Morchelig

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.601 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Schrumz.

  • Hallo zusammen,

    Wollte mir diesen Zufallsfund mal anschauen lassen, ist natürlich zu alt aber das ist was aus der Morchelecke oder? Ich frag weil der Standort (trockener Boden, Waldweg) soweit ich gehört habe eigentlich nicht so recht zu Morcheln passt. Hatte den Pilz vorläufig als Käppchenmorchel identifiziert, bin aber total unsicher. War auch weit und breit der einzige.

    Viele grüße

  • Hallo Schrumz,


    Käppchenmorchel passt!

    Ein gutes Unterscheidungsmerkmal zur ähnlichen Böhmischen Verpel ist der halb angewachsene Hut.

    Daher auch der Name Halbfreie Morchel (Morchella semilibera).

    Der durch die vielen Flöckchen wie bereift aussehende Stiel ist ebenfalls typisch für die Art.


    Von den Standortansprüchen her ist die Art wohl nicht so wählerisch wie die echten Speisemorcheln.


    LG, Nobi

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  • Hallo, sehe ich auch so. Morchella semilibera - das Artepithet semilibera bedeutet "halbfrei" und bezieht sich auf die bis zur Hälfte am Stiel angewachsene Kappe, während der untere Teil frei ist. Ob die Art jetzt auch in mehrere Arten aufgeteilt wurde weiß ich nicht, aber mit M. semilibera s.l. ist man auf der sicheren Seite.


    LG, Bernd

  • Hey Nobi,

    Wenn du sagst echte speisemorcheln, gehört da die Käppchenmorchel nicht dazu? Nur falls ich die nächstes jahr wieder finde, bei mir steht die in den Büchern auch als essbar und lecker.

    Viele Grüße

  • Hallo Schrumz,


    die echten Speisemorcheln um Morchella esculenta herum sind ein anderes Artenaggregat als das um M. semilibera. Die beiden Aggregate werden gerade in verschiedene Arten zerbröselt. Essbar sind sie alle.


    VG Jörg

  • Wenn du sagst echte Speisemorcheln, gehört da die Käppchenmorchel nicht dazu?

    Siehe die folgende Antwort von Jörg.:thumbup:

    Die echten Speisemorcheln um Morchella esculenta herum sind ein anderes Artenaggregat als das um M. semilibera.

    Zur Essbarkeit.

    Nur falls ich die nächstes Jahr wieder finde, bei mir steht die in den Büchern auch als essbar und lecker.

    Es sollte klar sein, dass über das Internet keine Pilze zum Essen freigegeben werden.

    Das kann nur ein Pilzberater vor Ort machen.

    Darüberhinaus gehören alle einheimischen Morcheln laut Bundesartenschutzverordnung zu den geschützten Pilzen und sollten nur in geringen Mengen für den Eigenbedarf gesammelt werden.


    Zu viele oder unzureichend gegarte Morcheln können zudem zu einer Vergiftung führen.

    Man nennt es das Morchella-Syndrom. Siehe auch diese Diskussion.


    LG, Nobi

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  • Hey,

    Danke für die Hinweise, dessen bin ich mir schon bewusst. Ich schrieb ja selber dass das fotografierte exemplar deutlich zu alt zum essen war. Außerdem bereits abgeknickt, sonst hätte ich ihn vermutlich nicht mal zur Bestimmung abgeschnitten. War auch heute nicht auf Morchelsuche sondern einfach für einen Spaziergang im Wald als mir das über den Weg gelaufen ist. Dass Speise- und Käppchenmorchel nicht die selbe Art sind wusst ich auch, das mit der Essbarkeit hab ich gefragt weil der BLV Pilzführer 2020 sowohl den Garten-Riesenschirmling (Dort Macrolepiota Bohemica/Chlorophyllum Brunneum genannt) als auch die Nebelkappe (Clitocybe Nebularis) als bedingt essbar einstuft, was ja die DGFM ganz anders sieht. Vielleicht schau ich mich nächstes Jahr mal nach Morcheln um und da dachte ich kann es nicht schaden hier mal nachzuhaken.

    Naja, euch auf jeden Fall einen schönen Sonntag noch.

    Viele Grüße