Hallo zusammen
Heute Abend habe ich mal wieder eine kleine Runde gemacht. Da ich mich dieses Jahr intensiver mit Psathyrella beschäftigen will, war ich gezwungen diese hier mitzunehmen:
Das sieht mal nach Ps. spadiceogrisea agg. aus. Sie wuchsen auf Holzresten (vermutlich irgendwelches Gebüsch, schwer zu sagen).
Auffallend sind die faserigen Velumreste am Hutrand und die geschwollene, striegelige Basis.
Sie bleichen hygrophan bis praktisch weiss aus.
Die Sporen haben einen deutlichen Keimporus, sind 7.8-9.2 x 4.5-5.2 µm, teilweise etwas zugespitzt und nicht wenige etwas phaseoliform.
Die echten Cheilozystiden sind nur verstreut vorhanden, recht vielgestaltig, schnell kollabierend.
Dazwischen sehr viele, recht grosse Parazystiden.
Pleurozystiden waren spärlich, aber an jedem Lamellenfragment gab es welche. Die dargestellte Form war die häufigste, manche auch angedeutet kopfig.
Apikal oft mit schwachen Inkurstationen.
Nach zwei schweisstreibenden Stunden meine ich, dass ich sie nach Voto et al. 2019 bestimmen konnte:
Psathyrella albescens Hesler & A.H. Sm. 1972
Die Art ist aus Nordamerika beschrieben, wurde genetisch aber auch in Europa nachgewiesen.
Vermutlich gar nicht so selten, aber meistens bleibt es halt bei Ps. spadiceogrisea agg.
Die morphologischen Unterschiede zwischen Ps. albescensa und Ps. spadiceogrisea sind sehr fein, bei Voto et al. sind sie hervorragend beschrieben.
Ich meine alle Unterschiede an meiner Kollektion wiederzufinden.
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Dann noch ein paar alltägliche Funde, für alle die ich jetzt gelangweilt habe.
... und die Kronenbecherlinge waren auch am Start, aber noch nicht reif, die durften dort bleiben.
Gruss Raphael