Hallo ihr lieben,
vorgestern hat Corne sich bei mir gemeldet ob wir nicht am Samstag wo hin fahren wollen. "Dorthin wo es Morcheln geben könnte". In Dresden sind Morcheln Mangelware, aber ich kenne einen schönen Schlosspark mit auwaldähnlichen Randbereichen, der Schlosspark Hermsdorf.
Gleich beim Eintreffen habe ich nach Microbotryum pustulatum geschaut. Er war erwartungsgemäß wieder da.
Vorgestelllt habe ich den Pilz schon Mal hier: Bemerkenswerte (Erst)Funde Teil 2 - der Schlangenbrand
Tranzschelia fusca, den Anemonenrost hatte ich hingegen da noch nicht gefunden.
Trotz langer und ausdauender Suche haben wir keinen Anemonenbecherling finden können. Corne hat ja in letzter Zeit ein Fundhändchen für Becherlinge entwickelt. Dafür gibt es einen Trostschnappschuss von einer schönen Anemonenblüte.
Vor Ort war uns diese Pflanze nicht ganz klar. Inzwischen konnte ich die aber als Zweiblättrige Schattenblume Maianthemum bifolium absichern.
Fund von Corne, Hypoxylon cf fuscum. Ich hab den zur Sicherheit fürs Mikro mitgenommen.
In einem sumpfigen Bereich gab es die Sumpfdotterblume Caltha palustris reichlich.
Blühende Hainbuchen
Alle meine Graugänschen
Blick zum Schloss Hermsdorf
Versuch die schönen Pastelltöne des Wiesenschaumkraut Cardamine pratensis fotografisch festzuhalten.
Wir hatten noch etwas Zeit und sind noch weiter gefahren, weil mir jemand erzählt hatte, dass er vor 20 Jahren im sauren Sandkieferwald Spitzmorcheln gefunden hatte. Spitzmorcheln fanden wir nicht. Dafür aber die hier. Die Schwarzweiße Becherlorchel Helvella leucomelaena. Wurde mir vor ein paar Jahren mal gezeigt und seit dem habe ich die nicht mehr gesehen. Ich habe mich sehr gefreut.
Hier gehe ich von eingetrockneten Glänzenden Schwarzborstlingen Pseudoplectania nigrella aus. Die kommen unters Mikro und dann wissen wirs.
Die obligatorische Giftlorchel für Tricholomopsis-Christoph darf natürlich auch nicht fehlen.
Verabschieden möchte ich mich mit einem echten Wunder Allium paradoxum, der Wunderlauch.
Pardoxerweise habe ich zumindest Freitag Abend eine Quotenmorchel gefunden, die sich zwischen einer Pflanzmatte und dem Bordstein im Nachbargarten durchgezwängt hatte. Zum Essen war die nix mehr. Ich habe die aber fürs Mikro dennoch mitgenommen.
l.g.
Stefan