Parasolschwemme Ende November

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 7.001 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Lesmona.

  • Nach langer Pause melde ich mich jetzt auch mal wieder mit einem Fund zurück.


    Nachdem es in den letzten 2 Monaten eine absolute Pilzebbe hier im Schönbuch gegeben hat, kommt jetzt kurz vor dem Wintereinbrauch nochmal alles in gigantischen Mengen.


    Ich habe sowas noch nie erlebt, auf einer Fläche von ca. 5 Meter * 3 Meter habe ich knapp 90 Parasolpilze gezählt, über die Hälfte davon mit einem Durchmesser von mindestens 20 Zentimeter und fast alle im perfekten Zustand, direkt daneben 4 grosse und völlig madenfreie Steinpilze. Der Hammer ist, dass sich dieses Pilzeldorado direkt an einer vielbegangenen Wegkreuzung befindet und sicher von vielen Menschen bemerkt worden sein muss.


    Die Bilder geben diese Riesenmenge leider nur unzureichend wieder, weil es zum Zeitpunkt des Fundes schon stockfinster war. Trotzdem habe ich noch die 4 grossen Steinpilze dort gefunden, für mich echt der Pilzjackpot überhaupt.


    Natürlich habe ich nur einen Bruchteil mitgenommen, die nächsten Tage gibts bei mir auf jeden Fall viele leckere Parasolschnitzel :)


    Grüssle,
    Stefan

  • Hallo Stefan
    Ich denke mal,da macht das Sammlerherz Luftsprünge bei diesem Anblick.
    Toller Fund:thumbup:
    Bei uns gabs auch so viele Schirmpilze,wir haben aber nur die Parasole mitgenommen,an die Sternschuppigen haben wir uns noch nicht rangetraut.
    Schmecken die denn genau so lecker wie die Parasolpilze?


    wünsch Dir leckeres Schmausen.
    Viele Grüße Barbara

  • nicht das ich wüsste, eigentlich handelt es sich hierbei doch nur um eine kleinwüchsige Parasolunterart. Die haben die gleichen Eigenschaften wie die grossen, riechen genauso lecker nussartig und schmecken auch so. Sind halt nur kleiner ;)

  • auf jeden Fall sind es alle Macrolepiota und die sind bekanntlich bis auf den Gartenriesenschirmling seeeehr lecker.


    Wobei die Unterscheidung der einzelnen Arten doch oft recht schwierig ist. Ich hatte mal auf einem Komposthaufen im Wald mehrere Riesenschirmlinge entdeckt. Optisch sahen die sehr gut aus, aber obwohl sie frisch und knackig waren haben sie merkwürdig gerochen...

  • Hallo steve10k,
    den Bildern nach sind es schon Schirmlinge, allerdings wohl nicht der Parasol. Dafür sehen die Hutschuppen irgendwie anderst aus und auch scheint die Stielnatterung zu fehlen. Wenn das die gleichen sind, wie die bei uns hier wachsen, dann eventuell auch ohne ausgeprägtem Nussgeruch. Was es aber dann ist, würde ich selber gerne wissen. Vielleicht gibt es ja Schirmlingsspezialisten hier im Forum.
    Gruß Siggi

  • Hi Siggi,


    du hast natürlich recht, ich sage nur umgangsprachlich "Parasol" zu den Riesenschirmlingen bis auf den Safranschirmling, der sich im Geruch und Geschmack ja deutlich vom Parasol unterscheidet. Möglicherweise dürfte es sich nur bei dem einen grossen auf dem dritten Bild um einen echten Parasol handeln, der über eine ausgeprägte Natterung verfügt. Allerdings haben alle abgebildeten Riesenschirmlinge ein deutliches Nussaroma und eine leichte Natterung.


    Schöne Grüsse,
    Stefan

  • muss noch etwas nachreichen: Nachdem ich mit meiner Familie letzten Sonntag ein herrliches Steini- und Parasolfestessen genossen habe, wollte mein Bruder unbedingt auch noch an die Stelle, wo ich die vielen Pilze gefunden habe. So sind wir mit Maglites bewaffnet um 22 Uhr abends noch in den Wald und haben dort eine im wahrsten Sinne des Wortes Riesenüberraschung erlebt: Es war der grösste essbare Steinpilz, den ich je gefunden habe, dazu noch 5 weitere grosse Gesellen. Und das alles an der gleichen Stelle, wo ich tags zuvor schon 5 Steinis gefunden hatte, nur 2 Meter daneben (es war ja damals auch schon dunkel ;-).


    Der Riesensteini mass genau 25 cm Durchmesser und war ca. 26 cm hoch. Trotz der Grösse und dem dicken festen Stil wog er nur ca. 500 Gramm. Vermutlich hatte er sich noch nicht wie manch anderer alte Riesensteini mit Wasser vollgesogen. Zum Glück, denn er hat nur ein paar wenige Maden im Hut gehabt und hat superlecker geschmeckt :P


    Auf jeden Fall eine rekordverdächtige Stelle auf insgesamt vielleicht 3 * 8 Quadratmetern mit ca. 90-100 Riesenschirmlingen im perfekten Zustand und 11 fast völlig wurmfreien Steinpilzen! Und das auch noch Ende November...


  • muss noch etwas nachreichen: Nachdem ich mit meiner Familie letzten Sonntag ein herrliches Steini- und Parasolfestessen genossen habe, wollte mein Bruder unbedingt auch noch an die Stelle, wo ich die vielen Pilze gefunden habe. So sind wir mit Maglites bewaffnet um 22 Uhr abends noch in den Wald und haben dort eine im wahrsten Sinne des Wortes Riesenüberraschung erlebt: Es war der grösste essbare Steinpilz, den ich je gefunden habe, dazu noch 5 weitere grosse Gesellen. Und das alles an der gleichen Stelle, wo ich tags zuvor schon 5 Steinis gefunden hatte, nur 2 Meter daneben (es war ja damals auch schon dunkel ;-).


    Der Riesensteini mass genau 25 cm Durchmesser und war ca. 26 cm hoch. Trotz der Grösse und dem dicken festen Stil wog er nur ca. 500 Gramm. Vermutlich hatte er sich noch nicht wie manch anderer alte Riesensteini mit Wasser vollgesogen. Zum Glück, denn er hat nur ein paar wenige Maden im Hut gehabt und hat superlecker geschmeckt :P


    Auf jeden Fall eine rekordverdächtige Stelle auf insgesamt vielleicht 3 * 8 Quadratmetern mit ca. 90-100 Riesenschirmlingen im perfekten Zustand und 11 fast völlig wurmfreien Steinpilzen! Und das auch noch Ende November...


    Mensch hast du ein Glück!!! Super :thumbup:

  • Hallo Stefan,
    ich werd jeck!
    Das gibt ´s doch gar nicht!!!
    Ich erinnere mich, dass ich Dich schon vor drei Jahren fragte, WO im Schönbuch besagte Sammlerherzen höher schlagen können.
    Ich war vorgestern auch... Einen Korb voller Nebelkappen (die ich mittlerweile auch nicht mehr verachte), aber keine Spur von Parasolen und Steinpilzen...
    :/
    Dabei war der mitgenommene Korb, nachdem ich Deinen Beitrag gelesen hatte, rekordverdächtig groß und voll mit optimistischen Erwartungen...
    Wie auch immer: Du bist ein GlücksPILZ ;)
    (und wirst mich weiterhin im Dunkeln tappen lassen ;)


    Liebe Grüße,
    Lesmona

  • Hi Lesmona,


    oh, das tut mir echt leid, dass ich dir so viel Hoffnung gemacht habe. Tatsächlich habe ich die Pilze ja alle auf einem sehr eng begrenzten Raum gefunden, ansonsten gab es nur noch ganz wenige Stellen wo etwas leckeres zu finden war. Allerdings war die vorangegangene Zeit des Darbens auch sehr lange, mir wäre es lieber gewesen, wenn der Fund über ein paar Wochen verteilt gewesen wäre. Vorgestern war ich nochmal an der Stelle, die ganze Riesenschirmlingspracht hat sich leider in eine unansehnlich braune Pilzdecke verwandelt :-(. Aber dafür habe ich an der gleichen Stelle noch einen wunderschönen knackig frischen jungen Steinpilz gefunden :-P.


    50 Meter weiter bin ich dann noch im wahrsten Sinne des Wortes über ein Dreierpack ausgewachsener Steinpilze gestolpert. Ohne die Steinpilze zu sehen bin ich unglücklich auf einen feuchten Stamm getreten und übelst auf die Arme gestürzt. Nachdem ich mich wieder aufgerappelt hatte, konnte ich meinen Augen nicht trauen: Wie an einer Perlenkette aufgereiht blickten direkt vor mir 3 grosse Steinis in den Himmel. Ein wirklich göttlicher Anblick Anfang Dezember, der mich die Schmerzen für einen kurzen Augenblick vergessen liess :-D. Wie auch schon bei den letzten Funden war kein einziger Steini mit Maden versetzt, anscheinend haben die sich schon in den Winterschlaf zurückgezogen.


    Gestern habe ich dann die Pilze zum ersten mal in meinem Leben in Blätterteig überbacken. Hat mir und meinen Freunden prima geschmeckt, eine einfache Zubereitungsart, die den Geschmack der Pilze hervorragend unterstreicht.


    Wie tust du eigentlich deine Nebelkappen zubereiten? Ich habe vor kurzem auch jemanden kennengelernt, der die Nebelkappen gerne isst. Mich konnte man aber bis jetzt noch nicht von einem Versuch überzeugen, da der Anisgeruch auf mich doch recht unpilzig wirkt.


    Schöne Grüsse,
    Stefan

  • Hallo Stefan
    Sieht ja lecker aus Dein Blätterteigsteinpilzessen :thumbup:
    Kannst Du mir das Rezept bitte mal schreiben.
    Wenn ich dann ja vielleicht im nächsten Pilzjahr mal einen Steinpilz finden würde.


    Danke
    Viele Grüße Barbara

  • Hi Barbara,


    du, das ist wirklich sehr einfach. Die Steinpilze schmor ich halt ganz normal mit Zwiebeln, Knoblauch und etwas Gewürzen (Salz, Pfeffer, Petersilie, Basilikum, Oregano) in Butter an, allerdings noch mit gutem Biss. Dann kommen das ganze portionsweise auf den gekauften Blätterteig, den ich in handliche Quadrate aufgeteilt habe. Den an den Ränder etwas mit Ei bepinseln damit es gut hält und zur Mitte hin zuklappen (damit verhindert man prima, dass etwas von den edlen Zutaten auf's Backblech läuft). Von oben dann auch noch etwas mit Ei bepinseln und ein paar grobe Salzkörner drüber, damit der Geniesser selber entscheiden kann wie salzig er seinen Pastete haben möchte. Das ganze für ca. 20 Minuten in den Backofen und fertig :P


    Grüssle,
    Stefan

  • Hi Stefan
    Vielen Dank für das Rezept.
    Bei meinem ersten Steinpilzfund wird das gleich mal ausprobiert.
    Vielleicht klappts ja dieses Jahr noch,im Moment siehts hier im Wald noch ganz gut aus wenn die Temperaturen so bleiben.


    Viele Grüße Barbara

  • Hi Barbara,


    und, hast du Glück gehabt? Ich war vorher auch nochmal an meinen Stellen. Habe aber nur ein paar wenige Riesenschirmlinge gefunden und noch 3 grosse alte Steinis, die ich bei meinen letzten Nachtsuchgängen wohl übersehen hatte. Dazu noch einen ganz weissen jungen Steini, der aber eine merkwürdig weiche Konsistenz hatte. Schätze es hat diese Woche schonmal Nachtfrost gegeben, damit dürfte hierzulande die Steinpilzzeit wohl für diese Saison vorbei sein.


    Grüssle,
    Stefan

  • Hallo Stefan,
    mit Parasolen kann ich zwar immer noch nicht in den Mengen aufwarten (3 waren dabei), aber Trompetenpfifferlinge in Massen (!!!!), wie zuvor noch nie erlebt, haben mich entschädigt.


    Die Nebelkappen bereite ich ganz klassisch zu: Mit Speck und Zwiebel gebraten oder aber auch als Sahnesoße zur Pasta. Ich finde sie in der Tat sehr lecker... Auch von Freunden wurde das bestätigt.


    Habe meinen letzten Korb bzw. dessen randvollen Inhalt nun mal getrocknet und bin gespannt, wie sich dieser Versuch bewähren wird.
    Die ganze Bude riecht nach Nebelkappe...
    Puhaaaaaaaa *g


    Ach ja, im Übrigen fand ich die Spur zu der Trompetenpfifferlingsschwemme auch per Fall auf die Knie :D
    Also, merke: willst Du finden was im Wald,
    falle nicht erst spät, fall ´bald ;)


    Lieber Gruß,
    Susanne

  • Hi Susanne,


    liege leider gerade mit ner Bronchits flach, deswegen meine verspätete Antwort.


    Wow, Trompetenpfifferlinge habe ich auch noch nie gefunden, zumindest habe ich sie nicht als solche identifizieren können. Machst du auch manchmal Bilder von deinen Funden? Würde mich echt interessieren, wie das bei dir aussieht.


    Mit deinen Nebelkappen hast du mir richtig Appetit gemacht :-P. Ich finde auch, dass die mit ihrem Anis-Aroma doch ganz interessant riechen, ob das auch auf den Geschmack zutrifft weiss ich natürlich noch nicht. Leider dürfte es ja jetzt mit der Pilz-Saison wirklich zuendegegangen sein, so dass ich auf nächstes Jahr warten muss.


    Hast du eigentlich keine Angst wegen seinem giftigen Doppelgänger, dem Rötelritterling?


    Interessanterweise wird die Nebelkappe von Wikipedia als "giftig" eingestuft mit besonders dringlicher Warnung im Absatz "Speisewert":
    Nebelgrauer Trichterling – Wikipedia


    Aber ist wohl das gleiche wie beim Hallimasch, den manche Leute ja auch nicht vertragen.


    Schönes Grüssle,
    Stefan

  • Hallo Stefan,
    ich hoffe, Du bist mittlerweile wieder fit und wohlauf!
    Leider hatte ich in diesem Jahr keine Bilder von meinen Funden gemacht, da mir meine Kamera dummerweise im Urlaub ins Wasser gefallen war und somit das zeitliche gesegnet hatte.
    Aber so eine Schwemme, wie in diesem Jahr, hatte ich trompetenpfifferlingstechnisch noch nie zuvor.
    Jetzt sind sie alle getrocknet und werden uns die Zeit bis zur nächsten Saison versüßen (oder verpilzen).
    Eine schöne Adventszeit und frohe Weihnachten wünscht Dir


    Susanne

  • Hi Susanne,


    danke, ich bin wieder fit, ist ja jetzt auch schön eiskalt geworden.


    Deine Trompetenpfifferlinge hätte ich gerne gesehen, vielleicht bekommst du ja zu Weihnachten eine schöne neue Kamera geschenkt ;)


    Wünsche dir auch schöne Weihnachtstage!


    Grüssle,
    Stefan