Fragen zur Austernseitlingszucht

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.324 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Suku.

  • Hallo liebes Forengemeinde,


    dies ist mein erster Post also entschuldigt mich bitte, wenn ich Forenregeln verletzen sollte:) Ich würde mich sehr über Verbesserungsvorschläge freuen!


    Jetzt einmal zu meinen Fragen:

    Ich wollte mir schon immer eine Pilzzucht anlegen. Ich war dann eines Tages im Hage******* und siehe da: Es werden Myzelpatches von der Marke Pilzmä****** verkauft! Ich weiß zwar, dass diese für das Animpfen von Baumstämmen gedacht sind, aber trotzdem wollte ich die Zucht erstmals auf Holzhackschnitzel versuchen und habe mir das hier angeschafft:


    Dann habe ich das Myzelpatch auf das Substrat in eine Kiste gestellt und Kaffesatz raufgestreut. Das sieht jetzt so aus:



    Da ich kein geübtes Auge und keine geübte Nase besitze, wollte ich Euch einmal fragen, ob das auch wirklich das Myzel von dem Austernseitling ist oder ob ich die ganze Zeit nur Schimmel gezüchtet habe... Dazu noch: Die Farbe des Myzels auf dem Foto sieht zwar bläulich aus, es ist aber in Wirklichkeit schneeweiß. Außerdem ist da die Luftfeuchtigkeit sehr hoch.


    Auch wollte ich einmal fragen, ob dieses Holzhack wirklich geeignet ist für die Pilzzucht, denn das Myzel zieht sich nur durch den Kaffeesatz -nicht durch das eigentliche Substrat...


    Meine letzte Frage wäre, ob die Austernpilze wirklich erst Fruchtkörper bilden, wenn sie davor eine Kälteperiode erlebt hatten. In einem Thread habe ich gelesen, dass der Austernpilz auch ohne Kältestratifikation Früchte bildet.


    Ich würde mich sehr über Antworten freuen!:)


    Mit freundlichen Grüßen



    Kevin

  • Hallo Kevin,


    herzlich willkommen hier im Forum, schön, dass sich mit dir ein weiterer Hobbyzüchter hier tummelt.


    Tierstreu auf Holzbasis hat häufig einen sehr hohen Nadelholzanteil, darauf gedeiht die Brut oft nur verzögert, weil es wohl eine eigene Pilzabwehr enthält. Strohhäcksel scheint da günstiger zu sein. Wenn du das Patch unmittelbar auf das Streu gelegt hast, gehe ich davon aus, dass du unsteril arbeitest. Kann man, gerade als Anfänger, gut machen, das ist weniger kompliziert.


    Dann könnte der Kaffeesatz aber problematisch werden. Der ist sehr nährstoffhaltig und wird deshalb schnell vom Myzel durchsetzt. Das Problem ist aber, dass Schimmelpilze das auch lieber haben und dann meist die Pilzbrut verdrängen. Es kann dir also passieren, dass das Ganze zu schimmeln beginnt, bevor das Myzel geschafft hat, das Substrat ganz zu durchwachsen.


    Es gibt hier im Forum zur Pilzzucht einige gute Themen hierzu. Vielleicht ist es sinnvoll, dich da etwas einzulesen. Es ist dann doch komplizierter, als man zunächst denkt.


    Mit Glück wird das mit deinem Versuch noch was. Ich würde erst Mal abwarten. Ohne Beutel ist die Gefahr des Austrocknens hoch, ich würde dezent wässern. Zu nass ist schlecht, zu trocken auch. Geduld bewahren und hoffen, dass kein Schimmel wächst.


    Viel Erfolg und Grüße,


    Michael

  • Hallo Michael,


    vielen Dank für die nette Aufnahme und die wissensreiche Antwort!😁


    Du hattest recht, ich habe unsteril gearbeitet. Sicherheitshalber habe ich auf dieses Streu kochendes Wasser raufgekippt, trotzdem zählt das wahrscheinlich noch zum unsterilen Arbeiten. Ich werde noch ein bisschen abwarten. Könnte ich aber trotzdem das Substrat mit Strohhäcksel ersetzen, indem ich einfach den durchwachsenen Kaffesatz darauf streue?


    Dass das Arbeiten mit Kaffeesatz gefährlich werden würde, habe ich schon befürchtet. Deswegen habe ich den Kaffesatz nur ganz dünn auf das Myzel gestreut, gewartet bis es sich durchgewachsen hat und wieder etwas draufgestreut.

    Denkst du, dass der weiße Flaum von dem Foto meines ersten Post das Myzel ist, dass ich will oder eher, dass es sich um Schimmelpilze handelt? Ich möchte ungern meinem Schimmel züchten..😅


    Viele Grüße


    Kevin

  • Hallo Kevin,

    also zuerst einmal (welcome)!

    Dein Erstbeitrag und deine Begrüßung sind vorbildlich und supernett, und daß du dir über die Forumsregeln überhaupt Gedanken machst, macht auf mich einen guten Eindruck!

    Sachlich kann ich dir leider nicht allzuviel helfen. Ich habe 2x so ein kleines Anfänger-Austernseitlings-Kaffeesatz-Pilzpaket gehabt. Das war mal ganz interessant, hat auch funktioniert, aber zum "regelmäßig selbstgezogene Pilzmahlzeiten essen" hat es weder gereicht noch der Aufwand sich gelohnt. Dein Ansatz führt ja schon etwas weiter.

    Zu der Kleintierstreu hat Suku ja schon einiges gesagt. Ich hätte da auch Bedenken, und zwar nicht nur wg. des hohen Nadelholz-Anteils, sondern weil ich mir vorstellen könnte, daß die Tierstreu auch vom Hersteller noch irgendwie behandelt sein könnte.

    Bin jedenfalls gespannt auf deine Berichte vom Erfolg oder auch den Problemen, die du damit haben wirst! ==Gnolm8

    Gnnnnihihiiii !

    Gnüni/Kagni Lilahex  :gklimper:


    105 Pilzchips


    (Stand Nov. 2021=117 -15 Einsatz APR 2021 +4 1000. Beitrag APR +4 Ü200 Punkte im APR +4 Segmentwette =114 (Stand Nov. 2022) -15 Einsatz APR 2022 =99 +5 Gewinn aus Wette mit Suku =104 +5 9.Platz APR 2022 =109 +3 Gnolmkultur-Bonus APR 2022 =112 +7 Zieleinlaufswette APR 2022 =119 -15 Einsatz APR 2023= 104 +4PC Plazierungswette APR23 +3PC Platz 11APR23 +Teamwork-Phahl 3PC +Landungswette APR23 3PC +Gnolmgeschichtenbonus 3PC = 120PC Stand 07.01.24 -15 Einsatz APR 2024 = 105 PC)


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    Meine Zeichnungen und Fotos sind außerhalb dieses Forums
    nicht ohne meine vorherige Genehmigung zu verwenden!


    Grünis/Kagis verrückte Pilzwerkstatt

    Pilze an ungewöhnlichen Orten finden!

    Einmal editiert, zuletzt von Grüni/Kagi ()

  • Hallo Kevin,


    für mich wäre die Frage entscheidend, ob du das in der Wohnung/Keller machen möchtest, oder als Freiland-Projekt. Ich erinnere mich an meine Jugendzeit (irgendwann, als die Menschheit gerade gelernt hat aufrecht zu gehen), da haben meine Eltern sehr erfolgreich Austernpilze draußen auf einem Strohballen gezüchtet. Nix verpackt, nur ab und zu Wasser drauf. Der Ballen war mit Brut geimpft worden.


    Weniger problematisch, auch wegen der Sporen, die beim Austernpilz nicht ganz unbedenklich sind. Im Innenraum würde ich das Ganze in einen festen Beutel packen, schon wegen des Wasserhaushaltes.


    Ich kann dir nicht raten, ob es sinnvoller ist, umzuschichten, weil ich es nicht weiß. Aus dem Bauch heraus würde ich einfach abwarten. Die Investition war ja überschaubar. Ich finde, man lernt gut an eigenen Erfahrungen und Experimenten, wenn man nicht zu ertragsorientiert ist.


    Und nochmal: lesen bildet, hier gibt es gute Antworten und Links zur Vorgehensweise im Forum. :gidee:


    LG Michael

  • vergessen: ob das Schimmel ist, kann ich nicht erkennen. Reines Weiß würde mich aber erstmal optimistisch stimmen. Zuchtaustern kommen ohne Kältereiz aus, der Fruktationsreiz, kann z.B. über Sauerstoff gesetzt werden (Beutel öffnen) oder über mechanische Reize ( Beutel massieren).


    LG Michael


    Edit: Räschtschreipunk