Oranger Rindenpilz

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.530 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Texten.

  • Hallo zusammen,


    am Wochenende habe ich einen (für mich) interessanten Rindenpilz gefunden, den ich gerne zuordnen würde. Vielleicht könnt ihr mir eine Richtung weisen?


    Von der Farbe her dachte ich zuerst an den Fleischroten Zystidenrindenpilz (Peniophora incarnata). Aber als ich die Fotos zu Hause dann angeschaut habe, regten sich Zweifel. Der Pilz wächst auf ziemlich morschem (wahrscheinlich) Laubholz auf einem anderen alten Pilz, sieht mir nach Brauner Borstentramete aus. Im Umkreis stehen Buchen und Ahorn, aber auch hin und wieder eine Fichte und Lärche. Laubholz überwiegt aber.


    Da es kurz nach dem Regen war, leuchtete er mir in der Sonne orangerot entgegen. Das Stückchen, das ich mitgenommen habe, ist inzwischen eher bräunlich, ocker. Einen speziellen Geruch konnte ich nicht identifzieren, riecht aber angenehm, wobei ich nicht einordnen kann, ob der Pilz, auf dem er parasitiert, so riecht. Erst auf den Fotos habe ich festgestellt, dass er feine Poren hat.


    Hier nun die Bilder:

    Leuchtendes Orange in der Sonne:


    Aufnahme im Schatten:


    Und hier die Poren:


    Kann man mit den Bildern, ohne Mikroskop oder Chemie den farbenprächtigen Pilz näher eingrenzen?


    Übrigens: Bei dem Ausflug hab ich mir die erste Zecke eingehandelt und sie erst am Tag drauf am Arm entdeckt. ==Gnolm6 Da es nachts noch ziemlich kalt ist, hatte ich noch nicht damit gerechnet, dass sie schon unterwegs sind, und mich nicht abgesucht. ==Gnolm12 Also - seid vorsichtig, die Biester sind wieder auf Nahrungssuche.

    Liebe Grüßle

    Heide



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  • Hallo Heide,


    sieht schon mal toll aus, dieser Porling auf Porling. Auf anderen Porlingen wachsen gern Vertreter der Gattung Antrodiella (mit orange Tönen z.B. A. romellii). Farblich und mit kleinen Poren könnte hier auch Junghuhnia nitida in Frage kommen. Ohne Mikroskopie kommen wir hier aber nicht weiter.


    LG

    Frank

  • Hallo Frank,


    kann Antrodiella echt so aussehen? Ich hätte den ohne zu mikroskopieren als Junghuhnia nitida kartiert - sollte ich da etwas vorsichtiger sein in Zukunft? Ist makroskopische Verwechslungsgefahr nur da wenn sowas auf einem Porling wächst, oder ganz generell?


    beste Grüße,

    Andreas

  • Hallo Andreas,


    Antrodiella romellii kann ebenfalls orangefarbene Töne haben. Auf dem Foto hier sind sie natürlich sehr intensiv, was eventuell auch an der Kamera oder den Lichtverhältnissen liegen kann. Bei Porling auf Porling sollte man Antrodiella immer mit erwägen. Andererseits habe ich Junghuhnia nitida auch schon extrem blass gefunden. Wenn die Farben stimmen, ist J. nitida die bessere "Wahl".


    LG

    Frank

  • Hallo Frank und Andreas,


    danke für die Einschätzung. Junghuhnia nitida scheint von den zwei Genannten eher zu passen. Was mir ein bisschen anders vorkommt bei den Bildvergleichen sind die Poren. Die bei meinem Fund sind sehr klein, mit freiem Auge sieht man sie kaum, trotz Brille. :gkopfkratz:Er fühlt sich total seidig-samtig an. Ich hab die Poren erst auf dem Foto gesehen. J. nitida scheint ein bisschen größere Poren zu haben. Aber das kann auch sein, weil der Pilz offensichtlich noch relativ frisch ist, vielleicht werden sie noch größer, wenn er älter wird.


    Die Bilder 2 und 3 sind farbecht, beim ersten Foto sind die Farben wegen der Sonne viel intensiver orange.

    Liebe Grüßle

    Heide



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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Heide!


    Junghuhnia nitida ist einer der feinporigsten Porlinge die ich kenne. Da kommen allenfalls noch Sidera und ein paar Arten eben aus Antrodiella und Skeletocutis dran.

    Wuchsbedingt können die Poren bei Junghuhnia nitida auch mal etwas größer ausfallen, aber normalerweise sind die in der Tat so fein, daß man sie mit blosem Auge kaum erkennen kann. Das können dann schon so bis zu 8 oder gar 10Poren/mm sein.
    Junghuhnia nitida mit gröberen Poren ist dann oft halt was Anderes, neben der von Frank erwähnten Antrodiella romellii gibt's auch noch zB Schizopora flavipora, die sehr feinporig ausfallen kann (und auch ähnlich gefärbt ist) oder auch Ceriporia mellita. Die beiden würden immerhin farblich auch einigermaßen passen, meiner Erfahrung nach aber beides nicht ganz so feinporig, wie eben J. nitida.



    Lg; Pablo.

  • Hallo Heide,


    Junghuhnia nitida hat Porengrößen von 5-7 P/mm, A. romellii von 6-8 P/mm, also sehr ähnlich. Erstere hat breit elliptische Sporen (4-4,5 x 2,5-3 µm) und inkrustierte Zystiden, letztere hat schmal elliptische Sporen (3,5-4 x 2-2,5 µm), beide sind dimitisch, falls du mikroskopieren solltest.


    LG

    Frank

  • Hallo Pablo,


    danke auch für deine Einschätzung, dann lege ich ihn mal mit kleinem Fragezeichen unter Junghuhnia nitida ab. Ein schöner Pilz, wie er sich so über einem anderen Porling ausbreitet.


    Mikroskop hab ich keins, Frank, bzw. nur ein altes Schulmikroskop von meinem Sohn noch. Aber meine ersten Versuche, damit was zu sehen, haben zu nichts geführt. ==zucken Damit fange ich vorerst auch gar nicht ernsthaft an, vielleicht mal in ein paar Jahren, wenn ich mehr Zeit habe. Wobei Rentner eigentlich immer sagen, sie hätten nie Zeit. ==9

    Liebe Grüßle

    Heide



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