Becher auf Brennnessel

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.839 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Heidrun.

  • Liebe Pilzfreunde,

    Ich komme bei kleinen, haarigen Becherlingen auf einem toten Brennnessel-Stengel nicht weiter.


    Die Dinger sind ca. 0,5 mm im Durchmesser, ungestielt und außen sehr behaart. Makroskopisch könnte man da an Lachnella villosa denken. Mikroskopisch sieht das allerdings ganz anders aus. Die Haare sind unter dem Mikroskop meiner Meinung nach mehr inkrustiniert, als ich auf Beispielbildern im Netz gefunden habe. Die Sporen, die gefunden habe passen überhaupt nicht, sie sind lang und dünn, teilweise gebogen


    2,05 x 23,39 / 24,71 x 2,16 / 28,10 x 3,98 / 22,71 x 3,48 (µm). Anfangs dachte ich noch an Fremdsporen, weil die so spärlich waren. Bei einem zweiten Präparat habe ich dann doch mehr gefunden, so dass ich das ausschließe. Die Pilze sind auch nicht mehr so ganz taufrisch.

    Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen


    PS zu Fremdsporen: Auf dem letzten Bild sieht ein schönes Beispiel dazu.

    Viele Grüße

    Heidrun


  • GriasDi Heidrun,

    zu Deinem Becher auf Brennnessel kann ich nichts sagen. Die Fremdsporen sind die Teliosporen eines Phragmidiums, ein Rostpilz wie er z.B. auf Rubus oder Rosa vorkommt. Phragmidium bulbosum an Brombeere wär z.B. 5-6 zellig oder Phragmidium tuberculatum an Rosa 6zellig.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Hallo Werner,

    auf Phragmidium bin ich da auch gekommen. Den Wirt werde ich wohl nicht mehr bestimmen können. Für die Rubus-Arten sind die Sporen zu groß, die sind über 40 µm lang. So große sind mir noch nie untergekommen, ich wollte es nur mal mit zeigen. Rosen waren da keine in der Nsähe, aber man weiß ja nie, was so in der Luft herumschwirrt.

    Viele Grüße

    Heidrun

  • Hallo Heidrun,


    das Becherchen oben ist eine überalterte, daher stark entfärbte Trichopeziza. Wegen der Sporengröße, dem vielen Ölinhalt der Sporen und der Paraphysen wäre ich hier bei T. sulphurea. Sollte dann keine Haken haben. Du kannst ja mal hier mit Zottos Archiv vergleichen, da bekommt man einen annähernden Überblick, was es da so gibt.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Matthias,

    an diese Art hatte ich auch schon gedacht, schon wegen der Sporenform. Aber weil so gar keine Gebtöne da waren, hatte ich das wieder verworfen bzw. ich war mir nicht sicher, ob sie so entfärben können.

    Meine Funde sind tatsächlich schon sehr überaltert.

    Vielen Dank für Deine Hilfe und auch für den Link.

    Viele Grüße

    Heidrun