Servus liebe Schlauchpilzfreunde,
auch wenn ich umgeben von Sandkiefernwald eigentlich im klassischen Gyromitragebiet leben sollte haben sie sich bisher vor mir erfolgreich versteckt. Ich habe auf den Tip von - ich glaub es war Oehrling- speziell meine bekannten Grünlingsstellen abgesucht, die waren aber leider in den letzten Wochen alle zu trocken. Fündig wurde ich letztendlich in einem offenbar im Untergrund etwas feuchteren Abschnitt eines alten Holzweges mit Fingerhut und vereinzelten Binsen hinter einem Großparkplatz (im Revier von Notdurft, Kondompackungen und Schnapsflaschen). Dafür kam ich dort aus dem Staunen nicht mehr raus, je weiter ich den Weg hinunter ging umso gigantischer wurden die Lorcheln. Gegen Ende waren es fast handballgroße Teile. Ich dachte daher bei den Letzten auch aufgrund der wenigen Gyri evtl. an G. gigas, was sich aber mikroskopisch nicht bestätigte.
Die Sporen maßen 11 (9-13) x 23 (19-25) µm (n=11) und sind damit im Bereich von Gyromitra esculenta. Angetan war ich tatsächlich vom Geruch der Pilze, den ich wirklich als sehr appetitanregend bezeichnen würde. Aber es heisst ja auch dass A. phalloides gut schmeckt würde... darum soll es hier aber nicht weiter gehen, ich fand sie einfach schön und daher hab ich euch ein paar Impressionen mitgebracht:
der Fundort
elegant gewunden
Ansammlung auf engem Raum; rechts Methusalem, fast handballgroß
Nochmal die erste von oben, auffällig war der leicht violette Stiel, mikroskopisch aber Sporen im exakt selben Bereich wie die anderen. Vermutlich eine Verwitterungserscheinung.
mikroskopisch in H2O
Jetzt regents ja ausdauernd, daher werden sie wohl in den nächsten Tagen verfaulen, es freut mich dass ich sie gerade noch rechtzeitig erwischt hab.
Viele Grüße Ogni
(Ps: falls jemand nochmal nachschauen möchte habe ich zwei Exsikkate angefertigt)