Samthäubchen

Es gibt 41 Antworten in diesem Thema, welches 9.922 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tricholomopsis.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe angefangen mit "Grundkurs Pilzbestimmung" von Rita Lüder. Da lag ein Poster bei (A1) welches besagten Überblick bot und auf die Inhalte des Buches abgestimmt ist. Ich fand das für den Einstieg sehr gut. Zwischenzeitlich werden wohl aber immer wieder auch mal fachliche Fehler bezogen auf das Buch diskutiert. Ich kann mich aber nicht erinnern mir als Anfänger den Kopf über solche Fragen zerbrochen zu haben, die da teilweise diskutiert werden. Als "Novize" schlägt man sich gewöhnlich mit anderen Fragen herum. Ich denke die Pilze Deutschlands bildet wohl den aktuellen Kenntnisstand etwas fundierter ab. Will mir da aber auch kein abschließendes Urteil erlauben.

    Das sind alles aber nur meine persönlichen Erfahrungen, will da sicher keine Werbung machen und am Ende schadet ein Buch mehr im Schrank sicher nicht und die Werke ergänzen sich ja auch in gewisser Weise. Auch die Gattungsportraits in Gminders "Handbuch für Pilzsammler" fand ich am Anfang sehr hilfreich. Neben der Literatur war für mich die tätige Auseinandersetzung im Feld mit PSVs und Erfahrenen auf Exkursionen auch entscheidend, die Literatur ist da nur eine Säule ...


    LG Sebastian

    Hi,


    ich kann beide Aussagen über die genannten Bücher bestätigen, da ich die auch rezensiert habe. Grundkurs Pilzbestimmung in einem "Tintling" und die Pilze Deutschlands im kommenden BOLETUS. Mehr sage ich dazu nicht; nur so viel. Rita hat beispielsweise in den Bildunterschriften von braunhütigen Ritterlingen, also eindeutig giftigen Arten darunter stehen. "Essbar, wenn mild schmeckend" und dann noch in der 5. korrigierten Auflage, dann krempeln sich bei mir schon die Fußnägel hoch.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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  • Betreff Rita Lüder: Grundkurs Pilzbestimmung.


    Ja, sicher hat das Buch Mängel, Stefan - und manches ist schon arg, wie das genannte Beispiel.

    Doch zeige mir ein fehlerfreies Buch!


    Ich bleibe dennoch Fan von Rita Lüders "Grundkurs".:thumbup:

    Natürlich muss man so ein Buch kritisch betrachten und im Zweifelsfall mit anderer Literatur vergleichen.

    Didaktisch finde ich das Buch jedenfalls wunderbar aufgebaut und kann es nur jedem ans Herz legen!


    Einziges Manko.

    Das Format ist viel zu klein - ich hätte es gern doppelt so groß!


    LG, Nobi

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    Chips: 72

    • Offizieller Beitrag

    Von der didaktischen Seite her ist das Buch wirklich nicht schlecht. Dennoch sollten solche großen Patzer in einer mehrfach überarbeiten Auflage nicht mehr vorkommen. Auch das Buch von Christoph hat Fehler/Schwächen; klar. Die habe ich auch in der Rezension selbstredend herausgearbeitet. Dennoch sind die Fehler dort bei weitem nicht so gravierend und die Bilder stimmen zumindest auf Aggregatsniveau mit den Bildbeschriftungen überein.


    l.g.

    Stefan

  • Ich bin halt der unverbesserliche Rita-Fan, lieber Stefan.;)

    Wie Du auch meinem Thread von 2013 entnehmen kannst!


    Lassen wir das an dieser Stelle, da wir schon ganz schön vom eigentlichen Thema abgewichen sind.

    Wir wollen doch die Anfrage nicht mit privaten Diskussionen zerschießen!


    Apropos.

    An ein Samthäubchen (Conocybe) habe ich nie geglaubt.

    Für mich ein typischer, etwas eingetrockneter Frühjahrsmürbling (Psathyrella spadiceogrisea s.l.)


    LG, Nobi

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    Chips: 72

  • Moin Stefan,

    das Buch von Christoph hat Fehler/Schwächen

    bist Du mit dem Buch fertig? D.h. soll ich noch "Fehler" weiterleiten, wenn ich noch etwas finde?

    zu Rita Lüder:

    Kannst Du mir die gravierenden Punkte schicken; ich überlege

    "Grundkurs Pilzbestimmung" von Rita Lüder 6. Auflage 2020

    zu kaufen.


    Wo findet man eigentlich Deine Rezensionen?

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    du kannst Fehler gerne Christoph ab jetzt direkt schicken. Deine gefundenen Fehler, die du mir bsiher geschrieben hast, werde ich Christoph gleich weiter leiten.


    Die Rezension von Ritas Buch ist ein einem "Tintling" von 2019. Den Text kann ich dir gerne mal privat schicken. Die Rezension von Christophs Buch wird im nächsten "BOLETUS" erscheinen. Das ist die pilzkundliche Zeitschrift der Pilzvereine der 5 "Neuen Länder". So bald die fertig ist, schicke ich die dir auch gerne privat zu.


    Um noch mal ganz kurz auf Ritas Buch zurückzukommen. Ich bin nicht der einzige Mykologe, der "Grundkurs Pilzbestimmung" kritisiert hat. Ich kenne auch ein paar Botaniker, welche "Grundkurs Pflanzenbestimmung" auch als sehr fehlerhaft einschätzen. Zu dem Buch kann ich allerdings nix konkretes sagen, denn ich kenne es nicht.


    l.g.

    Stefan

  • Hallo Stefan,

    danke für Deine Antwort.

    Ich bin absoluter Pilz-Anfänger und sehe derzeit nur die Möglichkeit über Literatur mein Wissen zu erweitern.

    Andere Frage: Sollte ich den Titel des Threads ändern, da er ja offensichtlich falsch ist?

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    das ist deine Entscheidung. :)


    l.g.

    Stefan

  • Servus beinand,


    habe den Thread erst eben entdeckt ;-).


    Das sehr dunkle Sporenpulver und das brüchige Fleisch führen auch für mich zu Psathyrella. Das Problem ist, wie hier schon erwähnt wurde, dass es besonders schwierig ist, wenn man wenige, alte, ausgeblasste Pilze vor sich hat. Um einen wirklich unbekannten Pilz, bei dem man die Gattung auch nicht direkt erkennt, bestimmen zu können, sollte man eine Kollektion von jung bis alt haben. Bei jungen Fruchtkörpern wäre sicher ein Velum aufgefallen. Ich denke auch, dass der Pilz stark hygrophan ist, also feucht dunkler, schön braun sein wird, trocken aber sehr blass.

    All das ist an einem Einzelfruchtkörper oder nur an älteren Fruchtkörpern nicht erkennbar. Ergo wird man dann auch mit Schlüsseln kaum oder nur sehr schwer in der richtigen Ecke landen.

    Meine erste Assoziation bei den Fotos im Eingangsthread war Agrocybe praecox s.l., was aber nicht sein kann (fehlender Ring, zu dunkles Sporenpulver). So tricky ist es, wenn man versucht, Farben zu interpretieren.

    Aber auch wenn man bei sowas in der falschen Ecke landet - wenn man sich mit diesen alten Exemplaren eingehend beschäftigt hat, sie sehr genau mit Lupe von Kopf bis Fuß analysiert hat und dann per Forum auch noch Tipps bekommt, dann ist man nun auf die Gattung Psathyrella ein bisserl aufmerksam geworden. Und wenn man dann mal eine frische Kollektion sieht, macht's vielleicht Klick und man gewinnt ein Gefühl für die Gattung. Später kann man dann vielleicht auch untypische Exemplare erkennen und bestimmen.


    Liebe Grüße,

    Christoph


    P.S.: @PDPAP - Korrekturliste ist gut angekommen (via Kletterfreak), danke dir!

    • Offizieller Beitrag

    Moin Stefan,

    Die Rezension von Ritas Buch ist ein einem "Tintling" von 2019.

    was bedeutet das?

    Da ich das Buch nicht kenne, habe ich keine Idee, was Du meinst.

    Kannst Du es mir bitte erklären?

    Der Tintling ist eine Pilzzeitschrift. In einer Ausgabe von 2019 ist die Rezension drin.


    Alles über Pilze. Der Tintling, die Pilzzeitung


    l.g.

    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    hin und wieder bekomme ich von Pilzmel eine Mail zu bestimmten Threads hier im Forum. So wie auch hier. Seine Meinung zu dem Pilz möchte ich euch nicht vorenthalten.

    Zitat

    Dieser Tage habe ich, nur aus Neugier, mal wieder in die Foren geschaut. Ein Riesenthread schlängelt sich um ein Samthäubchen, das natürlich keines ist. Ui, wie intensiv die kleinsten Pilzchen betrachtet werden, wenn sonst nichts wächst. Nobis Idee ist aber auch falsch, weil Psathyrella spadiceogrisea viele engere und schmalere Lamellen hat. Ich denke, das ist Coprinopsis marcescibilis.

    l.g.

    Stefan

  • Hi.


    Vielleicht zur Erklärung für Peter.


    Die Gattung Psathyrella wurde kürzlich in viele kleinere Untergattungen gesplittet und bei einigen Arten hat sich bei DNA-Untersuchungen herausgestellt, dass sie zu Coprinopsis gehören. Die Art ist vermutlich nicht in Christophs Buch(?), von daher kommt man da womöglich gar nicht hin. Ich kann die neuerdings zu Coprinopsis gehörenden Arten makroskopisch auch nicht sicher zuordnen.


    LG.

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    • Offizieller Beitrag

    Die Art ist vermutlich nicht in Christophs Buch(?), von daher kommt man da womöglich gar nicht hin. Ich kann die neuerdings zu Coprinopsis gehörenden Arten makroskopisch auch nicht sicher zuordnen.

    Hi,


    das kann ich auch nicht. Aber so ist die klassische Hauptunterscheidung zwischen "Tintlingen" und Psathyrellen obsolet geworden, dass eben Tintlinge zerfließen und Psatharellen nicht. Die Unterschiede zwischen "Tintling" und "Psathyrella" sind auf den ersten Blick nur noch mikroskopisch sicher möglich. Ein noch so guter Makro-Schlüssel, wie der von Tricholomopsis, stößt dann auch an seine Grenzen. Ich denke mal, dass Christoph die nicht verfließenden Coprinopsis-Arten bei der Schlüsselerstellung nicht auf dem Schirm hatte. Ich zumindest hätte sie nicht, da ich mich bisher "nur" mit den zerfließenen, bzw. welkenden Arten beschäftigt habe.


    Ich habe mir gestern mal den Artikel mit den neuen Umkombinationen innerhalb der Psathyrellaceae angeschaut. Der Artikel ist sehr schön geworden aber mit den vielen Umkombinierungen sind die Psathyrellaceaen bezüglich der Gattungszuordnung deutlich unübersichtlicher geworden.


    l.g.

    Stefan

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  • Servus Stefan,


    exakt - für mich war das bisher "Psathyrella marcessibilis". Makroskopisch wird es auch dabei bleiben, dass es eben ein "Faserling" ist, der dann doch zu Corpinopsis gehört. Genauso wie ja die "Feuerschwämme" für viele erstmal "Phellinus" bleiben und man dann nachschaut, welche Kleingattung für die spezielle Art gerade Heimstätte ist.


    Man wird halt immer mehr Ausnahmen lernen müssen. Oder lässt es auf deutsch bei Faserling i.w.S.


    Liebe Grüße,

    Christoph