Moin,
die Arealgrenze der Hainbuche verläuft quer durch Litauen. Ein befreundeter Botaniker macht gerade eine geobotanische Studie zu den Hainbuchenwäldern und lud mich ein mitzukommen. Da die Auftragslage es gerade zulässt ... Heute waren drei Wälder dran, eine kleine Auswahl an Bildern.
(1) Überwiegend Hainbuche mit einzelnen etwas älteren Eichen, anscheinend Privatwald, parkähnlich aufgeräumt, mit dem Kraut in voller Blüte und dem Bächlein sehr schick
(1a) Graphis scripta ist an jeder Hainbuche anzutreffen, daneben auch an den wenigen Haseln
(1b) Pilz an einem Eichast
(1c) vermutlich Phleogena faginea an Hainbuche, leider nur ganz wenige Pilzlein
(2) ein Totalreservat in hügeliger Lage, vom Baumbestand sehr vielfältig (Hainbuch bei ca. 10%) und viel Totholz
(2a) Phellinus robustus und Daedalea quercina
(2b)
(2c) Ein Polyporus mit schwarzem Stiel, sehr engen Poren und hellem ockerfarbigen Hut, evtl. P. leptocephalus
(2d) Trametes gibbosa an toter Hainbuche, die war neu für mich
(2e) Moosbewuchs
(2f) welcher Phellinus wächst denn an Ulme?
(2g) eine Morchel, hier wären Waldmeister und Sauerklee die "Zeigerpflanzen"
(3) gehört zum Staatsforst, ist aber nach dem skandinavischen Konzept "woodland key habitat" von der Bewirtschaftung ausgenommen (ohne jegliches Betretungsverbot), sehr variabel trotz fast flachen Reliefs, von quatschnassen Stellen mit Schwarzerle und Moorbirke bis zu trocken Espenbeständen, Hainbuche auch hier nur mit geringerem Anteil und kaum bei den Altbäumen
(3a) Zitterpappeln mit den allfälligen Ph. tremulae (im Prinzip an fast jeder älteren Zitterpappel zu finden), der rechte Stamm mit einem interessanten Muster von Bjerkandera adusta, interessant aber vor allem der weiße Porling. Nicht ausschließen kann ich Trametes gibbosa in jung - falls der derzeit in jung sein darf - im Vergleich mit (2d) ist der aber viel dicker und hat nicht ganz so ausgeprägte eckige Poren. Dann gäbe es da noch die Idee Spongipellis spumeus und Spongipellis schulzeri ... (Beleg habe ich mitgenommen)
(3b) selten hingegen ist Phellinus populicola, an Zitterpappel
(3c) und welcher Phellinus darf an Hainbuche wachsen?
LG, Bernd