Hallo zusammen
Gestern zeigte mir Lucky einen Fundort mit sicherlich hundert Schlehen-Rötlingen (Entoloma sepium) unter Kirschbäumen. Das reichliche Vorkommen war ein willkommener Anlaß die Variabilität der Art abzulichten. Gemeinsam war allen Exemplaren ein deutlich gurkiger Geruch (Mykologen-Mehlgeruch) ähnlich dem Mairitterling (Calocybe gambosa) jedoch weniger intensiv als bei diesem.
Nur Fruchtkörper, die vor der Sonne geschützt sind, zeigen eine mehr oder weniger weiße Farbe.
Junge und alte Fruchtkörper die mehr sonnenexponiert sind nehmen rasch einen dunkleren Farbton an.
Pacman läßt grüßen
Einen Sporenabwurf hatte die Natur bereits erledigt
Da sowohl Habitus als auch Farbe variabel waren habe ich bei 4 unterschiedlichen Fruchtkörpern mit Chemie gespielt und konnte keine nenneswerten Unterschiede feststellen.
Guajakreation nach 5 bis spätestens 10 min deutlich blaugrün. Reaktion mit Anilin nach 10 min rosa bis rot.
Gerne wird ja für den Schlehenrötling angefürt, dass sich Fraßgänge von Maden rotbraun verfärben, was ich zumindest für Exemplare von diesem Fundort bestätigen kann.
LG Karl
Schlehen-Rötlinge wenn nicht jetzt wann dann?
- Karl W
- Erledigt
Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 5.042 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von pilzpic.
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Hallo Karl,
Deine Beobachtungen kann ich nur bestätigen.
Genauso wie es ein gutes Frühjahrsascomyceten-Jahr ist, scheinen auch die Schlehenrötlinge-Entoloma sepium vom feuchten Wetter zu profitieren.
Im Auwald in der Elster-Luppe-Aue bei Schkeuditz, aber noch Sachsen-Anhalt, fanden wir gestern am verregneten Himmelfahrtstag mehrere reichlich besetzte Hexenringe der Art.
Auch mit der Chemie (Anilin) habe ich gespielt und die Farbreaktion nach 5 - 10 - 15 min (von rechts betrachtet) beobachtet.
Die rötlichen Fraßgänge der Maden waren aber auch gut zu sehen.
Außer diesen Pilzen fanden wir zum ersten Mal im Gebiet die Glockenverpel - Verpa conica in direkter Gemeinschaft mit den Käppchenmorcheln - Morchella semilibera, die dort nicht selten ist.
LG Ulla
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Hallo Karl,
Deine Beobachtungen kann ich nur bestätigen.
Hallo Ulla,
danke für die Ergänzung und Bestätigung.
LG Karl -
Hallo Karl, hallo Ulla,
bei mir geht es dieses Jahr erst los mit Entoloma sepium. Habe die Art seit vielen Jahren im Garten unter gleich mehreren Apfelbäumen und einem Kirschbaum. Im Moment zeigen sich erst die ersten kleinen Exemplare. Bin gespannt wie viele es dieses Jahr werden. Hier ein kleiner Teil einer Aufsammlung von 2017:
Im Alter auch gerne mal mit stark schuppiger Hutoberfläche wenn es trockener wird:
Als Mikro-Fan muss ich natürlich noch ein Sporenbild ergänzen, die sind ja auch ganz schick
Viele Grüße,
Matthias
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Hallo Matthias,
eine schöne Ergänzung. Mikrobilder schlummern noch auf meinem alten Rechner aber an Deine Bilder komme ich eh nicht ran.
LG Karl -
Hallo zusammen,
es gibt noch ein schönes makroskopisches Unterscheidungsmerkmal bez. Abziehbarkeit der Huthaut, zum Schildrötling.
Könnt ihr ja selbst mal testen.
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Bezügl. des Schlehenrötlings:
Ist die Schreibweise ..."saepium" veraltet, oder ein verbreiteter Schreibfehler, oder eine geltende Alternativschreibweise? (Obwohl es das bei wissenschaftlichen Namen ja eigentlich nicht geben soll...) Ich habe es oft so geschrieben gesehen; zuletzt eben in pilzpics Beitrag.
Oder sollte es gar so geschrieben werden : "sæpium"?*
* Edit: Nee, so nicht. Jedenfalls nicht auf Langenscheidts Latein-Seite.
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Ich denke mal veraltet, habe ich ja auch 2010 erstellt.
Im Ludwig Kompendium auch noch unter E. saepium.
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Hallo pilzpic,
danke für deine Antwort. In meinen älteren Büchern steht er auch mit "ae". Ich habe leider kein Latein gelernt, darum habe ich auf der Langenscheidt Latein-Seite mal recherchiert: Offensichtlich sind sich die "Lateiner" auch nicht so ganz einig. Beide Schreibweisen "sepes" und "saepes" bedeuten das Gleiche, nämlich "Zaun, Gehege". Mit der Beugung (gen.pl.) dann "sepium"/"saepium". Rötling des Zaunes? Eingezäunter/zaunartiger Rötling??!? Naja...
Steckt wohl auch irgendwie in "Praesepe" (Krippe, Stall). Kenn ich aus der Astronomie.
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(...) Als Mikro-Fan muss ich natürlich noch ein Sporenbild ergänzen, die sind ja auch ganz schick
Viele Grüße,
Matthias
Hallo Matthias, die sind nicht nur schick, sondern einfach wunderschön...kleine Diamanten...
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Hallo zusammen,
es gibt noch ein schönes makroskopisches Unterscheidungsmerkmal bez. Abziehbarkeit der Huthaut, zum Schildrötling.
Könnt iihr ja selbst mal testen.
Hallo Karl-Heinz,
das wäre ja mal ein wirklich gutes Mekmal, wenn es sich als beständig erweist. Dann kann man sich die Panscherei mit der Chemie ersparen.
Ich habe die Art auch seit 2004 beständig im eigenen Garten und finde, dass die heuer tatsächlich ein wenig dunkler daherkommen als früher.
Beste Grüße
Harald
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Hallo,
ich wollte hier mal anmerken, das falls ihr den noch nicht probiert habt, ihr das unbedingt mal tun solltet, die haben einen wunderbaren eigenen Geruch und Geschmack, vielleicht so etwas in richtung Schinken. Einfach mal probieren!
Ich habe hier allerdings fast nur den Schildrötling E. clypeatum und meine dessen Geschmack und Geruch, vielleicht ist der Schlehenrötling ja auch geschmacklich ganz anders.
LG, Chris
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Hallo zusammen,
es gibt noch ein schönes makroskopisches Unterscheidungsmerkmal bez. Abziehbarkeit der Huthaut, zum Schildrötling.
Könnt iihr ja selbst mal testen.
Hallo Karl-Heinz,
das wäre ja mal ein wirklich gutes Mekmal, wenn es sich als beständig erweist. Dann kann man sich die Panscherei mit der Chemie ersparen.
Ich habe die Art auch seit 2004 beständig im eigenen Garten und finde, dass die heuer tatsächlich ein wenig dunkler daherkommen als früher.
Beste Grüße
Harald
Hallo Harald,
so ähnlich hatte ich sie auch schon mal...