Hexenring in Streuobstwiese

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 3.709 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Liebe Pilzfreunde,

    während meiner Exkursion zum Brutvogelmonitoring im Gebiet Sonnenberg, Winnenden-Breuningsweiler (NSG) entdeckte ich diese Pilze in einem Hexenring zwischen einem abgestorbenen Birnbaum und einem Lebenden. Leider komme ich zu keinem brauchbaren Ergebnis.

    24.04.2021 Winnenden, WN, Baden-Württemberg, ich konnte zwar feststellen, saß der Pilz riecht, eher angenehm als unangenehm, aber das hat nicht ausgereicht, den Geruch näher zu beschreiben, dazu taugt meine Nase nicht.

    Jetzt freue ich mich auf eine Zuordnung, und wenn es nur im Groben ist.

    Es grüßt

    Horst Schlüter

  • Hallo Horst,


    Habitat, Jahreszeit und Morphologie sprechen für mich deutlich für den Mairitterling (Calocybe gambosa). Der giftige Verwechslungspartner ziegelroter Risspilz (Inosperma erubescens) hat nicht so gedrängt stehende Lamellen und hat mehr Rottöne.


    Dein Pilz müsste mehlartig riechen und weiß aussporen. Der Risspilz hat dunkles Sporenpulver.


    Für den Riesen-Rötling (Entoloma sinuatum) ist es noch zu früh im Jahr auch für den Wurzelnden Schönkopf (Tricholomella constricta) .


    Für mehr Sicherheit wartest du besser auf einen der Wissenden hier.


    LG Michael

  • Hallo Michael,

    vielen Dank für die schnelle Antwort. Vom Mai-Ritterling hatte ich nicht in Erinnerung, daß er so vergleichsweise dunkel gefärbt ist und leider habe ich immer wieder Probleme mit der Definition von Gerüchen. Ich hatte nichts bei mir um einen Pilz mitzunehmen, aber das werde ich noch nachholen, ich kenne die Stelle ja bestens.

    Viele Grüße

    Horst

  • Hallo Horst,

    ich halte den Maipilz auch für die wahrscheinlichste Möglichkeit. Einen leicht grauen Hut hat der öfter, und diese Exemplare haben ja noch einen deutlichen Sonnenbrand, so dass sie dadurch vielleicht noch dunkler sind.


    Die "klassischen" Verwechslungspartner im Frühjahr, Riesenrötling und Ziegelroter Risspilz, würde ich hier beide ausschließen aufgrund der Hutform und des Lamellenansatzes, auch ohne Sporenabwurf.

    Eher müsste man noch über einen "verirrten" Spätherbstpilz nachdenken wie einen der grauen Rötelritterlinge. Ohne Geruch und ohne Mikros wird das aber schwer zu unterscheiden.

    Grüße,

    Wolfgang

  • Servus Horst,


    schneide mal einen durch. Maischwammerl haben auffallend schmale Lamellen relativ zum dicken Hutfleisch. Das ist ein gutes Merkmal.

    Lepista hätte leicht ablösbare, breitere Lamellen.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo Horst,


    ich bin zwar nicht Christoph aber für mich ist das eindeutig Calocybe gambosa.


    VG Jörg

  • Hallo Jörg, hallo Michael,

    nun würde ich sagen, der Pilz riecht nicht unangenehm, aber weder Mehl noch Gurke kann ich beim wiederholten Riechen erkennen. Aber vielleicht liegt das auch daran, daß sie inzwischen doch sehr trocken sind. Eher würde ich sagen, es erinnert mich an mein selbstgemachtes Pilzpulver, was allerdings eine Mischung von verschiedenen Pilzen ist, von Krause Glucke, gemahlene Stiele von Stockschwämmchen und Lila Lackpilz überwiegend.

    Vielen Dank für die Bestimmung

    Es grüßt

    Horst

  • Hallo Horst,

    das Riechen will gelernt sein.

    Verreibe einmal kräftig zwischen deinen Fingern ein Stück vom Pilz, Lamellen oder Hut, und rieche dann daran.

    Dann sollte es wirklich nach frisch gemahlenem Korn (Mehl riecht ja so gut wie nicht) oder Gurke riechen.

    Grüße

    Axel

    "Das Artensterben ist der neue Klimawandel. Der Verlust der Biodiversität ist die wahre Krise des 21. Jahrhunderts"

    aus Glaubrecht: "Das Ende der Evolution"

  • Ich schätze mal, dass der trockene Pilz einfach nach getrocknetem Pilz riecht. Die waren doch schon schrumpelig auf dem 1. Foto. Das wird am Tag darauf nicht besser geworden sein. Ich finde es ziemlich normal, dass die nicht mehr mehlig-gurkig riechen.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo Claudia,

    danke für die tröstenden Worte.

    Grüßle

    Horst

    Nee Horst, das soll gar nicht trösten sondern nur erklären. Frische Pilze riechen einfach anders als alte getrocknete, du kannst das auch mal bei den ganz normalen Speisepilzen im Herbst probieren. Da gibts ja neben jungen Exemplaren auch oft schrumpelige Methusalems. Probier es mal.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • ... und natürlich hilft es auch, wenn man eine angeschnittene Gurke oder einen Wassermelonenschnitz da hat zum Vergleichen. Oder einen drei Tage stehengelassenen Spätzlesteig. Aber was Claudia sagt, stimmt natürlich. Frische Maipilze riechen schon anders als diese Schlappen.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!