Mairitterling

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.430 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Suku.

  • Liebe Pilzler,


    welche Freude, heute habe ich im eigenen Garten in einer verborgenen Ecke einen Hexenring mit Pilzen gefunden (ok, zugegeben z.T. im Nachbargrundstück :grotwerd:).

    Der Fundort unter lichten Fichten und einem großen Ahorn zwischen Brombeeren und Efeu. Die Pilze sind fest, haben trockene Hüte und riechen unglaublich intensiv. Halbiert ist der Geruch nach Gurken für meine eigentlich gar nicht so gute Nase schon fast zu viel. Der halbierte Pilz zeigte nach Druck auch nach einer Stunde noch keine rötliche Verfärbung. Mehl konnte ich ich als Geruch nicht identifizieren. Farbe, Fundort, engstehende Lamellen, Dicke des Hutfleisches und Geruch lassen mich fest an einen Maipilz (Calocybe gambosa) glauben, was anderes kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Gibt es Bestätigungen zur Bestimmung oder andere Meinungen. Danke schon mal.

    Die Fotos sind leider mit dem Smartphone im Dämmerlicht entstanden, deshalb etwas unscharf und z.T. leicht blaustichig.


    LG Michael





  • Hai Michael


    Im Moment sehe ich in den Pilzforen nur Maipilze Threaths, .. live habe ich ihn leider noch nicht erlebt.


    Was ich aber feststellen kann ist, dass deine gesammelten Pilze nicht mehr frisch aussehen. Deinem Geruch nach zu Beurteilen kann es schon der genannte Pilz sein.


    Ich finde was Einige als Mehlartig empfinden, empfinden andere als Gurkenartig. also derselbe Geruche, einfach unterschiedlich wahrgenommen und beschrieben.


    Grüsse Martin

  • Hallo Martin,


    danke für den Hinweis mit der Frische. Es stimmt schon, einige sind sicherlich überständig. Besonders die weit aufgeschirmten. Das lässt sich aber gut erkennen, die Hüte haben hier z.T. glasig wirkende Stellen, die sehr wasserhaltig sind.


    LG Michael

  • Hallo Leute,


    dazu hätte ich mal noch eine Frage. Habe gestern im Wald auch einige Hexenringe mit Maipilzen gesehen und so wie auch bei Michael sind die Lamellen ohne Bucht angewachsen gewesen. In jeder Quelle steht aber ausgebuchtet angewachsen. Und so waren sie auch bei uns im Garten. Weiß vielleicht jemand, was davon zu halten ist? Wäre schön, wenn jemand etwas Klarheit schaffen könnte,


    beste Grüße, Stefan

  • Hallo Stefan,


    ich finde, im Schnittbild oben sieht man ganz gut, dass die ausgebuchtet angewachsen sind (Burggraben). In meiner Quelle (Hans E. Laux: Der große Kosmos Pilzführer) steht aber auch, dass die zahnig herablaufend sein können. Oder so ähnlich, habe das gerade nicht vorliegen. Das sieht man m.E. im 2. Schnittbild ganz gut.

    Vielleicht schaust Du Dir auch bei Deinen Funden mal das Schnittbild an, da ist das deutlicher.


    LG Michael

  • Hi Michael :gwinken:


    Sieh mal.


    Du schreibst Du glaubst dass es sich um Maipilz handelt, hast auch schon ein Korb voll gesammelt und nun fragst Du nach Bestätigung per Fotodiagnose.


    Da wird Dir sehr ungern positiv geantwortet (selbst wenn es eine einfach zu erkennende Art wäre), weißt Du wieso?


    Maipilz

    - Erscheinungszeit ~Mai

    - Hexenring

    - Geruch: Mehl/Gurke

    - schmale, dichtstehende Lamellen

    - Kompakter Habitus

    - fest, dickfleischig


    - Wie ist das Spp?

    - hastig eingesammelt oder schnell vom Nachbarn geklaubt (Jeden FK angesehen?)

    - schon mal vorher gefunden? (Das erste mal finden -> dann gleich essen?)

    - sind die FK frisch?


    Lieben Gruß,

    Lukas

  • Hi Lukas,


    ich verstehe Deine Bedenken. Es geht mir nicht um die hier häufig angesprochene Essensfreigabe. In der Pilzbestimmung bin ich relativ neu, verfolge hier die geposteten Bestimmung aber intensiv und habe mich bereits so weit in die Thematik eingearbeitet, dass ich meine Calocybe gambosa sicher nach morphologischen Merkmalen bestimmen zu können. Ich halte es aber trotzdem für sinnvoll, die Expertise anderer zu nutzen, um evtl. Übersehenes deutlich zu machen oder andere mögliche Interpretationen von Gesehenem zu erfahren. So kann ich Neues lernen. Niemand übernimmt damit die Verantwortung darüber, was ich mit den Pilzen mache. Das weiß ich im übrigen selber noch nicht genau, weil die, wie bereits geschrieben, z.T. überständig sind.

    Was bedeutet Spp.? Ich hatte beim Sammeln viel Zeit und noch mehr Zeit, die Fruchtkörper nachher genau anzuschauen. Das mache ich übrigens immer so: Wenn ich im Wald (Speise-)pilze gefunden habe, bei denen ich mich sicher wähne, bestimme ich die Zuhause nach und frage auch hier nochmal nach, ob meine Einschätzung geteilt wird.


    Ich danke Dir für Deine wirklich gut nachvollziehbaren Hinweise, glaube aber, dass man in einem Forum, wie diesem nicht umhin kann, den Teilnehmern ein gewisses Maß an Eigenverantwortlichkeit zu unterstellen. Du wirst bemerkt haben, dass ich in meinem Eingangspost an keiner Stelle das Wort "essbar" erwähnt habe. Und ich habe bewusst das Wort "Meinungen" genutzt, um zu dokumentieren, dass ich keine Sicherheit von denjenigen erwarte, die hier ihre Kenntnisse teilen. Dieses Prozedere nutze ich bei "Nicht-"speisepilzen genauso und dabei geht es mir genauso wenig um die "Essbarkeit". Schwieriges Thema, wie ich finde.


    LG Michael


    Edit: ich habe vergessen zu erwähnen: wenn keine "positiven" Bestätigungen kommen, sind immerhin kritische Bemerkungen, andere Meinungen möglich. Diese finde ich, genau wie Deinen Beitrag, eigentlich noch wichtiger.

  • Hallo Suku,

    ich selber bin auch ein Verfechter der Eigenverantwortlichkeit. Ich habe es aber schon erlebt, dass aus falschem Ehrgeiz drittklassige Pilze in die Pfanne gehauen wurden, nur weil es selbstgesammelte waren. Hätte der Finder gleichartige Pilze im Supermarkt für teuer Geld kaufen sollen, hätte er die Nase gerümpft und sich angewidert abgewendet.

    Und die von dir gezeigten Pilze sind drittklassig, da beißt die Maus keinen Faden ab, und ich kann dir nur davon abraten, so etwas zu essen. Erstklassige Mairitterlinge sind klein, fest und haben vor allem keine glasigen oder bräunlichen Stellen.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hi Michael,


    Find ich vollkommen richtig sich Expertise zu holen! Mach ich hier auch gern :)

    Ich vermute mal man bekommt diese viel leichter indem man Bestimmungsanfragen ohne Bilder eines vollen Korbes zeigt.


    Mit Spp. ist Sporenpulver gemeint.


    Lieben Gruß,

    Lukas

  • Genau - ohne das letzte Foto wäre es eine recht attraktive Anfrage, auf die man gern antwortet. Aber das letzte Foto macht alles hin. Zu welchem Zweck hattest du es überhaupt angefügt, bzw. welche Aussage sollte daraus hervorgehen? Anhaltspunkte für eine Bestimmung bietet es ja nicht gerade.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Lukas, hallo Oehrling,


    ich stimme Euch zu, das mit dem Korbfoto ist eine sinnvolle Anmerkung. Ich denke, da ist meine Euphorie darüber, endlich mal in diesem Frühjahr etwas gefunden zu haben, nach dem ich gesucht habe, durchgegangen. Das war wohl in diesem Kontext nicht so schlau. Das einzig Gute daran war wohl, dass ihr mir hier deutlich gemacht habt, wie Maipilze in frischem, essbaren Zustand aussehen sollten. Das wäre vielleicht nicht so deutlich geworden, wenn nicht die ganze (überständige) Kollektion zu sehen gewesen werde. Dass die keine brauen Stellen haben sollten war mir z.B. nicht klar. Insofern: danke sehr! Ich kann mir gut vorstellen, dass auch andere Mitleser von dieser Info profitieren können.


    LG Michael


    Edit: Ergänzung zum besseren Verständnis.