Cortinariaceae vom letzten Jahr

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.088 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von mollisia.

  • Servus beierndand,

    ich habe da noch so einen Ordner mit Cortinarien gefunden die ich letztes Jahr mal näher betrachtet habe weil ich eine Bestimmungschance sah. Die meisten hab ich freilich stehen lassen, da sie mir nicht prägnant genug aussahen als dass mir eine Bestimmung als Neuling eingebildet hätte. Reaktionen habe ich keine getestet und weitere Informationen sind spärlich :gpfeiffen: aber vielleicht sind mache ja doch so charakteristisch dass eine Eingrenzung möglich ist?


    Phlegmacia:


    1) im sauren Nadelwald am Fuß einer Birke am Wegrand. Geruch unspezifisch. Ich würde C. triumphans für möglich halten.





    Dickfüße (Sericeocybe)


    2) im gleichen sauren Fichten-Kiefern Wald mit einzelnen Birken. Geruch leicht stechend (wie vergorener Apfel), für den Lila Dickfuß (C. traganus) ist der Schnitt wahrscheinlich nicht gelb genug? Waren leider Einzelexemplare und noch jung.





    3) Kiefernwald in Sphagnum auf ehem. Holzrückeweg. Geruch etw muffig. Aber auch schon ältere Exemplare. Hier habe glaube ich eher nicht daran dass ohne weitere Informationen was möglich ist. Fuß keulig verdickt, keine abgesetzte Knolle.





    Hautköpfe (Dermocybe)


    4) auf altem Kiefernstubben im Sphagnum: C. malicorius?





    5) unter Fichten am Seitenwall eines Entwässerungsgrabens: C. cinnamomeus?





    Leprocybe? Dermocybe?


    6) Den fand ich im Sphagnum unter Fichten. Zunächst dachte ich an C. rubellus aber dafür waren mir die Farben dann zu blass?





    Gürtelfüße (Telamonia)


    7) hier habe ich noch was Feines. Aber auch keinen blassen Schimmer. Diese hübschen Burschen fand ich in einer Buchenplantage (viel zu dicht gepflanzt, hochgeschossen, nun am absterben).

    Der Geruch war sehr auffällig, ich war mehrmals dort, kann ihn aber überhaupt nicht beschreiben. Markant aber weder sonderlich lecker noch abstoßend. Ich kann ihn mit nichts vergleichen, sowas habe ich noch nie gerochen. Auffällig waren die sehr entfernt stehenden Lamellen mit organgem Einschlag. Deutlicher Kontrast zu hellem Hut (alt streifig) und Stiel. Vorkommen an einer Stelle zusammen mit Inocybe lil.







    Ich freu mich über jegliche Kommentare und wenn man nicht mehr sagen kann ist auch ok für mich.

    Vielleicht hats euch ja auch gefallen mal wieder Lamellenpilze zu sehen (wenn auch nur aus der Dose)

    Einen schönen Sonnentag,

    Ogni

  • GriasDi Ogni,

    da sind tatsächlich welche dabei zu denen mir was einfällt.

    Nr. 1 seh ich wie Du. C. triumphans.

    Nr. 2 ist ein typischer C. traganus. Die Stielfleischfarbe im unteren Bereich passt schon.

    Nr. 3 ist einer aus der Gruppe um C. fulvoochrascens, riederi, anomaloochrasvens. C. anomaloochrascens würd ich favorisieren.

    Nr.4 ist einer der orangelamelligen, aber nicht C. malicorius. Evtl einfach C. cinnamomeus oder C. bataillei.

    Nr. 5 schaut wie ein typischer C. cinnamomeus aus.

    Nr. 6 ist C. limoneus. Gut an der Hygrophanität und dem wolligen Stielvelum zu erkennen.

    Die Nr. 7 wird einer aus dem C. hinnuleus Aggregat sein. Da sind die weitstehenden Lamellen und das Flecken des Hutes im Alter typisch.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Hallo zusammen,

    von mir 98% Bestätigung für Werners Vorschläge


    Einzig bei der Nr. 6 wäre ich mir nicht ganz sicher, weil doch die Farbe sehr braun und wenig gelb rüber kommt
    einen besseren Vorschlag habe ich aber auch nicht


    Nr.7 kann gut C.hinnuleus ss. stricto sein. Der Geruch wir dann mit deutlich "Erdig" angegeben
    Aber dieses Aggregat ist richtig schwierig. Die Franzosen haben nicht umsonst einen kompletten Band mit den "Hinnuloides" gefüllt

    Selbst wenn man die Hälfte der Arten igrnoriert, bleibt noch genug übrig


    Die Nr. 3 wäre noch interessant zu mikroskopieren , die Riederi -Gruppe lässt sich über die Sporen Grösse bis auf Art-Ebene bestimmen
    Aber C. anomalochrascens ist deutlich am häufigsten. Eine Art, die selten erkannt wird obwohl sie wirklich gute Merkmale hat.


    Gruss

    Uwe

  • Hallo,


    ich schließe mich an, insbesondere was den cf. anomaloochrascens betrifft,

    Einzig die beiden Dermocybe halte ich aufgrund der fehlenden klaren Gelbtöne beide für C. sommerfeltii, nicht für C. cinnamomeus.


    beste Grüße,

    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Salut!


    Schick, Schleierlinge. :thumbup:


    So sieht also Cortinarius triumphalis aus, wenn der älter wird - bisher hatte ich wohl nur jüngere, leuchtender gefärbte Fruchtkörper mit frischerem Velum am Stiel.


    Bei Nr. 6 kann ich ehrlich gesagt nicht erkennen, wo da die Huthaut hygrophan sein soll?
    So zum vergleich ein paar typische Cortinarius limonius aus dem Schwarzwald:



    Das wäre für mich schon was anderes als die Nummer 6 hier.



    LG; Pablo.

  • GriasDi Pablo,

    Du hast schon Recht, auf dem Foto ist von Hygrophanität nichts zu sehen. Der Hut ist halt einfach trocken, denk ich. Meine Bemerkung mit der Hygrophanität und dem wolligen Velum war auch ganz allgemein zur makroskopischen Erkennung der Art gedacht. Als Alternativen bleiben ja nur die beiden Orangefuchsigen C. rubellus und C.orellanus und einer aus dem C. callisteus Aggregat. Die seh ich hier aber alle nicht wirklich. Der Fundort im Sphagnum würd aber natürlich auch gut zu V. rubellus passen. Den könnt ich mir am ehesten auch noch vorstellen.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Hallo,


    also limonius vermag ich in Nr. 6 auch nicht zu erkennen, wenn die Farben auch nur einigermaßen so waren wie auf meinem Bildschirm. Ich finde die im Gegenteil sogar so trüb, dass ich mir mit rubellus auch nicht ganz sicher wäre und eventuell eine Telamonie in Betracht ziehen würde. Allerdings sehen die Velumgürtel schon sehr stark nach rubellus aus ....


    beste Grüße,

    Andreas