Stiel auf und erreichen ihn nicht, so dass eine freie Zone um den Stiel herum zu sehen ist. Das kann man auf deinen Bildern zwar nicht sehen, aber ich versichere Dir dass es so ist. Da der Pilz ja offenbar konstant erscheint kannst Du ja mal im nächsten Herbst drauf achten.


    Die Artbestimmung wird schwierig werden. Mit so stark faserschuppigen Hüten gibts allerdings nicht soooo viele Arten. Der seltenste wäre Agaricus cupreobrunneus, aber der bleibt eigentlich kleiner und wächst nur in sehr artenreichen Magerwiesen - danach sieht dein Wiesenbild nicht aus. Dann gibt die Blut-Egerlinge, die müssten beim Durchschneiden im Laufe weniger Minuten über orangerot zu tief blutrot verfärben im Fleisch. Glaube ich auch nicht so recht dran, weil die für gewöhnlich im Wald wachsen und nicht in der Wiese. Bliebe also noch sowas wie Agaricus impudicus z.B. Meiner Erfahrung nach hat der beim leichten Antrocknen immer einen deutlichen Maggigeruch. Aber es kommen auch noch andere Arten in Frage, die alle schwach röten im Anschnitt oder ganz unveränderlich sind. Von den giftigen Karbolegerlingen dürfte das keine sein, die haben weniger faserige und mehr klar schuppige Hüte. Könntest Du testen, indem du die Stielbasis eines Pilzes durchschneidest und schaust, ob sich die Schnittstelle chromgelb verfärbt. Wenn ja, dann einer der Karbolegerlinge. Wenn nein, dann nicht.


    Jedenfalls denke ich, dass Du da eine nicht ganz so häufige Art hast, welche auch immer.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Vielen herzlichen Dank für eure Tipps. Werde mal in diese Richtung weiter suchen. Was mich allerdings stutzig macht ist, dass meine Pilze im Schirm Mittelpunkt ziemlich hell sind, fast kein Unterschied zu der Oberfläche, die sonst der Schirm hat. Wenn ich aber nach den genannten Pilzen google, dann haben die so gut wie immer eine dunkle Mitte und werden nach außen dann heller.

    Jetzt weiß ich aber wenigstens, in welcher Richtung ich suchen muss, zuvor war ich völlig ratlos.

    Nochmal herzlichen Dank.

  • Hallo mollisia,


    mit "Sporenpulver" konnte ich nichts anfangen, da ich ja keine Sporen sehen kann. Mit den freien Lamellen hast Du recht, das war auf den Bildern, die ich vermutlich ausversehen heute Nachmittag gelöscht habe, gut zu erkennen.

    Geschnitten hatte ich die Pilze nicht, aber ein Stück raus gebrochen und da blieb die Bruchstelle immer weiß.

    Herzlichen Dank für die ausführliche Antwort. Wenn ich nach den angegebenen lateinischen Namen suche, dann finde ich doch etliche sehr ähnliche Exemplare. Bin sicher, mit einem frischen Pilz dann auch eine genau Bestimmung durchführen zu können.

  • Hallo,

    Zitat

    Was mich allerdings stutzig macht ist, dass meine Pilze im Schirm Mittelpunkt ziemlich hell sind, fast kein Unterschied zu der Oberfläche, die sonst der Schirm hat. Wenn ich aber nach den genannten Pilzen google, dann haben die so gut wie immer eine dunkle Mitte und werden nach außen dann heller.

    sehr gut beobachtet! Darum war mein erster Gedanke auch Agaricus cupreobrunneus, der hat nämlich kaum mal eine geschlossene Mittelscheibe. Aber das wäre wie gesagt eine sehr seltene Art von Magerwiesen, in Thüringen z.B. Rote Liste 1 (vom Aussterben bedroht).

    Aber wer weiß? Vielleicht postest Du uns mal wenn die Pilze wieder kommen ein Schnittbild? Und trocknest einen halbierten Fruchtkörper zur weiteren Untersuchung?


    beste Grüße,

    Andreas

  • Hallo,

    Hallo mollisia,


    mit "Sporenpulver" konnte ich nichts anfangen, da ich ja keine Sporen sehen kann.

    das Sporenpulver erhält man, wenn man einen Hut auf ein Stück Papier legt und einige Stunden liegen lässt. Dann fallen die raus und man kann die Farbe beurteilen. Auch weißes Pulver auf weißem Papier kann man natürlich trotzdem erkennen.

    Wer etwas geübter ist kann oft schon die Sporenpulverfarbe anhand der reifen Lamellen erahnen, insbesondere wenn noch junge Exemplare dabei sind deren Lamellenfarbe man vergleichen kann.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Wir hatten an dieser Stelle vor 35 Jahren einen Hügel aufgeschüttet und nun vor einigen Jahren wieder entfernen lassen. Vermutlich haben wir da eine Fuhre Erde bekommen, in der die Pilzsporen drin waren.

    Unsere Pilze wachsen ca. 300 km südlich von Thüringen ;)

    Vielleicht postest Du uns mal wenn die Pilze wieder kommen ein Schnittbild?

    Das will ich gerne machen.


    Vielen herzlichen Dank auch für die Tipps!