Eine Peltigera von feuchtem Standort → P. praetextata

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.557 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von kruenta.

  • Hallo allerseits,

    in einem relativ stark gekerbten Seitental der Dubysa fand ich heute eine weitere Peltigera mit sehr großen Lappen (der große Lappen im 2. Bild ist etwa 8 cm lang). An der Stelle gibt es sehr viel Totholz, sodass vom Bachlauf kaum was zu sehen ist und beide Hänge sind quellig. Die grauen und braunen Formen dürften wohl unterschiedlicher Feuchtigkeit geschuldet sein, ob das auch auf die unterschiedlich gefärbten Unterseiten zutrifft, bin ich noch nicht schlüssig.

    Hier etwas höher im Tal, trockener und mit kleineren Lappen

    So sieht das in den Stufen mit Quellen aus

    Außerdem wächst dort viel Lunaria rediviva, teilweise schon mit Knospen. Später im Jahr wird diese Pflanze alles andere Kraut zuwuchern.

    Danke fürs Anschauen und für Vorschläge,


    LG, Bernd

    Pilze aus Litauen, sofern nicht anders angegeben.

    Einmal editiert, zuletzt von kruenta () aus folgendem Grund: typos

  • Hallo Bernd,


    eindeutig Peltigera praetextata. Schon auf dem zweiten Foto finden sich links oberhalb von dem großen Lappen etwas ältere Thalli mit zahlreichen Isidien, die gibt es so nur bei P. praetextata. Es passen aber auch alle anderen auf den Fotos erkennbaren Merkmale sehr gut zu P. praetextata und so wäre im vorliegenden Fall eine Bestimmung auch ohne das Vorhandensein von Isidien möglich gewesen.

    Die unterschiedliche Färbung hängt wie von Dir angenommen direkt mit der Durchfeuchtung der Thalli zusammen. Ausgehend von kräftig braun (im feuchten Zustand) wechselt sie mit zunehmender Austrocknung zu grau. Bei den Unterseiten ist zu berücksichtigen, dass die hier gezeigten Thalli erst einen sehr geringen diesjährigen Zuwachs zeigen. Junge Rhizinen sind noch nicht zu sehen und die teilweise dunkle bis schwarze Färbung der im Vorjahr gebildeten Rhizinen ist auf Alterungsprozesse zurückzuführen und nicht von Bedeutung. Gleiches gilt für das teilweise dunkle Adernetz.

    Am besten lassen sich Schildflechten nach längeren Perioden intensiven Wachstums bestimmen. Dann sind auch die Unterseiten mit Adernetz und Rhizinen in typischer Weise ausgeprägt und entsprechen weitgehend den (idealisierten) Angaben in den Bestimmungsschlüsseln.


    LG Ingo

  • Hallo Ingo, vielen Dank. Beim Durchsehen der Bilder, nach dem Posten, waren mir die Isidien in dem 2. Bild auch aufgefallen, mit der daraus resultierenden Diagnose. Aber vor Ort nicht, da war ich auf die großen Lappen fixiert und auch etwas damit beschäftigt, mir nicht die Beine zu brechen :D

    Danke auch für die Erläuterung zu der unterseitigen Schwarzfärbung von Rhiziden und Adernetz, das war mir hier auch bei einigen P. ponojensis aufgefallen, ohne dass ich mir daraus einen Reim machen konnte.


    LG, Bernd

  • kruenta

    Hat den Titel des Themas von „Eine Peltigera von feuchtem Standort“ zu „Eine Peltigera von feuchtem Standort → P. praetextata“ geändert.