Melanoleuca evenosa oder strictipes?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 1.966 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wutzi.

  • Hallo Weichritterlingsprofis. Ich komme wieder einmal nicht weiter.


    Ich habe heute Weichritterlinge gefunden, bei denen ich nicht sicher bin, ob es sich um M. evenosa oder strictipes handelt.


    Die Makromerkmale passen eigentlich auf beide Arten, wobei ich nichts richtig Vergleichbares in meiner Literatur gefunden habe. Das Internet gab auch nicht viel her.


    Die Sporenlänge liegt bei bis über 10 µ. Das würde eher für evenosa sprechen. Aber ich bin nicht überzeugt.


    Könnt Ihr anhand der Bilder eine Aussage treffen?

    Cheilozystiden sind vorhanden, jedoch nur recht wenige mit Kristallschopf. Fundort war auf einer Bergwiese.











    Danke für Eure Mühe.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    welchen Schlüssel hast du denn benutzt?


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • GriasDi Wutzi,

    mit den rel. schlanken Sporen und den spindeligen Zystiden sollte das nach B&K doch eher M. subalpina (=M. evenosa ss Konr.) sein.

    In dem Aggregat werden z.B. von Bon noch zwei, drei Arten abgetrennt, wobei andere alles für synonym erachten.

    M. substrictipes unterscheidet sich durch etwas gedrungenere Sporen und eher pfriemförmige Zystiden.

    Ich würd das also als M. subalpina agg ss B&K bezeichnen.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Hallo,

    Cheilozystiden sind vorhanden, jedoch nur recht wenige mit Kristallschopf.

    Wenn du welche gefunden hast, würde ich mich nicht verunsichern lassen. Das scheint nämlich eine generelle Schwierigkeit beim mikroskopieren von Weichritterlinge zu sein. Ich hatte bei der Mikroskopie von Melanoleuca brevipes auch Probleme passende Zystiden auszumachen. Die Pilzchen sind damit recht sparsam. ^^

    Zu deinem Fund kann ich leider nichts weiter beitragen...

    LG Thiemo

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    • Offizieller Beitrag

    Ich würd das also als M. subalpina agg ss B&K bezeichnen.

    Hi,


    meinst du mit B&K Pilze der Schweiz? Ich weiß nicht. Das scheint mir schon etwas veraltet zu sein. Ich schlüssle lieber mit dem Gröger und der Münzmay-Monographie aus dem Tintling Heft 45.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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  • GriasDi Stefan,

    bei Gröger werden die weißen "Almenweichritterlinge" auch anhand der Zystidenformen getrennt.

    Da wird er M. strictipes genannt, wobei die M. subalpina aus B&K als Referenz genannt wird und die Synonymie mit den anderen existierenden Artnamen wie in B&K lediglich diskutiert und erwähnt wird.

    Auch da wird M. substrictipes wegen der Brennhaarzystiden abgetrennt.

    Auch im Tintling bei Münzmay werden nur die beiden weißen Arten ausgeschlüsselt, und anhand der Zystiden getrennt, ohne überhaupt auf die Arten einzugehen, die evtl. in M. subalpina /strictipes als Aggregat vereint sein könnten.

    Zumindest bei den "Almenweichritterlingen" scheint B&K doch noch ziemlich aktuell zu sein.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Servus beinand',

    ich hab den Thread dazu genutzt da mal weiter zu recherchieren und mir die Almenweichritterlinge noch bei FN und GpBW angesehen.

    Bei GpBW wird, wie bei B&K, Gröger und Münzmay M. substrictipes wegen der Brenn haarzystiden abgetrennt.

    Anders als bei den genannten Quellen wird aber zwischen M. strictipes und M. subalpina unterschieden.

    Und zwar nach Stiellängen-Hutbreiten- Verhältnis und Art der Cheilozystidenenden.

    M. subalpina hat demnach kürzere Stiele als die Hutbreite und abgerundete Zystidenenden und M. strictipes längere Stiele und süitz endende Zystiden.

    Bei FN wird M. substrictipes gar nicht erwähnt, aber wie bei GpBW zwischen M. strictipes und M. subalpina unterschieden.

    Ich würde den Fund also wegen der kurzen Stiele und den abgerundeten Zystiden als M. subalpina bezeichnen.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Hallo Stefan, einen Schlüssel für Weichritteringe habe ich nicht.


    Hallo,

    Cheilozystiden sind vorhanden, jedoch nur recht wenige mit Kristallschopf.

    Wenn du welche gefunden hast, würde ich mich nicht verunsichern lassen. Das scheint nämlich eine generelle Schwierigkeit beim mikroskopieren von Weichritterlinge zu sein. Ich hatte bei der Mikroskopie von Melanoleuca brevipes auch Probleme passende Zystiden auszumachen. Die Pilzchen sind damit recht sparsam. ^^

    Zu deinem Fund kann ich leider nichts weiter beitragen...

    LG Thiemo

    Hallo Thiemo,

    du hast so was von Recht. Diese Pilzchen sind in der Tat ein bisschen eigen, bzw. die Menschen, die ihnen Namen gegeben haben.

    Danke Werner,

    M. substrictipes hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Und mittlerweile habe ich auch verstanden, dass M. strictipes, evenosa und subalpinum teilweise als Synonym gebraucht werden, aber manchmal auch wieder nicht. Im Tintling habe ich gelesen, dass es fünfmal so viele Namen gibt wie Weichritterlinge. Was für ein Kuddelmuddel!

    Ich bleib da jetzt mal lieber wieder beim deutschen Namen, das scheint mir eindeutiger.


    Im letzten Jahr hatte ich hier in der Region, allerdings in einem anderen Gebiet einen ähnlichen Pilz gefunden. Der hatte allerdings einen deutlich längeren Stiel und da hatte ich mich auf den Steifstieligen Weichritterling festgelegt. Da gab es auch mehr kristallschopfige Cheilozystiden. Steifstieliger Weichritterling - Melanoleuca strictipes


    Nach allem was du schreibst, ist das jetzt wohl auch einer, nur mit kürzerem Stiel.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Hallo,


    bei der Suche nach den Cheilozystiden ist es hilfreich eine gute Kollektion zu haben. Dann kann man den Pilz zum Untersuchen wechseln und siehe da, oft wird man so auch fündig.


    Beste Grüße

    Stefan

  • Hi Stefan,


    spielt ja nach aktuellem Stand der Dinge auf dem Weichritterlings-Terrain keine Rolle, nach welcher Quelle man bestimmt, es kommt ja manchmal auch ein anderes Ergebnis dabei raus. Deswegen ist es sinnvoll, gerade bei dieser Gattung anzugeben nach welcher Quelle man bestimmt hat. Dann hat man wenigstens einen Anhaltspunkt.

    Die große Melanoleuca-Monografie steht ja immer noch aus, ob ich deren Erscheinen noch erlebe...?


    Beste Grüße

    Harald

  • Hallo Harald, das ist jetzt nicht unbedingt ermutigend. Aber vor einiger Zeit hatte ich im Forum tatsächlich gelesen, dass die Weichritterlinge überarbeitet werden sollen, so wie die Schwärztäublinge und....


    Aber offenbar ist das gar nicht so einfach und zieht sich hin. Also ist deine Idee den Schlüssel anzugeben gar nicht schlecht. Da kann man die Art später leichter umsortieren. Nichts, aber auch gar nichts an Pilzen ist einfach - außer essen.

    Lieben Gruß


    Claudia


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