Erdwarzenpilz um diese Jahreszeit? Oder was ganz anderes?

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.794 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo,

    bei der Sichtung meiner Schwarzbecher ist mir gleich daneben dieses Etwas aufgefallen. Sieht irgendwie aus wie einer der Erdwarzenpilze, aber die vorjährigen müssten doch vergammelt, zerfallen sein. Xylaria würde auch anders aussehen. Hat wer eine Idee? Ja, die Fotos sind suboptimal und ein Schnitt wäre vielleicht auch ganz nützlich - ich gehe aber davon aus, dass die bis morgen nicht wegrennen.

    Und noch ein paar Becher, in diesem Jahr besonders zahlreich und gedrängt.

    LG, Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    ich denke schon, dass das Erdwarzenpilze sind; vielleicht die Stinkende Lederkoralle in etwas klein oder aber eine Art, die hier in D nicht wächst.


    Deine schwarzen Becher, wenn in der Nadelstreu gewachsen, kannst du die mit Pseudoplectania nigrella abgleichen.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

    • Offizieller Beitrag

    Salve!


    Die fruchtkörper von Thelephora - Arten können schon sehr beständig sein. Überwinterte Exemplare von Thelephora terrestris (seltener Thelephora caryophyllea, die verwittert ein kleines bisschen schneller) finde ich im Frühjahr regelmäßig.
    Wenn das hier aber tatsächlich eine Thelephora sein sollte (wovon ich noch nicht ganz überzeugt bin), dann keine der oben genannten Arten, sondern es kämen eigentlich nur Thelephora anthocephala und Thelephora palmata in Frage. Am Geruch wird man's bei abgestorbenen Fruchtkörpern nicht mehr erkennen können, mikroskopisch ist die Trennung eher diffus, also ginge es nur noch nach Habitat: Thelephora palmata bildet Mykorrhiza vorwiegend mit Nadelbäumen auf sauren Böden, Thelephora anthocephala mit Laubbäumen auf basischen Böden und eher mit thermophilen Ansprüchen.



    Lg; Pablo.

  • Hallo, wie erwähnt, die sind gleich neben Pseudoplectania, also wirklich gleich daneben, so 30...40 cm. Sand, Fichten. Th. caryophyllea habe ich auch, die wachsen noch näher am Hof mit den Peltigera ponojensis zusammen. Davon sehe ich derzeit nichts. Th. palmata gibts im Wald gelegentlich, ist mir aber im Frühling noch nie aufgefallen. Wobei ich mir da immer noch nicht so ganz sicher bin welche denn das immer ganz genau ist ...


    LG, Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Salve!

    Th. palmata gibts im Wald gelegentlich, ist mir aber im Frühling noch nie aufgefallen. Wobei ich mir da immer noch nicht so ganz sicher bin welche denn das immer ganz genau ist ...

    Thelephora palmata ist eigentlich schon eine gut definierte Art. Bei frischen und ordentlich kohlartig stinkenden Fruchtkörpern ist die auch makroskopisch sicher bestimmbar.
    Überwinterte Fruchtkörper hatte ich selbst aber auch noch nicht, allerdings durchaus schon eingermaßen stark verwitterte Exemplare zB im Spätherbst / Winter, die dann auch nicht mehr gestunken haben. Die sehen schon recht ähnlich aus. Wenn es nicht Xylaria hypoxylon ist (oder irgendeine Xylaria), dann kommt kaum was Anderes in Frage als Thelephora, weil die ganzen anderen korallenförmigen Pilze doch noch mal deutlich weicher sind und noch viel schneller zersetzt werden.



    LG, Pablo.