Weideprojekt in Oberösterreich - Dungpilze

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 7.413 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Hagen Graebner.

  • Hallo liebe Dungpilzler und sonstige Interessierte,


    dank des Forums der ÖMG (funga-austria.at) bin ich im Sommer 2020 auf den Pilzfreund Florian aufmerksam geworden, der neben einer sehr interessanten Pilzzucht auch ein überaus spannendes Weideprojekt betreibt. Es geht dabei um extensive Beweidung mit dem Ziel, artenreiche Weideflächen zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Näheres dazu könnte ihr in einem Thread des erwähnten Forums an dieser Stelle nachlesen.


    Ich war von diesem Vorhaben augenblicklich begeistert und habe mich angeboten, diverse Dungproben auf coprophile Pilze hin zu untersuchen, da erfahrungsgemäß bei einem solchen Projekt mit einem gewissen Artenreichtum zu rechnen ist und Dungpilze nur selten in solche Studien mit eingebunden werden.


    Florian (in diesem Forum mittlerweile auch angekommen und als FlorianK unterwegs) schickte mir im März einige Proben Eseldung aus dem NSG Jaidhaus (E1 - Nachbeweidung einer Mähwiese; E2 - Neue Rodungsfläche, Umwandlungsbeweidung) sowie etwas Schafdung (Sch - Seebach, OÖ).


    Nachdem ich einige Feuchtkammern angelegt hatte,



    begann ich am 21.03.2021 mit der Untersuchung, wobei ich insgesamt 33 Arten feststellen konnte - für eine erste Bestandsaufnahme ein recht ordentliches Ergebnis.

    Es folgt die Fundliste mit einigen Anmerkungen.


    01 Ascobolus albidus E1, E2

    02 Ascobolus immersus E1, Sch



    Diesen winzigen Ascobolus mit den meist wenigen, dafür riesigen Asci (oft größer 500 x 100 µm) und Sporen (hier bis 70 x 42 µm) kann man bereits makroskopisch ansprechen, wobei man ihn, wie alle diese kleinen Dungbewohner, stets auch mikroskopisch absichern sollte. Ascobolus immersus gehört in die Sektion Dasyobolus, Arten, die sich auch bei Reife kaum öffnen, während deren Asci das Hymenium oft eindrucksvoll durchstoßen.


    03 Ascobolus sacchariferus E1

    04 Coniochaeta leucoplaca E1, E2

    05 Coniochaeta vagans E2



    Die Arten der Gattung stellen sich in der Regel erst ein, wenn bereits andere Arten verschwunden sind. So auch Coniochaeta vagans. Die winzigen Pilze (< 0,5 mm) sind vor allem im oberen Bereich dicht behaart. Dass das eine sehr wehrhafte Abwehr gegenüber Fressfeinden ist, kann man sehr schön auf folgendem Bild erkennen.



    Die Sporen sind, wie bei vielen anderen Arten der Gattung auch, einseitig abgeplattet und wirken dadurch nahezu diskusförmig. Das ist ein gutes Unterscheidungsmerkmal gegenüber weiteren Arten mit ähnlichen Sporengrößen, wie z.B. Coniochaeta saccardoi.



    06 Coprinellus pusillulus E2

    07 Coprinopsis radiata Sch



    Dieser hübsche Tintling gehört wegen seiner Velumstruktur (Ketten länglicher Elemente) zur Sektion Lanatuli. Aufgrund der großen Sporen (hier 12-15 x 7-8,5 µm) ist er recht einfach zu bestimmen. Ich konnte ihn während verschiedener Entwicklungsphasen einfangen, wie die Collage zeigt. Der Durchmesser des aufgeschirmten Hutes betrug 1,5 cm.


    08 Coprotus sexdecimsporus Sch

    09 Delitschia didyma E2

    10 Delitschia intonsa E2


    Über die beiden mikroskopisch attraktiven Delitschia-Arten habe ich mich sehr gefreut, da man sie nicht oft zu Gesicht bekommt. Leider handelte es sich um Einzelfruchtkörper, die ich nicht fotografisch dokumentieren konnte. In der Mykologischen Datenbank Österreichs scheinen sie noch nicht erfasst zu sein.


    11 Hypocopra brefeldii E2



    Funde von Arten der Gattung Hypocopra sind immer etwas besonderes, auch wenn diese meist alles andere als einfach zu bestimmen sind. Kennzeichnend für die Gattung ist ein Stroma, in dem ein oder seltener auch mehrere Perithecien sitzen. Im folgendem Schnittbild sehen wir ca. 20 Fruchtkörper, deren Sporenmassen nach dem Schnitt aus einem einzigen Stroma quellen. Die Größe des Stromas betrug hier übrigens 8 x 3 mm.



    Mit einer Sporengröße von 22-26 x 11-13 µm und einer relativ kurzen Keimspalte von 12-14 µm sollte das Hypocopra brefeldii sein, auch wenn die Art als zweizellig beschrieben wird. Diese zweite winzige und hyaline Basalzelle konnte ich nicht entdecken und bin da in guter Gesellschaft mit u.a. Francesco Doveri, dem "Dungpilzpapst" der letzten Jahre, welcher sie auch nicht fand. Ebenfalls Stromata mit mehreren Perithecien können u.a. Hypocopra cataphracta und planispora bilden, die jedoch deutlich verschiedene Sporen haben.



    12 Lasiobolus ciliatus E1



    Die Gattund Lasiobolus kann man in der Regel bereits makroskopisch ansprechen. Die Artbestimmung ist allerdings auch hier nicht immer einfach, wie in diesem Fall. In teilweise überreifen Apothecien betrugen die Sporenmaße 21-27 x 11-14 µm, für die Art scheinbar zu groß. Die relativ kurzen und breiten Haare von 200-400 x 20-45 µm ließen jedoch keine andere Deutung zu.


    13 Phomatospora minutissima Sch


    Mit den hyalinen und schräg im Ascus liegenden Sporen (5-6 x 3 µm) ist die Art gut charakterisiert und von P. coprophila mit noch etwas kleineren und Pol an Pol liegenden Sporen sicher zu trennen.


    14 Podospora curvicolla E2

    15 Podospora decipiens E1, Sch

    16 Podospora myriaspora E1

    17 Saccobolus depauperatus Sch

    18 Saccobolus versicolor Sch

    19 Schizothecium vesticola Sch

    20 Schizothecium conicum E1, Sch

    21 Sordaria fimicola E2


    22 Sporormiella australis E1, Sch

    23 Sporormiella dubia E1

    24 Sporormiella grandispora E2

    25 Sporormiella intermedia E1, Sch

    26 Sporormiella leporina E1

    27 Sporormiella megalospora Sch

    28 Sporormiella minima E1, E2

    29 Sporormiella muskokensis E1

    30 Sporormiella cf. systenospora E2


    Insgesamt neun Sporormiella-Arten konnte ich feststellen, allesamt vierzellig, was wieder einmal beweist, dass Artem mit mehr als vierzelligen Sporen schon etwas besonderes sind! Interessant die Nr. 30, welche auf dem ersten Blick Sporormiella teretispora zu sein schien. Die aber mit einer Sporengröße von 73-77 x 12-15 µm zu groß für diese Art ist und in vielerlei Hinsicht Sporormiella systenospora entspricht. Leider fand ich nur einen Einzelfruchtkörper und konnte keinen Beleg anfertigen. Deshalb das cf.


    31 Thelebolus dubius var. lagopi Sch

    32 Thelebolus microsporus E1

    33 Thelebolus polysporus E1


    Im Gegensatz zu Thelebolus dubius var. lagopi (meist 10-16 Asci) enthalten die 0,2 bis 0,3 mm kleinen Fruchtkörper von Thelebolus polysporus nur 2-5(10) Asci, wie man auf folgendem Foto mit etwas Mühe erkennen kann.



    Die Asci sind +/- ballonförmig und enthalten 256 Sporen, während die von T. dubius 128-sporig und schlanker sind



    Bleibt mir nur noch, mich bei Dir, FlorianK, für das Zusenden der interessanten Proben zu bedanken.


    Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg mit dem Weideprojekt und freue mich bereits auf die nächsten Dungproben. Und vielleicht klappt es ja einmal mit einer gemeinsamen Exkursion in den Kalkalpen Oberösterreichs, wenn sich das Leben wieder normalisiert hat.


    Liebe Grüße vom Nobi

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  • Moin, na das ist doch wieder ein prima Beispiel von Arbeitsteilung zwischen Leuten mit Schafen und Leuten mit Mikroskopen :D


    LG, Bernd


    Net ganz richtig, Bernd,


    Florian hat mehr aufm Kasten, inkl. Studium, mikroskopieren plus professioneller Pilzzucht, :gklimper:


    @ Liaba Nobi,


    du wirst mich noch in die Scheiße reiten, früher oder später. thx für deine faszinierenden Aufnahmen und Beschreibungen dazu, ==Pilz24


    lgpeter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Hallo Nobi,

    das ist ja ein tolles Projekt, das du jetzt dungpilzlich begleitest. Obwohl 33 Arten tatsächlich schon jetzt sehr beachtlich sind, wäre es wirklich spannend zu verfolgen, ob und wie der Artenreichtum auch bei Dungpilzen durch die extensive Beweidung zunimmt.

    Auch ist die Vorstellung der Arten wirklich sehr inspirierend und motiviert weiter, in die Dungpilzwelt einzusteigen.:)

    Liebe Grüße

    Matthias

  • Servus Nobi, servus in die Runde,


    herzlichen Dank mal für die Bearbeitung der Proben und auch für die schöne, bebilderte Vorstellung der Funde. Dadurch haben wieder einige weitere der von mir untersuchten Arten einen Namen bekommen.


    Ich freue mich auf alle Fälle schon auf die weitere Zusammenarbeit und bin gespannt, welche der kleinen Scheisser sich in den nächsten Jahren noch alles zeigen.


    Einige weitere Arten aus den von mir bewirtschafteten Flächen kann ich inzwischen auch noch ergänzen.



    Schaf


    Pilobolus kleinii

    Pilobolus crystallinus

    Schizothecium miniglutinans

    Sordaria fimicola

    Thelebolus microsporus


    Rind, vom letzten Jahr in neu übernommener Fläche


    Ascobolus furfuraceus

    Schizothecium aloides

    Schizothecium miniglutinans



    Liebe Grüße

    Florian

  • Liaba Nobi,

    du wirst mich noch in die Scheiße reiten, früher oder später.

    :D:D:D

    Nun lieber Peter, für Österreich wäre das sicher ein Gewinn, denn soviele Pilzler, die sich mit Dungpilzen befassen, scheint es da nicht zu geben.;)

    Obwohl 33 Arten tatsächlich schon jetzt sehr beachtlich sind, wäre es wirklich spannend zu verfolgen, ob und wie der Artenreichtum auch bei Dungpilzen durch die extensive Beweidung zunimmt.

    Unter anderem auch deswegen bleiben wir an diesem Projekt natürlich dran, Matthias.

    Auch ist die Vorstellung der Arten wirklich sehr inspirierend und motiviert weiter, in die Dungpilzwelt einzusteigen.

    So soll das sein! :)

    Einige weitere Arten aus den von mir bewirtschafteten Flächen kann ich inzwischen auch noch ergänzen.

    Sehr schön, Florian. Schizothecium miniglutinans hatte ich auch erwartet, sie aber aufgrund des Massenaspektes von Schizothecium vesticola vielleicht auch nur übersehen.

    Schizothecium aloides findet man nahezu ausschließlich an Rinderdung, wie Dein Fund erneut beweist. Prima, dass Du diese, dank der riesigen Squamufolien äußerst attraktive Art inzwischen auch nachweisen konntest!


    Liebe Grüße, Nobi

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  • Servas Nobi,


    Zitat

    :D:D:D

    Nun lieber Peter, für Österreich wäre das sicher ein Gewinn, denn soviele Pilzler, die sich mit Dungpilzen befassen, scheint es da nicht zu geben.


    Mit dir, lieber Freund, hat sich die Anzahl immerhin um 100 % in kurzer Zeit verdoppelt, jetzt seid's schon zwei. Pilzen sind willkürlich gezogene Staatsgrenzen fremd, darum scheren die sich einen Dreck.


    Ohne Einschulung würde ich mich an Dungpilze nicht heranwagen. Hast Lust, einen Vortrag/Kurs in Österreich zu halten?


    lgpeter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Servus Nobi,


    Die S. miniglutinans habe ich auch nur zufällig unters Mikro bekommen, als ich mir zum Absichern noch einige weitere Fruchtkörper von S. vesticola ansehen wollte.

    S. aloides wuchs an den alten Kuhfladen zu hunderten. Wirklich eine sehr schöne Art!


    Gerade habe ich an Schafdung vermutlich meine erste Hypocopra gefunden, allerdings noch total unreif. Zum Glück sind noch einige weitere Stroma vorhanden, die noch ein paar Tage Zeit zum reifen bekommen.




    Servus Peter,


    ich kann dir nur raten mal ein paar der Dungpilze zu untersuchen. Macht wirklich riesen Spaß und ist gar nicht so schwierig, vor allem durch die vielen Informationen, Beschreibungen und Bilder, die hier im Forum geteilt werden.




    Liebe Grüße

  • Hast Lust, einen Vortrag/Kurs in Österreich zu halten?

    An der Lust soll's nicht liegen, liebes Habichtla.?(

    Vielleicht nicht gleich einen Kurs, aber gemeinsam mit meinem Pilzfreund und Spitzenfotografen Matthias (Mreul) und natürlich Florian könnte ich mir einen Einführungsvortrag in die Welt der Dungpilze sehr gut vorstellen. Natürlich in Oberösterreich, wo es die Weideprojekte gibt.

    Leider stehen momentan die Zeichen nicht besonders gut für solche Unternehmungen.:(

    Servus Peter,

    ich kann dir nur raten mal ein paar der Dungpilze zu untersuchen.

    Macht wirklich riesen Spaß und ist gar nicht so schwierig, vor allem durch die vielen Informationen, Beschreibungen und Bilder, die hier im Forum geteilt werden.

    Wo Florian Recht hat, hat er Recht!^^


    LG, Nobi

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  • Grüß euch,


    ich habe mir heute die ersten Misthaufen-Tintlinge vorgenommen.


    Mit runzeligem Epispor und Sporen von 8-11,5x5,5-7,5 müsste das Coprinopsis narcotica sein



    Coprinopsis cinerea

    Sporen (9,5)10,5-13x6,5-8


    Lg

  • Hallo zusammen,


    Zitat

    Leider stehen momentan die Zeichen nicht besonders gut für solche Unternehmungen.

    Da würde ich mit ja und nein drauf reagieren. Klar ist es aktuell praktisch nicht möglich zu reisen und/oder Vorträge vor größeren Gruppen zu halten. Was aber problemlos möglich ist, sind Vorträge online. Da gibt es hier im Forum ja das regelmäßige Mittwochstreffen, aber man kann natürlich auch einfach weitere Termine außer der Reihe festsetzen. Ich bin mir sicher, daß ein Vortrag über Dungpilze da schon auf großes Interesse stoßen wird.


    Björn

  • Sehr interessantes und lehrreiches Projekt.
    Es würde mich freuen, bald mehr (ein Artikel?) davon zu hören.

    Weder eine Hypocopra (geiles Teil!) noch eine Coniochaeta ist mir bisher untergekommen.



    lg
    Elisabeth

  • Mit runzeligem Epispor und Sporen von 8-11,5x5,5-7,5 müsste das Coprinopsis narcotica sein

    Ich sehe nichts anderes, Florian!

    Eine bemerkenswerte Art, die intensiv unangenehm nach Leuchtgas riechen sollte, ähnlich dem Schwefelritterling.

    Habe ich übrigens noch nicht gefunden!

    Weder eine Hypocopra (geiles Teil!) noch eine Coniochaeta ist mir bisher untergekommen.

    Nun, für Hyprocopra braucht es etwas Geduld, Elisabeth;)

    Nachdem ich begonnen hatte, mich intensiv mit den Copros zu beschäftigen, hat es 4,5 Jahre gedauert, bevor ich die erste Art dieser Gattung fand.

    Das war Hypocopra merdaria an Hasenkötteln.

    Inzwischen konnte ich neun Hypocopra-Arten entdecken, ein paar unbestimmte kommen dazu.

    Idealerweise suchst Du an älterem Hasen- oder Kaninchendung an Trockenstandorten (Steinbrüche, Heiden, Dünen usw.)

    Auch an altem Pferde- bzw. Schafdung wird man gelegentlich fündig.

    Oft verraten schwarze Flecken auf dem Substrat die Gattung.


    Bei Coniochaeta braucht es ebenfalls Geduld.

    Auch sie fruktifizieren nur an älterem Dung, wenn viele andere Arten bereits vergangen sind. Zudem sind sie winzig.

    Oft dauert es mehrere Wochen, bis sie reifen.


    Liebe Grüße und weiterhin viel Spaß mit den Dungis,


    Nobi

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  • Grüß euch,


    der Leuchtgasgeruch der C. narcotica war recht deutlich wahrnehmbar, als sonderlich intensiv hätte ich ihn jedoch nicht beschrieben. Heute wuchsen davon etwa 300-500 Fruchtkörper rund um die Heuraufe.


    Vor zwei Tagen bin ich auch noch mal zu den Eselweiden gefahren, um mich gezielt auf die Hypocopra-Suche zu begeben, weil ich diese auch noch selbst unterm Mikro haben wollte.

    Dass ich aber auch hiervon gleich viele hunderte Exemplare finden würde hatte ich nicht erwartet.


    EDIT: ergänzend sei hier noch angemerkt, dass ich keine Stromata finden konnte, welche nur ein Perithecium beinhalten. Auch die Länge der Asci weicht nach meinen Messungen deutlich von den Literaturangaben für H. brefeldii ab (140-190µm)


    Liebe Grüße

  • Schön, dass Du weiter an den Dungpilzen dranbleibst, Florian!:)

    der Leuchtgasgeruch der C. narcotica war recht deutlich wahrnehmbar, als sonderlich intensiv hätte ich ihn jedoch nicht beschrieben.

    Leg die mal in eine gut verschlossene Dose und öffne diese am nächsten Tag.

    Ich hatte einmal den nahe verwandten Coprinopsis foetidella in einer Feuchtkammer, beim öffnen dieser erfolgte eine Geruchsexplosion ohnegleichen.

    So intensiv, dass ich mitsamt den Pilzen des Zimmers verwiesen wurde!;(

    EDIT: ergänzend sei hier noch angemerkt, dass ich keine Stromata finden konnte, welche nur ein Perithecium beinhalten.

    Das ist typisch für die Art, was auch bei "Krug & Cain 1973", geschlüsselt ist.

    Es gibt übrigens nicht so viele Species, wo die Stromata mehrere Perithecien enthalten.

    Übrigens wäre es interessant, die Funde einmal sequenzieren zu lassen. Genügend Material ist ja vorhanden.

    Auch die Länge der Asci weicht nach meinen Messungen deutlich von den Literaturangaben für H. brefeldii ab (140-190µm)

    Das ist in der Tat merkwürdig. Ich hatte u.a. Ascusmaße von 230 x 20 µm festgestellt.

    Allerdings würde ich dieses Merkmal nicht so sehr wichten.

    Was Doveri als brefeldii beschreibt, ist vermutlich etwas anderes.

    Mit Sporenmaßen von 24-30,4(34,6) x (12,6)13,6-15,2 µm und "gewöhnlich einem Perithecium pro Stroma" passt das m.E. nicht in das Artkonzept.


    Liebe Grüße, Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • im Forum ja das regelmäßige Mittwochstreffen, aber man kann natürlich auch einfach weitere Termine außer der Reihe festsetzen. Ich bin mir sicher, daß ein Vortrag über Dungpilze da schon auf großes Interesse stoßen wird.


    Björn

    Wo er Recht hat, hat er Recht! :daumen: Dungpilz Vortrag!!!

    Liebe Grüße aus dem Vogtland

    die Schwarzhex

    :gwinken: Sandra

    (PC 100 - 10 (fürs APR 2020) = 90 - 15 (APR 21) = 75-10 (APR22) = 65 + 7 (APR 22 Auflösung) - 5 (Rätsel-Gedicht)= 67 - 10 (APR 23) = 57 + 5 Gnanzierung = 62 - 10 (Ast-Wette gegen Björn) = 52 )

  • Da gibt es hier im Forum ja das regelmäßige Mittwochstreffen,

    Da entging mir was? Wann läuft das?


    So intensiv, dass ich mitsamt den Pilzen des Zimmers verwiesen wurde!

    Ich glaube, wir sollten die Duldsamkeit unsrer Partner*Innen nie unterschätzen, sie lassen uns Kacke ins Haus bringen und ausbrüten. So richtig Mainstream ist das nicht. :)

  • Danke Nobi für die weiteren Ausführungen zu brefeldii... jetzt verstehe ich auch, wie du zu der Bestimmung gekommen bist. Ich hab der Beschreibung im Doveri wohl zu viel Relevanz beigemessen, trotz der offensichtlichen Abweichung zu den Angaben in Krug&Cain.


    Die Asci-Länge scheint übrigens nicht sonderlich bestimmungsrelevant zu sein und ist sehr variabel. Ich hab noch ein paar weitere Perithecien untersucht und in manchen waren die Asci sehr kurz (130-160µm), in anderen waren sie recht lang (190-240µm), und alle Abstufungen dazwichen konnte ich auch finden.


    Ein schönes, gut bewachsenes Stück Eselmist hab ich für weitere Untersuchungen mal getrocknet. Muss mal fragen ob jmd. interesse hat den zu sequenzieren.


    Liebe Grüße

  • Da entging mir was? Wann läuft das?

    Immer mittwochs, 20:00 findet in diesem Forum ein Zoom-Meeting statt, Hagen.

    Nachdem Alis das vor einiger Zeit angestoßen hatte, hat Elisabeth (Aretah) aktuell einen neuen "Zoom-Raum" geschaffen, wenn man das mal so sagen darf.

    Den Zugangslink findest Du in der Signatur von Aretah, z.B. in diesem Thread #12. Einfach mal nach oben scrollen.

    Nächster Termin wäre also der 28.04.


    LG, Nobi

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    Chips: 72

  • Immer mittwochs, 20:00 findet in diesem Forum ein Zoom-Meeting statt, Hagen.

    Nachdem Alis das vor einiger Zeit angestoßen hatte, hat Elisabeth (Aretah) aktuell einen neuen "Zoom-Raum" geschaffen, wenn man das mal so sagen darf.

    Den Zugangslink findest Du in der Signatur von Aretah, z.B. in diesem Thread #12. Einfach mal nach oben scrollen.

    Nächster Termin wäre also der 28.04.

    Danke Dir. 20.00 Uhr, nicht 20.30 deshalb bin ich zu spät-